Remixing / Sampling: Was ist das und was ist dabei zu beachten ?

  • Wie üblich, zunächst einmal eine Erklärung was die Begriffe bedeuten.
    Mixing =mischen/ abmischen , Remixing = etwas ganz neu abmischen
    Sample = Eine einzelne Aufnahme / Sequenz , Sampling = aus vorhandenen Sequenzen etwas Neues erstellen.


    Der Begriff "mixen" stammt musikalisch aus dem Tonstudio.
    Wenn man ein Lied / Song aufnimmt, wird jedes Instrument/Instrumentengruppe oder Gesang als einzelne Tonspur aufgenommen. Wenn also ein Instrument oder ein Sänger "patzt" kann man seine Spur immer wieder und so oft wie nötig immer wieder nachbearbeiten oder neu aufzeichnen, ohne dass man dazu auch alles andere neu aufzeichnen müsste.


    Wenn dann alles "perfekt" ist , werden alle Tonspuren so zusammengestellt , dass dabei dann die "komplette Version" des Liedes entsteht. Dabei werden Lautstärken, Frequenzen , Effekte und noch andere Sachen aufeinander angepasst und hinzugefügt.


    Das "Abmischen" hielt in der Bühnen-Musik erst mit den PAs Einzug.
    Vorher hatte jedes Instrument einen eigenen Verstärker mit dem man eigentlich nur die eigene Lautstärke und Klang "zum Zuhörer brachte". Nur der Gesang wurde über ein eigenes "Gesamtsystem" verstärkt. Zu der Zeit gab es noch keine "PA" sondern man nannte es deshalb noch "Gesangsanlage".
    Das "Abmischen" bestand zu der Zeit darin, dass sich eine Person beim Soundcheck in den Zuhörerraum stellte und die Band einen bestimmten Song mehrmals spielte. Diese Person sagte dem Einzelnen dann , was er an seinem Sound noch verändern musste.


    Erst mit der PA kam auch der "Mann am Mixer" auf Bühnen zum Einsatz. Jetzt wurde alles auf der Bühne aufgenommen und über die PA verstärkt. Alle Signalleitungen laufen in einem Mischpult zusammen. Idealerweise wird die Musik dann während des Auftritts immer wieder neu ausgesteuert, damit es immer "perfekt zum Song" passt.
    Man konnte sich endlich also auch Tonstudiotechnik bedienen und damit die Songs viel "besser machen" als vor den "PA-Zeiten"


    "Sampling " gab es vor der digitalen Technik eigentlich nicht im Musikbereich
    Sampling bezeichnete ursprünglich das Aufzeichnen von bestimmten Klängen und Geräuschen, die dann als "Sound" musikalisch in Keyboards und Workstations genutzt werden konnten. Ein "Sampler" war ursprünglich nur das Gerät, dass einen Klang digitalisieren und/oder als Sound musikalisch zur Verfügung stellen konnte.


    Sampling bezeichnet heute das Erstellen eines Musik- oder Filmwerkes indem man vorher aufgezeichnete "Aufnahmeschnippsel" ( Samples) zu einem ganz neuen Musikstück zusammen fügt.

    Zitat


    Remixing ist also eine musikalische Nachbearbeitung eines schon vorhandenen Stückes.
    Sampling ist die Erschaffung eines neuen Komplettwerkes aus kleinen voneinander unabhängigen Tonausschnitten. Diese können aus völlig verschiedenen Stücken stammen

    .


    Was muss man bei beiden Bearbeitungsformen beachten ?
    Die Urheberrechte und Veröffentlichungsrechte bereiten im Nachhinein das größte Problem , wann man ein Remix oder Samplingwerk veröffentlichen will.
    Da das einzelne Sample nur ein "aufgezeichnetes Original" ist, muss man die Urheberrechte von Künstlern, Musikern, Textern und des Musiklabels vom Original beachten. Ab einer gewissen "Soundschnipsseldauer" werden diese Rechte allesamt wirksam.
    Es ist also besser, die Ausschnitt so kurz zu halten, dass die diversen Rechte noch keine Wirksamkeit für diese Ausschnitte erlangen können. Da das im Nachhinein aber oft eher Anwälte hervorlockt , ist es besser man setzt sich vorher mit den Rechteinhabern zusammen als es nachher vor Gericht klären zu müssen.


    Beim Remix ist es einfacher. Da man nur ein einzelnes Komplettwerk nachbearbeitet , hat man nur einen Ansprechpartner , der die Rechte aller Beteiligten vertritt oder man muss sich eben nur mit einem Label und Autor zusammen setzen. Die Rechte der Künstler und Musiker werden in der Regel dem Label übertragen.


    Worauf muss man beim Remixen und Sampeln achten ?


    Remix
    Eigentlich wird dabei nur das gemacht , was ursprünglich schon einmal im Tonstudio geschehen ist: Man nimmt die Originalspuren und mischt sie erneut ab.
    Das Remixing bietet die Chance, einen alten Song "modern" zu machen.
    Wenn das Original keinerlei Effekte hatte, kann man sie jetzt hinzu steuern. Man kann , entsprechend aktuellem Musikgeschmack , auch die Frequenzen neu aussteuern.
    Zudem kann man auch auf diese Art ehemalige Stereo-Werke in die neue Welt der" X.Y-Musikanlagentechnik" ( z.B. 7.1-Soundanalgen) adaptieren. Man kann ein neues Musikgefühl erschaffen, das es im Original (mangels technischer Möglichkeiten) nie gegeben hat.


    Sampling
    Während beim Mixing eher ein "Musik-Techniker" am Werk ist , zählt ein "Sampler" fast schon zu den Musikern. Er hat seine einzelnen Sequenzen und muss die so zusammen setzen, dass daraus wieder ein neues Gesamtwerk entsteht. Während der Musik-Techniker eher eine große Vorstellungskraft haben muss, wie das Werk später aussehen muss, muss der Sampler eigene Kreativität zeigen , um aus den Schnippseln wieder ein neues Komplettwerk zu schaffen.


    Der Sampler brauch nicht nur die passenden Teile, sondern muss diese auch so aussteuern, dass alle miteinander einen "ähnlichen Sound" ergeben.
    Zuerst müssen dazu die einzelnen Samples zerlegt werden. Sie müssen ähnliche Frequenzbereiche erhalten. Was "zu dumpf" klingt muss "aufgehellt" werden und was "zu hell" klingt, muss "gedämpft" werden.
    Danach müssen Soundeffekte entfernt werden, damit später alle die gleichen erhalten. Natürlich müssen auch die Lautstärkewerte egalisiert werden..


    Die Bearbeitung eines einzelnen Soundausschnittes kann genauso umfangreich sein, wie des Remixen eines kompletten Stücks.
    Danach kommt dann aber der kreative Teil. Neben der richtigen Zusammenstellung , müssen auch immer wieder neue Sequenzen eingespielt werden, die für die Übergänge sorgen.
    Ein "perfektes Sample" ist eine Aneinanderreihung von völlig verschiedenen Musikstücken mit so weichen Übergängen und so perfekten Anpassungen, dass es am Ende erscheint, als wenn alle Akteure der Samples gemeinsam auf einer Bühne stehen würden.


    Sampling und Remixing werden heute synonym benutzt. Die Grenzen zueinander sind oft kaum noch vorhanden oder zu ziehen.
    Auch beim Remix werden neue Tonspuren eingefügt oder das ganze Stück wird noch einmal ganz neu mit neuen Akteuren aufgezeichnet , weil z.B. die alten Originale nicht weit genug "an modern" angepasst werden können.