Es ist zwar nicht der 1. April, aber das scheint bei Azubis im Physikbereich dennoch ein beliebter Aprilscherz zu sein - zumindest weiss ich, dass ich nicht der Erste bin/war, der darauf hereingefallen ist.
Es begab sich während meiner Ausbildungszeit (Galvaniseur), dass ich losgeschickt worden bin mit dem Auftrag, von den betriebseigenen Elektrotechnikern 3 kg Spannungsabfall und eine 5 Volt Wechselstrombatterie zu besorgen.
Dazu ein paar grundlegende Informationen:
1. es gibt keine Wechselstrombatterie. Batterien liefern grundsätzlich IMMER Gleichstrom. Das bedeutet, dass die Polarität +/- nicht wechselt.
Zusatzinfo (die grundsätzlich nichts mit Batterien zu tun hat):
Wer mal ein Typenschild von einem Haushaltsgerät gesehen hat, weiss, dass dort Angaben zu finden sind wie: 230V ~ 50 Hz
Was bedeutet DAS nun wieder?
Die Hertz-Zahl besagt, dass unsere 230V Steckdose 50x die Sekunde die Polarität wechselt.
Machen wir aber weiter und gehen auf den Spannungsabfall ein - es handelt sich hier NICHT um Abfall in Form von Müll (und ist somit auch nichts, das sich in kg messen oder gar holen lässt ).
Aber ich bin jetzt mal "zu faul", die eigentliche Bedeutung vom Spannungsabfall selber zu erklären, und befrage einfach mal Wikipedia:
ZitatAlles anzeigenEin Spannungsabfall, selten auch Spannungsfall, ist die Potentialdifferenz, die zwischen zwei Punkten eines vom Strom durchflossenen Widerstandes auftritt. Der Spannungsabfall wird durch jenen Widerstand hervorgerufen und unterscheidet sich (unter anderem) hierdurch von der Quellenspannung. Beide werden in Volt angegeben. (und nicht in kg, Anm. d. Verf.)
Die physikalische Größe Spannung kennzeichnet hingegen eine Potentialdifferenz zwischen zwei Punkten eines elektrischen Feldes unabhängig vom elektrischen Strom (d. h. eine Spannung kann zwischen zwei Punkten existieren, ohne dass im selben Moment Strom fließt). Demgegenüber spricht man von einem Spannungsabfall nur dann, wenn die zur Trennung zweier Ladungen mit unterschiedlichen Vorzeichen benötigte Energie beim Fließen des Stromes wieder frei wird. Demnach liegt eine Spannung an, während ein Spannungsabfall stattfindet. Der Spannungsabfall hat die gleiche Richtung wie der fließende Strom.
Die normgerechte Bezeichnung laut IEV 60050 151-15-09 ist Spannungsabfall. (siehe z. B. DIN VDE 0100-520:2013-06 Abschnitt 525).
Der Spannungsabfall wird hervorgerufen durch die an einer positiven elektrischen Ladung in einem elektrischen Feld verrichtete positive Verschiebungsarbeit, die einen Energieentzug zur Folge hat. Im umgekehrten Falle, also bei einer Energiezufuhr, spricht man von einer Quellenspannung.
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Wer also losgeschickt wird, Spannungsabfall oder Wechselstrombatterien zu holen, sollte einmal auf den Kalender schauen. "Welches Datum haben wir eigentlich heute?".
Die Kunst dabei, auf sowas nicht reinzufallen, besteht darin, überhaupt an das Datum zu denken, bevor man unbehelligt losmarschiert.