Big Data Mining: Welche Möglichkeiten ergeben sich daraus ?

  • Big Data Mining = Das massive Erheben und Sammeln von Daten


    Daten selbst sind eigentlich im Einzelnen weder aussagekräftig noch gefährlich.
    Was sagt es über einen Menschen aus, wenn man sein Geschlecht kennt ? Wenig.


    Führt man jedoch viele einzelne und unwichtige Daten zu einer Person zusammen, ergeben sich daraus wieder neue Dateien, Rückschlüsse und Erkenntnisse , die dann plötzlich wichtiger werden und einen höheren Wert bekommen.
    Aus vielen unwichtigen Daten entstehen also wieder neue Daten mit einer höheren Wertigkeit. Fügt man diese dann wieder mit anderen gleichwertigen zusammen, ergibt sich ein immer umfassenderes Wissen um eine Person.


    Grundsätzlich gibt es also keine unwichtigen Daten , weil alle unwichtigen Daten zusammen wieder wichtigere Daten ergeben. Man muss nur genügend Daten haben.


    Das Ziel des Big Data Minings ist also, möglichst viele, scheinbare unwichtige und harmlose , Daten zu bekommen , um daraus wichtige und aussagekräftige zusammenstellen zu können.


    ---------------


    Sowohl bei Recherchen für Beiträge im Forum als auch beruflich eruiere ich diverse Daten , die mich zum gewünschten Ziel führen sollen.


    Beruflich erfrage ich die Daten direkt von den Personen.
    Diese Daten sollen später einen optimierten und individuellen Support ermöglichen.
    Für mich persönlich sind dabei scheinbare Unwichtigkeiten sehr wichtig , weil ich mich dann ich die Person hinein versetzen kann. Beim Support handele ich dann im Sinne der anderen Person, weil ich ihre Vorlieben und Präferenzen genauer kennengelernt habe.
    Die Daten werden also freiwillig gegeben und nur im Interesse der anderen Person genutzt.



    Bei einer Recherche für das Forum habe ich dagegen nur Zugriff auf öffentlich erreichbare Daten.
    In der Regel ist es vom "Rechercheobjekt" aber nicht beabsichtigt , dass man diese Daten findet und zusammenführt. Mein Ziel ist es , eine Tendenz festzustellen , die am Ende dann eine positive oder negative Bewertung zulassen soll .
    Diese Daten werden also unfreiwillig hinterlassen. Oft werden sie als unwichtig erachtet, lassen aber Rückschlüsse zu.


    Dann gibt es aber noch Daten , deren wir uns nicht bewusst sind. Diese Daten werden nicht durch uns , sondern durch unsere Geräte und Aktionen generiert und erstellt.
    - Jedes Mobiltelefon hinterlässt , so lang es nur eingeschaltet ist , ein solche Datenspur.
    - Jeder "tragbare Computer" (Notebook, Tablet, Smartphone usw. ) hinterlässt eine Datenspur sobald es sich irgendwo mit dem Internet verbindet.
    - Jede Kreditkarte , Bankkarte hinterlässt bei der Benutzung eine Datenspur.
    - Jede Rabattkarte hinterlässt bei Gebrauch eine Datenspur.
    - Jede aufgebaute Internetverbindung hinterlässt eine Spur im Netz über deine Interessen.


    Die Aufzählung kann faktisch noch unendlich weiter gehen. Wir leben in einer Welt, in der es ohne Daten nicht mehr geht. Überall sind sie nötig, um unser normales Leben zu führen. Selbst in ganz einfacher RFID-Diebstahlschutz sorgt für eine Datenspur , die man nachverfolgen kann, auch wenn der Chip deaktiviert wurde.

    Das Ziel vom Big Data Mining ist es, an alle diese Daten zu kommen um daraus dann diverse Profile über einzelne Personen zu erstellen . Diese Profile können dann , je nach Einsatzzweck , anderen zugänglich gemacht werden.


    Ein Kreditinstitut könnte auf diese Art zum Beispiel erfahren , wie man mit Geld umgeht.
    Gönnt man sich öfters mal einen Luxus oder leistet man sich nur das Nötigste ?


    Ein Reiseunternehmen kann sehen, wo wir uns gerne aufhalten und uns passende Angebote unterbreiten.
    Bleibst du eher im Land, wirst du vielleicht Angebote aus dem eigenen Land sehen, während der "Vielreisende" Offerten zu weiter entfernten Zielen bekommt.


    "Sicherheitsorgane" können anhand der Bewegungsdaten sehen, wann du an welchem Ort warst..
    Sie können dadurch aber auch im gewissen Rahmen vorhersagen , wann du wo sein wirst, sobald sie eine gewisse Routine oder Vorlieben herausgefunden haben.


    Eigentlich klingt das ja alles recht positiv. Das war ja auch der Sinn der Aufzählung - so wie es die Datenverwender machen würden.


    Die Schattenseiten entstehen aber, wenn die Daten nicht für dich, sondern gegen dich genutzt werden sollen.


    - In diesem Fall würde dir deine Bank deine Kreditwürdigkeit herabstufen, weil sie ja wissen, dass du nicht sparsam bist.
    Sie würden dann also einfach viel höhere Zinsen für einen Kredit verlangen.
    Der Sparsame würde weniger Bonuszinsen angeboten bekommen , weil sie ja wissen, dass du das Geld sowieso lieber sparst als es auszugeben.


    - Das Reiseunternehmen würde dir dann zwar deine Lieblingszeile vorschlagen , dafür dann aber mehr verlangen als wenn es eben nicht dein Lieblingsziel wäre. "Du willst ja sowieso am liebsten dorthin, also zahl gefälligst mehr dafür."


    - "Sicherheitsorgane" würden deine Bewegungsdaten vielleicht dazu benutzen, um dir die Absicht zu einer Straftat zu unterstellen. Du würdest vorverurteilt und als potentieller Gesetzesbrecher angesehen. Dieses System gibt es übrigens schon in einigen Ländern und man deckt dadurch auch einige Straftaten viel schneller als üblich auf. Dort wartet die Polizei dann schon am Tatort auf die Täter und nimmt sie direkt während der Tat fest.
    Es ist jedoch nicht gesagt . dass es auch in Zukunft weiterhin so geschehen wird. Das System kann auch von totalitären Staaten dazu benutzt werden , um durch reine "zukünftige potentielle Täter-Daten" eine Schuld zu konstruieren - für eine Tat die noch nicht begangen wurde.


    Ihr seht - ich kann aus "guten Daten" auch "schlechte Daten" machen. Die Daten selbst haben keine Orientierung. Es kommt später nur darauf an, was man mit ihnen machen will , ob sie negativ oder positiv genutzt werden.


    Big Data Mining birgt also durchaus ein Gefahr für jeden Einzelnen , weil man nie weiß wozu die Daten gebraucht oder missbraucht werden sollen.