Habt ihr euch nicht auch schon einmal gefragt "Warum wird so etwas nicht endlich mal erfunden ?"
Dann gibt es das endlich und einige Zeit später ist es schon wieder verschwunden.
Um solche kleinen Erfindungen und Gimmicks soll es hier gehen.
Zahnpflege unterwegs
Auf einer längeren Reise isst und trinkt man unterwegs vielleicht auch etwas. Zwischendurch hat man eventuell das Bedürfnis, etwas Zahnpflege zu betreiben.
Natürlich kann man für diesen Fall vorsorgen , indem man Zahnbürste und Zahncreme mit nimmt. Einerseits brauchen die aber relativ viel Platz und andererseits braucht man Wasser zum Mundausspülen. Insgesamt hat man also relativ viel mit zu schleppen.
Es gab da aber einmal ein kleines Gimmick , bei dem man das nicht musste.
In einer kleinen Schachtel befand sich eine kleine Reisezahnbürste und ein Fläschchen Mundwasser. In einem Fach steckte das Fläschchen und im anderen die Zahnbürste. Das Kästchen war in etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel und flüssigkeitsdicht. So konnte man es selbst im noblen Anzug immer dabei haben.
Mundspüllösung auf die Zahnbürste geben , Zahnbelag entfernen, nachspülen, ausspucken, Zahnbürste wieder in das Kästchen, alles verstauen und fertig.
Dieses kleine Gadget habe ich seit Jahren nirgendwo mehr gesehen. Vielleicht wurde es ja deshalb vom Markt genommen, weil die "Zahnpflegekaugummis" auftauchten ?
Dass der Kaugummi die Zähne nicht so wie eine Zahnbürste von Zahnbelag befreien kann, ist mittlerweile bekannt. So eine kleine Nützlichkeit wäre also immer noch besser.
Da es die Erfindung nicht mehr zu kaufen gibt, muss man sie sich also jetzt wieder einmal selber basteln. Jetzt wissen wir aber, wie es geht:
Kleines Probefläschchen reinigen und mit Mundspüllösung füllen, ganz kleine Zahnbürste besorgen . Jetzt nur noch ein kleines Kästchen finden , in das beides passt. Es gibt da für Raucher klein Plastikschachteln für (selbstgedrehte) Zigaretten. So hat man das zusammen, was man vor Jahren noch einfach kaufen konnte.
Tetra Packs mit Griff und wieder verschließbar
Es gibt auch heute noch Getränke in kleinen Pappverpackungen , die keinen gesonderten Verschluss haben. Hat man sie einmal geöffnet, kann man sie nicht wieder verschließen. Man muss sie ganz behutsam transportieren, damit sie nicht auslaufen. Auch ansonsten verdirbt der Inhalt viel schneller, weil die Öffnung eben immer offen bleibt.
Öffnet man aber ein Tetra Pack und drückt irrtümlich etwas stärker an der Seite , sprudelt der Inhalt durch den seitlichen Druck schon direkt heraus.
Es gab da mal eine nützliche Vorrichtung, die man einfach auf so einen Getränkekarton aufsetzte. Oben war ein verschließbarer Ausgießer angebracht, der unterhalb einen kleinen Dorn enthielt.
Die Vorrichtung sah aus wie ein kleiner umgekehrter und eckiger U-Winkel mit Griff dran.
Man setzte ihn auf den Getränkekarton auf, drückte ihn herunter und schon war die Packung geöffnet , konnte wieder verschlossen werden und hatte dazu noch einen Griff zum Gießen dran.
Das war in der Zeit bevor es Ausgießer auf den Kartons gab. Da die heutigen Ausgießer auf nicht wirklich dicht sind, wäre es doch manchmal ganz gut, wenn man so ein Ding hätte. Auch das habe ich seit langem nicht mehr im Handel gesehen.
Ersatz für Kaffeemilch
Vor Jahren hatte man ein Problem, wenn man seinen Kaffee lieber mit Milch trank: Auf Reisen bekam zwar Milch , konnte die Packung aber später nur komplett aufbrauchen , weil es noch keine kleinen wiederverschließbaren Fläschchen für unterwegs gab. Auch die heutigen Fläschchen würde ich nicht unbedingt für unterwegs empfehlen.
Gleichzeitig neben dem Auslaufen bestand auch die Gefahr, dass die Milch bei großer Hitze sauer würde.
Trockenmilch wäre die ideale Lösung gewesen, doch war sie nur sehr schwer zu bekommen.
Heute gibt es Kaffeeweißerpulver auf pflanzlicher Basis als Ersatz.
Aber: Dieses "Nährmitel" verschwindet jetzt schon langsam wieder vom Markt. Die erste große Discounterkette hat es schon aus dem Programm genommen . Kaffeeweißer werden also irgendwann auch einmal zu den "verlorenen Erfindungen" gehören.
Packungen ohne Schere öffnen
Wenn man z.B. Kaffee kauft, brauchte man oft eine Schwere, um die Vakuumverpackung zu öffnen. Dann gab es endlich die Verpackungen, die man auch ohne Schere öffnen konnte.
Eigentlich war das ja keine wirkliche Erfindung.
Schon lange vorher konnte man diese Verpackungen öffnen , wenn man einfach nur mit den Fingern zwischen die Folien packte und sie auseinander zog. Man brauchte ja nur ein paar Millimeter hinter der Verschweißung , um genügend Halt zu finden.
Dann kam die Industrie darauf, diesen zwangsweisen Materialüberstand werbewirksam als Neuheit auszuschlachten. Man setzte die Naht einfach ganz gezielt ein paar Millimeter tiefer und hatte damit etwas mehr Überstand zum Greifen. Schon war die "Erfindung" geboren.
Mittlerweile lässt man längst nicht mehr so viel Überstand wie noch zu Beginn. Eigentlich ist er längst wieder auf normales Produktionsniveau reduziert worden. Die "Erfindung" selbst ist also längst wieder verschwunden - nur wissen jetzt eben alle, dass man zum Öffnen sowieso keine Schere braucht.