Weihnachtsbaum schlagen, im Topf oder aus Kunststoff ?

  • Echter Weihnachtsbaum oder künstlicher ?
    Die Auswahl des Baums beruht oft auf reinen Emotionen, die man oft schon als Kind zum Weihnachtsbaum aufgebaut hat. Hat ein Kind einen echten Baum erlebt, wird es rein gefühlsmäßig auch als Erwachsener wieder echte Bäume bevorzugen.
    Es gibt aber rein logische Gründe, die zu einer Änderung der Denkweise führen. Diese werden später zur Gewohnheit und damit ändert sich auch die emotionale Bindung.


    Argumente für einen echten Baum
    - Er hat vorher die Luft verbessern können.
    - Er verströmt einen natürlichen Geruch.
    - Er recycelt sich ohne menschliches Zutun später wieder komplett zu natürlichen Stoffen, die als Lebensgrundlage für neue Pflanzen dienen.


    Argumente gegen den echten Baum
    - Bis er soweit ist, vergehen viele Jahre in denen er Dünger und Wasser braucht. Werden diese in speziellen Anpflanzungen durch Menschen zugeführt , werden wichtige Ressourcen benötigt. Eine Weihnachtsbaum-Plantage darf deshalb nie in einer Gärtnerei sein, sondern die Bäume müssen frei in der Natur gewachsen sein .


    - Bäume werden oft sehr weit zum Kunden transportiert. Das verursacht Umweltbelastungen. Nach der Weihnachtszeit werden die Bäume wieder zur Deponie transportiert. Es entstehen erneut Umweltbelastungen.


    - Der echte Baum muss auch im Haus betreut werden , damit er nicht zu sehr austrocknet. Trotzdem wird er wahrscheinlich nadeln und die trockenen Nadeln müssen entfernt werden.


    - Ein echter Baum sieht immer etwas anders aus als ein anderer. Man wird daher nie immer wieder die gleiche Optik haben und auch beim Schmücken immer wieder neu variieren müssen .


    - Ein echter Baum birgt das Risiko, dass er sich schnell entzünden kann. Diese Gefahr tritt dann auf, wenn man ihn mit echten Kerzen schmückt und/oder er in der Nähe von offenen Feuern (z.B. offener Kamin) steht.


    Argumente für einen künstlichen Baum
    - Man muss ihn nur einmal kaufen
    - Er sieht immer identisch aus
    - Er hält faktisch ewig
    - Er kann immer wieder neu verwendet werden
    - Er kann sogar fertig geschmückt aufbewahrt werden
    - Er braucht bei der Aufbewahrung weniger Platz als wenn er aufgebaut ist.
    - Er ist unempfindlicher gegen Wärme
    - Er nadelt nicht


    Argumente gegen einen künstlichen Baum


    - Er besteht aus endlichen Ressourcen und Chemie ( Erdöl )
    - Er kann nicht rückstandsfrei recycelt werden
    - Er verursacht bei der Herstellung hohe Umweltschäden
    - Die Transportwege sind oft ein Vielfaches soweit wie bei mehreren echten Bäumen zusammen.
    - Er reicht nicht natürlich oder hat gar keinen Eigengeruch
    - Er braucht Platz, um für fast Jahr lang eingelagert zu werden. Dieser Platz ist in Mietwohnungen durchaus sehr teuer.
    - Je nach Herstellungstechnik sieht der Baum oft auch sehr künstlich aus.


    - Wenn die Herstellungstechnik veraltet ist, wird man sich (trotzdem er in Ordnung ist) eine weiteren kaufen, der natürlicher aussieht. Mit jedem neuen Kauf werden wieder erneut Ressourcen verbraucht und die Umwelt geschädigt.


    Es gibt also einige sachliche Gründe, die man gegen beide Arten des Weihnachtsbaums vorbringen kann. Am Ende entscheidet wahrscheinlich eher die Emotion als das sachliche Argument, weshalb man sich für eine bestimmte Art entscheidet



    Wenn es ein echter Baum sein soll: Worauf muss man achten ?


    Der Baum sollte möglich frisch geschlagen worden sein
    In der Regel werden die Bäume schon einige Tage vorher geschlagen. Je länger das her ist, desto schneller wird er auch nadeln. Ist die Schnittstelle noch harzig und klebrig, weist das auf einen erst kürzlich erfolgten Schlag hin.


    Der Baum sollte aus der eigenen Region stammen
    Damit werden Umweltschädigungen durch zu lange Transportwege vermieden.
    Naturschützer empfehlen sogar, dass man sich seinen Baum selber schlägt.


    Unter uns gesagt, ist das eher ein Wunschdenken, das an der Realität vorbei geht. Wenn die Einwohner einer Großstadt alle einzeln losfahren, um sich einen Baum selber zu schlagen, entstehen mehr Umweltbelastungen als wenn ein paar Sammeltransporte zur Stadt stattfinden.
    Das wäre nur eine Alternative, wenn die Käufer zu Fuß anrücken und dann den Baum auch gleich zu Fuß mitnehmen würden.


    Andererseits werden es Besitzer von Baumschulen auch nicht gerne sehen, wenn sich völlig Ungeübte dort zu schaffen machen. Einen Baum abzusägen birgt auch immer eine Unfallgefahr. Ganz davon abgesehen, dass man das geeignete Werkzeug als Kunde selbst mitbringen müsste.


    Der Baum sollte möglichst kühl aufbewahrt werden
    Sobald er ins Warme kommt, beginnt das Austrocknen und damit verbundene Nadeln


    Der Baum sollte NICHT im Topf sein
    Einen eingetopften Weihnachtsbaum kann man später im Garten anpflanzen. Damit würde er dort weiter wachsen können und vorteilhaft für die Umwelt sein.
    Naturschützer weisen aber darauf hin, dass diese Bäume erst kurz zuvor eingetopft werden. Dabei werden ihre Wurzeln gekappt und beschädigt.


    Das erklärt vielleicht auch, weshalb viele ausgetopfte Weihnachtsbäume später nicht anwachsen oder teilweise verkümmern. Die gekappten Wurzeln sind nicht in der Lage den Baum zu versorgen. Es ist also nicht sicher, dass der Baum auch wirklich anwächst und dass er danach weiter wachsen wird.