Wie lange wird die Telefonnummer eingetragen ?

  • Wer sich einen Telefonanschluss zulegt , bekommt beim Antrag die Möglichkeit , die eigene Rufnummer in einem "Verzeichnis" eintragen zu lassen.


    Bislang führte die Deutsche Telekom ein solches "Verzeichnis" - das Telefonbuch.
    Parallel dazu gab es auch immer noch zwei weitere Telefonbücher: Die "Gelben Seiten" und "Das Örtliche".


    Ich schreibe in der Vergangenheitsform , weil die Telekom vor einiger Zeit geäußert hat , dass sie eventuell die Datenverwaltung an eine andere Firma übertragen möchte.


    Wie lange bleibe ich in den diversen Telefonbüchern ?
    Das "dicke Telefonbuch" (Bundestelefonbuch) ist in der Regel für 2 Jahre gedacht.
    Vor dem Druck müssen alle Daten erst nach- und aufgearbeitet werden. Bis das Telefonbuch dann erscheint sind dann schon einige Monate vergangen.
    Bittet man um Löschung des Telefonbucheintrages , wird dieser Antrag erst für das nächste Telefonbuch gültig und muss auch schon lange vor Drucklegung erscheinen.
    Im schlimmsten Fall bleibt man also 2 weitere Jahre im Telefonbuch (weil man ja nie weiß , wann die Datenbestände für den Druck herausgegeben werden)

    "Das Örtliche" wird auch im gleichen Turnus herausgegeben

    Hier scheint es aber einen besseren Datenabgleich zu geben . Anschlüsse , bei dem der Inhaber gewechselt hat , werden befragt , ob und wie sie einen Eintrag wünschen .
    Hier kann man also einen Eintrag auch dann noch haben, wenn man im Hauptverzeichnis nicht mehr zu finden ist .
    Dieser besteht aber nur so lange bis die nächste Auflage vorbereitet wird. Ist man im Hauptverzeichnis nicht mehr gelistet, wird auch der Eintrag im "Örtlichen" gelöscht.


    Die "Gelben Seiten" erscheinen passend zu den anderen Telefonbüchern.
    Hier beträgt der Vorlauf rund 1/2 - 3/4 Jahr , damit man kostenpflichtige Einträge schalten lassen kann. Die kostenlosen Einträge werden weiterhin dem Hauptverzeichnis entnommen , während kostenpflichtige Einträge sofort entfernt werden, wenn man keine weitere Gebühr zahlt.


    Im günstigsten Fall erscheint die eigene Telefonnummer also nur 2 Jahre in den Telefonbüchern. Im schlimmsten Fall sind es dann schon 4 Jahre.


    Aber es gibt ja noch die elektronischen Versionen von Telefonbüchern
    Die Datenbestände werden von den Telefonnetzanbietern als reine Daten weiter verkauft. Sie dienen dazu, um z.B. eine Telefonbuch-CD zu erstellen.


    Diese CDs erscheinen in anderen Abständen als die normalen Druckausgaben. Sie sind durchaus etwas aktueller , da man immer den jeweils aktuellen Datenbestand bekommt und aufbereitet.
    Im Gegensatz zu den Telefonbüchern sind sie aber nicht kostenlos zu haben . Aus diesem Grund bleiben sie in der Regel viel länger im Umlauf.


    All diese Datensätze werden aber auch im Internet veröffentlicht und bei Adresshändlern verkauft.
    Mit Daten kann man einen schwunghaften Handel betreiben. Dieser Handel endet auch nicht, wenn es den Anschlussinhaber nicht mehr gibt. Sie werden nämlich später nicht mehr gesondert verifiziert oder abgeglichen.


    Bei solchen Datensätzen kann man z.B. bis zu 6 Jahre später noch Anrufe für Firmen bekommen, die es schon lange nicht mehr gibt.


    Der Spruch "Das Internet vergisst nie" gilt vor allem für Daten , die man immer weiter verkaufen kann . Dazu gehören eben Telefonnummern und Adressdaten.


    Kann man eigentlich nichts dagegen unternehmen ?
    Natürlich gibt es die "Robinsonliste". Sie soll so etwas ja eigentlich verhindern.


    ABER


    Erst einmal ist es sehr fraglich , wie wirkungsvoll sie wirklich ist (siehe dazu Robinsonliste, in wie weit kann sie helfen ? ) Und zweitens betrifft sie nur Telefonanschlüsse für Privatleute.


    Hat sich jemand Adressdatensätze von Firmen gekauft , wird er sie nicht mit dieser Liste abgleichen. Seine Zielgruppe ist ja eine Klientel , die sich dort nicht eintragen lässt.
    Hat ein Verbraucher also mal die "aufgegebene Telefonnummer" eine Firma zugewiesen bekommen , nutzt ihm sein Eintrag bei der Robinsonliste überhaupt nichts.


    Wer sich also wirklich sicher sein will, dass er nicht viele Jahre lang in Telefonbüchern erscheint , hat nur die Möglichkeit, einen Eintrag von Anfang abzulehnen.
    Dann bekommt ihr nur Anrufe von "verwählt" , für aufgegebene Firmen (hoffentlich selten) und von jenen, den man wirklich die eigene Nummer mitgeteilt hat.