Anonymität im Internet

  • Im Internet ist man nicht anonym !


    Bei jeder Einwahl erhält man eine sogenannte IP.
    Während man "im Netz" ist, hat man diese Nummer allein.


    Die IP dient eigentlich dazu, dass man selbst die Daten auch erhält und kein anderer.
    Stell dir vor, du gibst die Seite "Google.de" ein - und erhältst stattdessen die Seite eines Shoppingsenders - die igentlich ein anderer ansehen wollte.
    Durch die IP kommt so etwas nicht vor.


    Die IP ist aber nicht geheim.
    Zunächst weiß erst einmal dein Provioder deine IP. Er teilt sie dir ja auch zu.
    Dann kennt deine IP jede Internetseite, die du anwählst - sonst kann sie dir ja die gewünschten Daten nicht zeigen/senden.


    Mach mal einen Test z.B. unter Wie ist meine IP.de

  • Mit der IP kann aber auch Missbrauch getrieben werden.


    Jeder der deine derzeitige IP kennt, kann dich ungefragt "besuchen".
    Ein Computer ist ja keine Einbahnstraße.
    Das nutzen u.a. Hacker aus.
    Gegenwehr gegen Hacker sind gute Sicherheitsprogramme und eine sogenannte "Hardware-Firewall".
    Diese Kombination verhindert, dass Hacker deine IP missbrauchen können.

  • Oft wird die IP aber auch in sogenannten "Cookies" gespeichert, die auf deinem PC abgelegt werden.
    Eigentlich dienen Cookies dazu, dass du bestimmte Einstellungen (z.B. in Foren) nicht immer wieder vornehmen musst.
    In diesem Forum z.B. enthält der Cookie deine persönlichen
    Einstellungen für das Forum. (ob du Beiträge schon gelesen hast, ob du
    dich automatisch einloggen willst usw...)
    Sobald du dich erneut anmeldest (oder die Seite aufrufst), wird der
    Cookie aus deinem Rechner ausgelesen und deine vorgenommenen
    Einstellungen werden wieder hergestellt.
    Löscht du den Cookie von deinem Rechner, musst du dich immer wieder neu
    anmelden und alte Artikel, die du schon gelesen hast, werden wieder als
    "neu" angezeigt.


    Andere Seiten im Netz speichern in den Cookies aber, wann und wie oft du schon da warst, was du dir angesehen hast, welche Werbung du schon gesehen hast usw.
    Beim nächsten Mal wird der Cookie ausgelesen und mn kann im Laufe der Zeit sogar voraussagen für was du dich interessierst - und dir genau passende Werbung senden.

  • Doch zurück zur IP.


    In den Cookies kann natürlich auch die IP gespeichert werden mit der zu beim letzten Mal auf einer Seite warst.
    Nun wird es "ungemütlich".


    Kennt man deine IPs, kann man sehen was du im Netz "getrieben" hast.


    Es gibt "schwarze Schafe" im Internet, die deine IP speichern, wenn du deren Seite besuchst. Das ist noch legitim.
    Später aber behaupten sie, du hättest dort einen Vertrag abgeschlossen. Und als "Beweis" präsentieren sie dir deine IP.
    DAS ist dann Betrug - den man aber leider nicht beweisen kann.


    Anhand deiner IP kann man bei deinem Provider herausfinden, ob du eine bestimmte Seite zu einem bestimmten Zeitpunkt besucht hast.
    Professionelle Hacker schaffen das Mithilfe von "Underground-Kenntnissen" und speziellen Programmen.
    Ein "normaler Seitenbetreiber" muss dafür aber eine Anzeige stellen.
    Dann fragt die Staatsanwaltschaft beim Provider an, welche IPs dir zugeteilt wurden.


    In Deutschland sind die Provider nur verpflichtet, deine Daten herausszugeben, wenn die Staatsanwaltschaft dieses verlangt.
    Firmen und Privatleute bekommen diese Information nicht.

  • Wenn ich jetzt aber Proxis oder anonyme Proxis benutze ?


    Proxi
    Ein Proxi hat auch deine IP. Er holt die Daten nur für dich ab und leitet sie an dich weiter.
    Sieht man in den Logfiles des Proxis nach, so sieht man ganz genau wann du welche Informationen haben wolltest.
    Es macht deshalb keinen Unterschied - nur dass alle Daten eben auf dem Proxi liegen und nicht bei deinem Provider.
    Für die Staatsanwaltschaft bedeutet dieses nur einen zusätzlichen Zwischenschritt - der aber oft nicht nötig ist, weil der Proxi schon in den Datenpaketen mitteilt, welche IP die Datenanfordert.


    Anonymer Proxi
    Es wurde festgestellt, dass auch viele "anonyme Proxis" deine IP in den Datenpaketen mitsenden. Das bedeutet für dich, dass du weiterhin nicht anonym bist.
    Die "besseren" anonymen Proxis senden deine IP nicht mit, sondern teilen dir eine zufällige IP zu und diese wird mit der Datenanfrage mitgesendet.
    Auch auf diesem Proxi liegt also deine wirkliche IP gespeichert... nur der Empfänger kennt sie nicht.
    Das bedeutet nur einen zusätzlichen Schritt um deine echte IP und damit Identität herauszufinden.


    In beiden Fällen hast du also keinen anonymen Zugang zum Internet. Es dauert nur länger bis die Daten bei dir sind.

  • Es gibt aber ein System, das laut Tests, deine IP wirklich verschleiert und dir bessere Anonymität verleiht.


    Dieses System nennt sich "Tor".
    Tor arbeitet wie folgt:
    Die Anfragen werden nicht an offizielle Server geschickt, sondern an viele privaten Server und normale PCs.
    Es entsteht eine Kette von Computern. Jeder kennt nur die IP von dem PC der bei ihm angefragt hat.


    Eine spezielle Software macht es möglich, dass alle vorherigen IPs gelöscht werden und nur die IP der vorherigen Stelle zur Weiterleitung dient.
    Es entsteht eine Kette von Hunderten bis Tausenden von Rechnern, die immer nur zhwei IPs kennen:
    Die des vorherigen Rechners und die Zieladresse.


    Ein Hacker wird jetzt sehr lange brauchen bis er deine IP kennt.
    Er muss dazu ja jeden der vielen Rechner zwischen dir und deinem Ziel hacken.
    Das dauert aber so lange, dass er mit deiner IP nichts mehr anfangen kann.
    Für Hacker und "Spioncookies" bist du also anonym.


    Tor bietet also einen sehr guten Schutz der Privatspähre !


    Wenn du das "Tor-System" jetzt gut findest, folge diesem Link -> Tor
    Lies aber bitte vorher auch den nächsten Artikel.

  • Nichts ist "unknackbar" - auch Tor nicht. Darauf weisen die Entwickler und Betreiber auch hin.


    Wer die Daten bei deinem Provider und die Daten bei der Zieladresse
    vergleichen kann - also an beiden Enden lauschen kann, kann auch ohne
    echte IP feststellen wer du bist.
    Diese "Lauschmöglichkeit" haben aber nur Provider und Seitenbetreiber
    in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft. Es sind also 3 Stellen
    nötig.


    Du bist damit also für alle unsichtbar, kannst ab er bei Gesetzesverstößen doch ausfindig gemacht werden.


    Da Tor aber sehr viele Rechner benutzt (vom normalen "Klein-PC" bis zum "Mega-Server") dauern Verbindungen länger als gewohnt.
    Selbst mit einer 16.000er Leitung muss man sich an "ISDN-Tempo" gewöhnen.
    Zugunsten einer besseren Privatspähre sind jedoch Millionen Nutzer auf der Welt dazu bereit.


    Tausende erklären sich auch bereit, ihre Rechenpower zur Verfügung zu stellen und werden damit selbst zu Tor-Servern.
    Tor nutzt dabei immer das aktuell ungenutzte Übertragungsvolumen.
    Wer sich gerade nur eine Seite ansieht, kann währenddessen viele Daten empfangen und weiterleiten.
    Aus Sicherheitsgründen gehen die Datenpakete immer über mehrere Rechner gleichzeitig. Schaltet einer ab, laufen sie eben über die anderen weiter.
    Als "Tor-Server" ist man selbst keinen Bandbreiteneinschränkungen unterworfen.


    Übrigens:
    Tor wird auch von staatlichen Stellen vieler Länder benutzt und unterstützt !
    Tor "tunnelt" sich eben weltweit durchs Internet.

  • Echte Anonymität gibt es aber auch. Sie ist aber umständlich, unbequem und teuer.


    Gehe in ein Automaten-Internetcafé das weder Überwachungskameras enthält noch aktuell von anderen benutzt oder beobachtet wird.
    Achte darauf, dass dich weder beim Betreten, Benutzen noch Verlassen Jemand sieht.
    Stelle eine "Wache" vor die Tür, der dich warnt wenn Jemand kommen sollte, damit du rechtzeitig weg sein kannst.
    Es darf weder Zeugen noch Bildmaterial deines Besuchs geben.


    Benutze nie E-Mail oder Messenger-Systeme.
    Melde dich nie bei Foren an oder logge dich dort ein.
    Gehe danach nie wieder in dieses Internetcafé.

    Dann bleibst du wirklich anonym
    -
    du Terrorist ! ;)