Wie man verhindert, dass die eigene Adresse über das Internet gefunden werden kann

  • Wenn man die Adresse einer Person finden möchte, gibt es viele Möglichkeiten oder Ansatzpunkte , wie man sie im Internet finden kann.
    Da ich jetzt Tipps geben will, wie man das verhindern kann , werde ich euch nicht sagen, wie man sie findet :P ;)


    1) keinen Eintrag im Telefonbuch
    Die Daten aus den Telefonbüchern werden gesammelt und verkauft. Sie tauchen - auch viele Jahre später noch - auf "Telefon-CDs" und im Internet auf.
    Die Daten eines aktuellen Telefonbuchs werden bis zu 2 Jahre später noch an Anbieter und Auskunfteien weiter verkauft. Es kann also durchaus sein, dass sei erst im 3. Jahr danach auf einer CD erscheinen und dort noch weitere 2 Jahre angeboten werden.
    Im schlimmsten Fall sind es also 5 Jahre , in dem deine Adressdaten immer weiter verkauft werden.
    Landen sie aber im Internet, haben sie faktisch kaum ein Ablaufdatum.


    2) Private Telefonnummern nie veröffentlichen oder massig weiter geben
    Das betrifft vor allem Selbstständige und Freiberufler. Sie sollten sich immer eine zusätzliche Telefonnummer für den geschäftlichen Gebrauch holen.


    In den meisten Fällen lässt sich eine weitere Telefonnummer sogar einfach durch eine TK-Anlage erzeugen und/oder zuweisen.
    Die Telefonnummern sollten aber "ziemlich weit auseinander liegen" und nicht als Nebenstellenanschluss erkennbar sein.


    3) Keine private Adresse im Internet veröffentlichen
    Als Gewerbetreibender hat man in der Regel eine Geschäftsadresse. Andere sollte man nie veröffentlichen oder weitergeben.
    "Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps" = Man sollte Beruf und Privat strikt trennen.



    Wie bekommt man bereits veröffentlichte Daten wieder weg ?
    Manche Menschen haben vor vielen Jahren einmal ihre Adresse und Telefonnummer veröffentlicht und merken erst zu spät, dass sie doch lieber ihre Privatsphäre geschützt sehen möchten


    1) Suchmaschinen bitten, die persönlichen Daten aus dem Index zu entfernen
    Suchmaschinen sind die erste Anlaufstelle für Adressdaten-Recherchen. In ihnen findet man auch Adressen, die längst nicht mehr auf Internetseiten zu sehen sind.
    Fast jede Suchmaschine hat eine Möglichkeit, dass man einen "Löschantrag" stellen kann. Wird der Löschung stattgegeben, verschwinden die Daten nach einigen Wochen aus dem Inhalt.
    Damit das aber so bleibt , darf sie die Suchmaschine nicht erneut finden können.


    2) Auskunfteien und Adressdaten-Seiten anschreiben
    Hier wird es etwas komplizierter, die Daten löschen zu lassen. Man sollte es aber auf jeden Fall versuchen. Dabei kann man sich auf die Datenschutzgesetze und das Recht auf persönliche Daten berufen.
    Aus rechtlichen Gründen können wir nicht näher darauf eingehen , weil das faktisch eine Rechtsberatung werden würde. So etwas ist leider nicht gestattet.


    3) Internetseiten direkt anschreiben
    Auch hier kann man sich auf die o.g. Gesetze berufen, die verhindern, dass persönliche Daten veröffentlicht werden , wenn es der Benutzer nicht möchte. Seriöse Seiten werden dem Wunsch gerne stattgeben - erwarten aber natürlich auch etwas Mitwirkung beim Auffinden der Daten.
    Gebt dem Seitenbetreiber also gleich einen Link dazu , wo er die zu löschenden Daten finden kann, damit er sie entfernen oder anonymisieren kann.


    Vorsicht: Es gibt da einen großen Haken
    Ihr müsst euch als "Berechtigter" ausweisen. Das kann deshalb gefährlich werden , wenn ihr dazu Daten geben müsst, die der Andere vorher noch nicht hatte und eventuell danach wieder weiter verkaufen könnte.


    Wollt ihr also eure Telefonnummer gelöscht haben - schreibt nicht eure Adresse und sendet auch keine Ausweiskopie. Schaltet eure Telefonnummer sichtbar und ruft einfach dort an. Dass ihr mit der zu löschenden Telefonnummer anruft, sollte Beleg genug sein.


    Ähnliches gilt für eine E-Mail-Adresse.


    Ist eure komplette Adresse aufgeführt, macht es schriftlich per Brief und sendet eine Ausweiskopie ein. Gebt dabei KEINE Mailadresse oder Telefonnummer an.


    Findet ihr dummerweise all gleichzeitig auf einer Seite , könnt ihr natürlich gleich eine Kopie des Ausweises per Mail (von der aufgeführten Mailadresse) senden. Die haben ja schon alle Daten. Es besteht also keine Gefahr, dass sie dadurch noch mehr bekommen.


    Wenn sich der ganze Aufwand nicht lohnt oder ihr keinen Erfolg habt .....


    Ersetzt die Daten einfach durch andere ....
    Viele Seiten mit Adressen haben die Funktion der Adressaktualisierung. Nutzt sie einfach und gebt dort eine andere Adresse oder Telefonnummer an.


    Streut absichtlich falsche Daten im Netz ....
    Suchmaschinen gehen nach Relevanz. Je häufiger etwas gesucht wird oder angezeigt wird , desto höher steigt die Relevanz für die nächste Suche.
    Bei diesem Trick kommt es also darauf an, absichtlich möglichst oft "neue Daten" zu streuen. Die alten belieben dabei zwar immer noch vorhanden, verschwinden aber immer weiter nach hinten. Irgendwann werden sie dann einfach nicht mehr angezeigt und das gewünschte Ziel ist erreicht.


    Ist das nicht alles "irgendwie Betrug" ?
    Eigentlich nicht wirklich. Da die Persönlichkeitsrechte im GG festgeschrieben sind, habe ich das Recht dazu , sie löschen zu lassen. Geht das nicht, darf ich alles unternehmen, was mir legal mein Recht wiedergibt. Es gibt faktisch auch ein Recht auf Anonymität gegenüber der Allgemeinheit.
    Das Internet ist keine "rechtsgültige Datenbank". Du hast von den diversen Betreibern auch nie eine Bezahlung dafür bekommen,dass sie deine Daten veröffentlichen dürfen. Du betrügst und schadest damit also keinem.


    Die diversen Anbieter verkaufen aber selbst Daten , die schon lange ungültig sind , an Firmen weiter ... und schaden damit Privatpersonen, die z.B. die alte Telefonnummer einer Firma bekommen haben und nun immer wieder Anrufe erhalten.


    Wer deine Telefonnummer und Adresse aber wirklich haben muss , dem gibst du sie eben wirklich persönlich weiter.
    Und wer ein "berechtigtes rechtliches Interesse" hat, der kann deine Daten ja auch beim Einwohnermeldeamt kaufen. Die paar Euros muss es ihm eben Wert sein.

  • eine Kopie des Ausweises per Mail (von der aufgeführten Mailadresse) senden. Die haben ja schon alle Daten. Es besteht also keine Gefahr, dass sie dadurch noch mehr bekommen.


    Ein Hinweis darauf, wie eine Ausweiskopie aussehen darf oder sollte, ist an dieser Stelle sicher nicht verkehrt. Denn selbst wenn eine Adresse irgendwo vorliegt, so stehen auf dem Ausweis doch einige mehr Daten.


    Daher


    Zitat

    Die Datenschutzaufsichtsbehörden haben gegenüber den Auskunfteien deutlich gemacht, dass die Betroffenen darauf hingewiesen werden müssen, dass in den Ausweiskopien alle über die erforderlichen Daten hinausgehenden Angaben geschwärzt werden können. Insbesondere sollten durch die Betroffenen die Seriennummer und die sechsstellige Kartenzugangsnummer geschwärzt werden, damit diese Nummern nicht zum Auslesen der Daten aus dem kontaktlosen Chip oder zum Freischalten der PIN missbraucht werden können. Erforderlich für die Identifizierung durch Auskunfteien sind Name, Anschrift, Geburtsdatum und Gültigkeitsdauer des Ausweises.


    Quelle:
    https://www.datenschutz-hambur…eitsbericht-20102011.html


    Auch wenn sich in den Gesetzen immer wieder etwas verändert, ist zur Datensparsamkeit aufzurufen.

    "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
    sie muß zur Anerkennung führen.
    Dulden heißt beleidigen."
    Johann Wolfgang von Goethe


    Jeder ist gleichermaßen individuell.


    Man kann nicht sterben, ohne gelebt zu haben.

  • Nur weil man im Telefonbuch steht, heisst das noch lang nicht, dass man auch anhand der Telefonnummer gefunden wird.


    Dieser sogenannten "Inversen Suche" ( bei alten D-Info - CDs aus Win9x - Zeiten auch "Rückwärtssuche" genannt ) muss man zustimmen.
    Dazu konsultiert bitte falls vorhanden die Konfigurationsoberflächen zu euren Verträgen auf der Webpräsenz des Anbieters - bei meinem schaut das SO aus :



    Falls so etwas nicht vorhanden sein sollte ( ich kenne die einzelnen Anbieter nicht ), setzt euch mit dem Service Center des Providers in Verbindung.



    Ich weiss, dass das bei mir angekreuzt ist - daran sehe ich auch (im Moment noch) keinen Anlass, das zu ändern. Meine Einstellungen sind bewusst so wie sie sind.

    "Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt hat, und auch nicht, was mein Körper, meine Seele, meine Sinne und jener Teil meines Ichs sind, der denkt. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen." (Blaise Pascal)

  • Die "Rückwärtssuche" war damals , bevor es so ausgefeilte Suchmaschinen wie heute gab, die einzige Möglichkeit, anhand einer Nummer eine Adresse zu finden.
    Ich stimme dir zu, dass man zu einer Inverssuche (mittels einer speziellen Suchfunktion) seine Zustimmung geben muss.


    Diese Zustimmung oder Ablehnung ist jedoch nur für die spezielle Suchfunktion nötig. Die Ablehnung schützt nur innerhalb des jeweiligen Mediums (z.B. Telefon-CD) oder Internetangebotes und auch nur dagegen dass der entsprechende Anbieter die Daten in seinem Angebot "rückwärts suchen lässt".


    Die Rückwärtssuchfunktion bedarf übrigens nur in Deutschland der eindeutigen Zustimmung. Wer nicht den deutschen Gesetzen unterliegt , kann trotzdem die Funktion anbieten.


    Was ist die Grundlage von Adressen- und Telefonverzeichnissen ? Es handelt sich einfach nur um eine Datenbank.
    Ein reines Adressverzeichnis lässt keinen Rückschluss auf die Telefonnummer zu. Bei einem Telefonverzeichnis sind aber immer Name , Vorname und Teile der Adresse gleichzeitig vorhanden.


    Die größte Datenbank stellt aktuell das Internet dar. Das "Inhaltsverzeichnis" sind die Suchmaschinen. Sie verwalten das Internat zwar nicht, legen aber eine Datenbank an, wo man was finden kann.


    Im Gegensatz zu anderen Datenbänken , werden Einträge aber nie wirklich gelöscht. Selbst wenn sie komplett aus dem Internet verschwinden würden , gibt es immer noch Kopien bei den Suchmaschinen. Da die Suchmaschinen aber Teil des Internets sind , lassen sich Daten eben nie wirklich löschen.



    Übrigens ...
    Ich habe das Thema angeschnitten, weil ich einen Menschen getroffen habe, der sehr erschrocken war, als ich in einer Mail an ihn auch seine Adresse aufführte.
    Für mich ist es normal, dass ich in einer geschäftlichen Mail sowohl die Adresse des Adressaten als auch meine eigene aufführe. Eine E-Mail ist ein elektronischer Brief , also schreibt man sie im Zweifelsfall eben so, dass man diesen Brief auch ausdrucken kann.


    Der Adressat hatte einer Rückwärtssuche schon vor längerer Zeit widersprochen . Er telefoniert mit unterdrückter Nummer , so dass man damit auch keine Rückwärtssuche bewerkstelligen kann.
    Da ich ihn jedoch zurück rufen sollte , hatte ich die Telefonnummer bekommen. Als er sich meldete , erfuhr ich dann auch seinen vollen Namen. Mir hatten also zwei ganz banale Informationen dazu verholfen , seine (eigentlich nirgendwo mehr freigegebene ) Privatadresse zu finden.


    Gerade Firmengründer machen oft am Anfang den Fehler , keine besondere Firmenadresse und Telefonnummer zu haben , sondern (noch) privat und geschäftlich zu verbinden. Viele Jahre später haben sie ihre Gründe, Privat und Geschäft getrennt zu halten.
    Sei es, weil sie sonst von Kunden zu Hause besucht werden oder weil sie eben auch mal ihre Ruhe und Freizeit brauchen um sich vom Beruf erholen zu können.


    Jedem Menschen muss es gegönnt sein, Beruf und Freizeit zu trennen . Dabei ist es egal , ob er nun eine Firma hat oder ein Arbeitnehmer ist.
    Um diesen Schutz zu erreichen, bedarf es eben entweder bereits anfänglicher Trennung von Beruf und Privat - oder - man muss im Nachhinein Möglichkeiten suchen.


    PS:
    Vor vielen Jahren standen auch auf meinen Visitenkarten private Telefonnummern . Jahre später war ich gezwungen , mich aus allen Registern "irgendwie löschen zu lassen".
    Nach entsprechenden Erläuterungen und Einlassungen bekam ich dann damals eine echte Geheimnummer . So eine Nummer bekommt man aber nur sehr schwer und unter besonderen Voraussetzungen. Diese erfüllt nicht jeder .


    Es ist einfacher, sich vorzusehen oder später mit Tricks "die Datenbänke zu manipulieren".
    Die Gesetze verhindern die Verbreitung nämlich nicht. Was einmal öffentlich geworden ist ,darauf kann jeder zugreifen - wenn nicht im eigenen Land, dann eben über ausländische Anbieter, die nicht den Landesgesetzen unterliegen.