Nachdem die Jagd erfolgreich beendet ist, muss das Wild gehäutet oder gerupft werden. Danach muss es , möglichst unverzüglich, geschlachtet werden.
Für diese Schritte benötigt man natürlich einige Hilfsmittel.
Hauklotz
Dieses Hilfsmittel hat fast jeder Jäger zur Hand. Er besteht einfach aus einem Baumstumpf in passender Höhe und einer Axt.
Woher bekommt man einen Hauklotz ?
Selbstverständlich wird es auch in Baumärkten diverse Angebote geben. Die einfachste und oft günstigste Art ist jedoch, dass man sich an einen Förster oder Holzverarbeitungsbetrieb wendet.
Beim Hauklotz handelt es sich wirklich nur um ein Stück Baumstamm. Er muss nicht besonders sein, sondern nur so abgesägt sein, dass er fest und wackelsicher steht.
Natürlich gehört zum Hauklotz auch eine Handaxt.
Sie sollte sehr scharf sein und einen möglichst kurzen Stiel haben. Sie muss einhändig zu bedienen sein, um mit nur einem Schlag "ihr Werk vollbringen zu können"
Schlachttisch
Während es beim Hauklotz "nicht darauf ankommt", sollte beim Schneide- oder Schlachttisch schon mehr Wert auf Hygiene gelegt werden. Hier eignet sich eine Platte aus VA-Stahl am besten, weil sie keine Schnitte durch das Messer bekommen kann und sehr schnell hygienisch rein gehalten werden kann.
Diese Platte legt man einfach auf ein passendes Gestell und schon ist der Schlachttisch fertig.
Das passende Zubehör hierzu besteht aus diversen Fleischermessern
Solche Messe bekommt man nicht im Haushaltsbereich des Supermarktes. Man sollt sich schon im Fachhandel damit versorgen oder einen Fleischer fragen, ob er ältere Messer verkauft.
Flieschermesser haben ein besondere Klingenform. Für jeden Zweck gibt es andere Versionen.
Nur mit dem richtigen Messer kann man die Jagdbeute effektiv und möglichst sauber häuten und zerlegen.
Für Kleintier benötigt man etwas, an dem es nach dem Häuten oder Rupfen und Öffnen ausbluten kann.
Ohne besondere Hilfsmittel werden sie einfach an Haken gehängt und unter ihnen bilden sich große Lachen aus Blut.
Das ist natürlich relativ ekelhaft anzusehen und auch nicht besonders hygienisch.
Ausbluttisch
Hierbei handelt es sich eigentlich zunächst um eine ganz normale Spüle mit zwei Spülbecken, die auf ein einfaches Gestell gesetzt wird. An den Abläufen der Spülbecken wird ein Y-Rohr angebracht.
Der eigentliche "Funktionsaufsatz " besteht aus einem H-Rahmen.
Auf der einen Seite reicht er bis zum Boden und auf der anderen Seite reicht er nur bis zur Spüle . Dort wird er mit Schraubklemmen am Spültisch befestigt.
Warum diese Form ?
Der Aufsatz muss später Gewicht tragen können. Gleichzeitig kann und wird an der Spüle noch gearbeitet. Er muss also sowohl fest am Boden stehen und darf auch seine Position nicht nach hinten oder vorne verändern.
Die Strebe die bis zum Boden reicht trägt das Hauptgewicht. Die kürzere Strebe am Spültisch ist wie ein umgekehrtes T gebaut. Sie hält das Gestell in aufrechter Position.
Alternativ kann man seitlich auch V-förmige Träger anbringen. Sie nehmen jedoch relativ viel Platz ein und das Gestell müsste immer einzeln zum Spültisch positioniert werden. So kann man aber beides gleichzeitig mal eben zur Seite schieben und muss es auch nicht immer wieder korrigieren, wenn man beim Arbeiten den Spültisch verschieben würde.
Beides bildet eine Einheit.
Die Trägerbleche
Es handelt sich einfach um U-förmig und 2x um ca. 450° Winkel abgekantete Bleche , an die man oben die Ecken noch einmal abgekantet hat.
An den oberen Ecken werden ganz einfache, aber sehr lange, Gewindeschrauben mit Mutter angebracht.
Um den gedachten Zweck zu erfüllen, werden die Schrauben danach scharf angeschliffen. Nun gehen sie notfalls auch durch Fell
An einem solchen Tisch kann man das Wild auch ausnehmen.
Wie ihr im allerersten Bild sehen könnt, schließt man vor Beginn einfach einen Schlauch an den Y-Ablauf an. Diesen Schlauch kann man dann in ein Bottich legen, der das ablaufende Blut sammelt.
Alternativ zum dicken Schlauch, kann man auch einfach ein Rohr anschließen.
Hier seht ihr einmal den Tisch im Einsatz
Anmerkung:
Ich haben in den Jahren miterlebt wie der Jäger zunächst ohne Hilfsmittel arbeitete. Zu der Zeit war es wirklich keine Freude, in seinen Arbeitsbereich zu kommen, wenn eine Jagd vorbei war.
Die Fotos zeigen faktisch verschiedene Entwicklungen und Verbesserungen, die dann in den letzten 3 Jahren entstanden sind. Das einfache Rohr wurde erst später durch den Schlauch ersetzt.
Natürlich habe ich in den Jahren auch noch viel mehr Fotos in dem Zusammenhang geschossen. Aus Rücksicht auf jüngere Besucher und empfindliche Gemüter , habe ich aber beschlossen, nicht alle Bilder zu veröffentlichen.
Der Tisch wurde mit der Zeit noch weiterentwickelt.
Da man bei der Arbeit daran mit scharfen Schlachtermessern arbeiten muss, braucht man natürlich irgendwo eine Ablagemöglichkeit für sie. Auch der Wasseranschluss muss griffbereit irgendwo bereitstehen.
An das vorhandene Gestell wurde ein zweites angebracht, das als Werkzeugträger dient.
Nun halten starke Magnete die Messer an ihrem Platz und die Brause kann darüber gelegt und heran gezogen werden, sobald man sie benötigt.
Um die Magnete dauerhaft zu befestigen, wurde einfach ein Stück Holz in das Aluprofil geschoben. Jetzt kann man durch Magnet und Profil hindurch alles mit einfachen Holzschrauben befestigen.