Erdowie, Erdowo, Erdowahn ?

  • Der "liebe Herr Erdogan" ....

    1845 Verfahren wegen „Präsidentenbeleidigung"

    Handelsblatt.com

    Liedermacher, Journalisten , ja selbst Schulkinder werden festgenommen und vor Gericht gezerrt

    Bei einem öffentlichen Prozess gegen Journalisten , den Diplomaten beobachten wollen

    Zitat

    "Wer seid Ihr? Was habt Ihr da zu suchen?", sagte Erdogan. "Diplomatie unterliegt einem gewissen Anstand und Umgangsformen. Das ist nicht Euer Land. Das ist die Türkei." Innerhalb des Konsulats könnten sie sich frei bewegen. Alles andere bedürfe einer Genehmigung.


    http://www.n24.de/n24/Nachrich…t-ihr-da-zu-suchen--.html

    Auf eine Satire-Sendung hin , verlangt er von deutschen Diplomaten das Verbot solcher Sendungen

    Zitat

    "Erdogans Reaktion ist überzogen", sagte der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu.


    https://www.tagesschau.de/ausland/erdogan-satire-105.html

    Um Erdogan mal zu zitieren ...

    " Das ist nicht dein Land . Das ist Deutschland"

    Wir haben keinen Erdogan, der Meinungsfreiheit und Pressefreiheit einfach verbieten kann. In dem Sinne : "Tschü mit ü"

    Mit türkischen Untertiteln

  • Eigentlich ist es ja zum Lachen , andererseits leider zum Kopfschütteln und Heulen.


    Ihr habt doch garantiert davon gehört , dass Erdogan einen "Bluttest" für den "türkischen" Politiker Cem Özdemir verlangt hat .. so als "Nachweis" , dass der auch wirklich Türke ist.


    In "Tagesspiegel.de" kann man aber folgende Twitter-Meldung von Herrn Özdemir lesen:


    Zitat

    Ach ja, und die türkische #Staatsbürgerschaft, die mir manche entziehen wollen, habe ich seit meinem 18. Lebensjahr nicht mehr


    Und was heißt das nun ?
    Herr Özdemir ist kein Türke. Es wäre für Erdogan doch ein Leichtes gewesen, das mal prüfen zu lassen, bevor er Herr Özddemir irgendwelche Vorwürfe macht.



    .............


    Dann gibt es da noch den Vorwurf, die deutsche Regierung hätte einen Anschlag in der Türkei veranlasst.


    Die TAK , eine Splittergruppe der PKK , hat gestanden, den Anschlag verübt zu haben.
    Unabhängig davon, dass Deutschland ein Rechtsstaat ist , in dem die Regierung keine Terrorkommandos losschickt , hat sich also wieder ein Vorwurf in Luft aufgelöst .


    ..............


    Zur Entscheidung des deutschen Parlaments , dass etwas als Völkermord eingestuft wird


    Es ist allein die Sache eines Parlaments , ob und wie es über etwas entscheidet. Jedes Land hat das Recht eigene Entscheidungen zu treffen .
    Auch wenn seit einem Jahrhundert Geschichtsfälschung betrieben wurde, und die eigene Bevölkerung deshalb um die Wahrheit betrogen wurde , so gibt das kein irgendwie geartetes Recht , anderen Staaten eine andere Beurteilung der Fakten zu untersagen.


    "Die Geschichte schreibt immer der Sieger"
    Das bedeutet aber nicht, dass andere die Wahrheit auch verschweigen müssen. Was passiert ist, ist passiert. Es sind Fakten , die man beurteilen kann, darf und muss.


    Was ist eigentlich Ehre ? Ehre ist es, zu seinen Taten zu stehen .
    Ehre ist es aber auch , zum falschen Verhalten der eigenen Vorfahren zu stehen. Nur weil man anerkennt , dass die eigenen Vorfahren eine Schuld trifft, impliziert das nicht automatisch, dass man selbst auch Schuld daran hat.


    Die Schuld der Ahnen kann nicht vererbt werden. Wenn die Eltern schuldig sind, sind es nicht auch automatisch auch ihre Kinder. Die Kinder können dann aber versuchen , die Schuld der Eltern wieder abzutragen. Das ist dann eine moralische Verpflichtung.




    Nur ganz wenige Deutschen sind alt genug , dass sie eventuell eine Mitschuld an den Greueltaten der 1930er und 1940er Jahre gehabt haben könnten. Diese wenigen werden in einigen Jahren auch gestorben sein. Dann gibt es also keine Deutsche mehr, denen eine Schuld angelastet werden kann.
    In der Türkei dürfte es auch keine Schuldigen mehr geben , da die Vorfälle zu lange her sind als , das noch ein Beteiligter leben könnte. Es gibt also keinen Türken, der Schuld hat.


    Fakten anzuerkennen ist doch kein Schuldeingeständnis . Es zeigt eigentlich nur, dass man mehr Einsicht hat als die , die dafür verantwortlich waren.
    Wer Fakten jedoch leugnet , zeigt nur , dass er eben der gleichen Ansicht ist , wie die damaligen Verursacher. Er würde es also genau so wieder machen ... und sich dann auch selber wieder schuldig machen.
    Manchmal muss dieser Teufelskreis eben durchbrochen werden , in denen die Kinder alles gut heißen , was die Eltern gemacht haben und es genau so wieder machen würden und werden.


    Ein Land ist kein Mensch und keine Familie . Ein Land hat deshalb keine Schuld und Ehre. Nur seine Regierung hat eine. Ein Land hat aber eine Verantwortung dafür , was frühere Regierungen veranlasst haben.


    Deutschland ist wahrlich kein Unschuldslamm , was die Zeit zwischen 1918 und 1945 betrifft.
    Die Regierungen damals haben viele und große Fehler gemacht. Nach 1945 hat sich Deutschland in zwei Länder aufgespalten. Die BRD hat versucht , die Verantwortung für die Vergangenheit zu tragen. Die DDR hat auch ähnliches im Ostblock gemacht . Nach der Wiedervereinigung zum aktuellen Deutschland tragen beide Länder gemeinsam die Verantwortung für das was damals falsch gemacht wurde.
    Es würde dem ehemaligen osmanischen Reich gut zu Gesicht stehen , in ähnlicher Weise auch Verantwortung für die Vergangenheit zu übernehmen.


    Die aktuelle Regierung verleugnet sie aber nur und beschließt ähnliches wie frühere Regierungen.
    Die Welt ist größer geworden und Informationen werden offener und schneller geteilt. Verleugnen bringt nichts und man kann die eigene Bevölkerung auf Dauer auch nicht mehr unwissend und dumm halten.


    Auch die türkische Regierung wird irgendwann einmal einsehen müssen , dass die Zeiten der Monokratie und Alleinherrschaft Vergangenheit sind.
    Sie wird auch erleben müssen , dass Drohungen gegen andere Länder in der Luft verpuffen.


    Erdogan hat mit "seinen 3 Millionen in Deutschland lebenden Türken gedroht".
    Betrachtet man es "nach alten Regeln" war das faktisch eine Kriegserklärung, bei der mit dem Einsatz von Terrorgruppen gedroht wurde.


    In einer Monokratie würden jetzt alle Türken in Deutschland festgesetzt werden. Viele würden , wegen der Drohung , unschuldig als mögliche Attentäter betrachtet werden. Gleichzeitig würde eine 1-Mann-Regierung wohl auch dazu übergehen, eine ähnliche "Truppe" in der Türkei zu etablieren.
    Es würde also einen "heimlichen Krieg" geben , der nur durch paramilitärische Truppen ausgetragen würde , den keiner gewinnen kann und der nie endet.


    Zu Erdogans Glück ist Deutschland jedoch keine solche Monokratie mehr. So eine gefühlsorientierte Entscheidung gibt es also nicht. Die (angeblichen) Türken in Deutschland können sich also sicher sein, das sie nicht unter Erdogans Drohungen leiden müssen.
    Auf der anderen Seite müssen aber alle (angeblichen) Deutschen in der Türkei damit rechnen als "5. Kolonne" betrachtet zu werden.
    Die Türkei geht aktuell nämlich den umgekehrten Weg von der Demokratie zur Monokratie.


    Im sogenannten "3. Reich" haben Attentäter versucht , den "Alleinentscheider" zu töten, um Schlimmeres zu verhindern. Erst die Geschichte hat gezeigt , dass sie keine Verräter waren, sondern damit Millionen Tote verhindert hätten.
    Moralisch wäre die Tat damals jedoch trotzdem zu verurteilen gewesen. Man kann ja nicht in die Zukunft sehen. Vielleicht hätte es ja anders kommen können.


    Man muss deshalb erst einmal jedes Attentat verachten und verhindern - egal aus welchen Gründen es stattfinden soll.
    Einen Staatsmann, der mit Attentaten droht , sollte die eigene Bevölkerung "zur Ordnung rufen". Als letztes Mittel sollte sie ihn einfach absetzen.


    Politik sollte nichts mehr mit Gefühlen zu tun haben. Ein Politiker ist zuerst seinem Volk gegenüber verantwortlich. Denkt er egoistisch , muss er eben möglichst schnell die Konsequenzen erfahren.
    Es ist "Ehrensache" , dass das Volk keine Politiker zulässt, die ihm schaden können.

  • Am Wochenende gab es einen Putschversuch in der Türkei. Es ist dort fast schon "Tradition" geworden, dass das Militär alle paar Jahrzehnte einen Putschversuch unternimmt.


    Der aktuelle Versuch wurde so stümperisch unternommen, dass man schon vermutet, dass er nur inszeniert worden wäre.
    Taktisch war er wirklich so mies durchgeführt worden, dass er von jedem Anfänger-Gamer besser hätte geplant und durchgeführt werden können.


    Da aber auch "ein richtiger Putschversuch" oft anfängerhaft durchgeführt wurde , muss man davon ausgehen, dass es doch nicht inszeniert war.


    Erdogan hat aber sofort reagiert:
    Schon wenige Stunden später wurden , anhand von langen Listen , Tausende inhaftiert. Die Verhaftungswelle läuft nun schon die ganze Zeit. Mittlerweile sind es Zehntausende , die im Gefängnis schmoren.


    Sowohl die Menge als auch die Geschwindigkeit der Ausführung beweist, dass die Listen bereits vorher bestanden haben. Es handelt sich also um eine Säuberungsaktion und nicht um Ermittlungsergebnisse.


    Für Erdogan war der Putschversuch also ein Glücksfall. Ohne ihn hätte er die Listen nicht benutzen können.
    Jetzt ist der Weg frei zum Oligarchen .. und alle sind dafür