E-Mail soll durch WhatsApp abgelöst werden

  • WhatsApp ist eigentlich ein Programm, das bislang nur auf mobilen Endgeräten (Smartphone, Tablet usw. ) genutzt werden kann. Es hat dort die "alte SMS" längst schon überholt und abgelöst.


    Jetzt besteht das Ziel, dass WhatsApp auch auf normalen Computern zum Einsatz kommt.
    Da über WhatsApp auch Dateien gesendet werden können , ist es eigentlich grundsätzlich dazu geeignet , die E-Mail in Zukunft abzulösen.


    Im Gegensatz zur E-Mail wird der Inhalt ganz automatisch verschlüsselt. Bei E-Mails muss man aber einiges ändern oder einstellen , damit die Übertragung verschlüsselt wird. Das hat bislang dazu geführt, dass der überwiegende E-Mail-Verkehr immer noch unverschlüsselt übertragen wird.


    Stellt sich jetzt nur noch die Frage, ob die Geschäftswelt zum Umstieg von Mail auf "WA" bereit ist , denn der überwiegende "elektronische Briefverkehr" wird durch sie verursacht.


    WhatsApp für normale Computer befindet sich aktuell noch in der Beta-Testphase und lässt sich nur auf Rechner mit dem Betriebssystem Chrome installieren.

  • Zitat

    E-Mail soll durch WhatsApp abgelöst werden


    Wer sagt denn, dass das gemacht werden SOLL?


    Über kurz oder lang wird WhatsApp die E-Mail mit sicherheit NICHT ablösen, insbesonere bei Unternehmen. Dafür gibt es zu viele Gründe.


    - proprietär und keine Möglichkeit, immer wieder auftretende Sicherheitslücken selbst zu erkennen/fixen
    - Alles geht über die Server eines US-amerikanischen Unternehmens, welches nicht gerade für seine Datensparsamkeit bekannt ist. Besagtes Unternehmen räumt sich ggf. in den AGB Rechte ein, um die Inhalte auszuwerten.
    - Es kann nicht wirklich anonym genutzt werden, da eine Telefonnummer angegeben werden muss, an die ironischer Weise auch noch eine SMS (welche es doch abzlösen versucht) zur Bestätigung geschickt wird.
    - Corporate Design in den Nachrichten vermutlich nicht möglich
    - Und noch mal Datenschutz, da das für Unternehmen besonders wichtig ist. Einfach mal einen Schlüssel für die Autentifizierung und Verschlüsselung dürfte nicht möglich sein.
    - Keinerlei Kontrolle über die Daten


    Die E-Mail bietet doch noch einige Funktionen und Freiheiten, welche durch WhatsApp in seiner aktuellen Form nicht abgedeckt werden. Ich bezweifel stark, dass sich das Programm in den nächsten paar Jahren so weit verändern wird.


    Kritiken gibt es genug. Ich mache das zwar nur selten, aber bei Wikipedia stehen einige "tolle" Dinge.
    https://de.wikipedia.org/wiki/WhatsApp


    Fazit:
    WhatsApp kann der E-Mail nicht das Wasser Reichen und wird sie nicht ablösen.

    "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
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    Johann Wolfgang von Goethe


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    Man kann nicht sterben, ohne gelebt zu haben.

  • In sehr vielen Punkten stimme ich mit dir überein.


    Wie kann man "sein WA" anonymisieren ?
    Man hole sich eine Prepaid-Karte stecke sie ins Gerät und installiere danach erstmals WhatsApp. Danach kann man seine "normale Karte" wieder benutzen und schon bekommen Empfänger nicht mehr die korrekte Nummer übermittelt.
    Alles basiert auf der Sim-Card mit der WA installiert wurde.
    Will man später sein Handy wechseln, kann es natürlich durchaus problematisch werden... sollte aber lösbar sein.


    Erfahrungswert ?
    Meine Installation basiert auf der Prepaid-Karte eines britischen Providers , der deutsche Netze nur per Roaming nutzt. So lange ich sie hatte, wurde ich von "Gegenstellen" immer nur als Brite erkannt. Das begann mit Google und reichte über Navi-Apps und andere Funktionen, die alles ins englische Messsystem anzeigte ( statt dem metrischen Verfahren wurden mir Entfernungen in Meilen und Fuß angegeben. Ging ich ins Internet wurde mir nicht "google.de" angezeigt, sondern immer und ausschließlich nur google.com oder google.uk)
    Nach dem Wechsel auf eine andere Karte, wurde meinen Kontakten trotzdem weiterhin die andere Nummer angezeigt.

    Durch die neue Verschlüsselung entfällt das Abgreifen der Daten unterwegs und beim Betreiber
    Wenn die Verschlüsselung steht, ist es also sicher .. auch wenn ich dir weiterhin darin zustimme , dass eben kein Außenstehender an der Entwicklung oder Fehlerbehebung mitarbeiten kann.
    Dieses Manko haben aber auch Betriebssysteme wie Apples OS und Microsofts Windows .. was deren Einsatz und Beliebtheit jedoch keinen Abbruch getan hat.


    Im "Firmenbereich" ist Verschlüsselung von Mails noch eher unüblich
    (von mir) Geschätzte 95% werden im Klartext übertragen. Wie sollte man auch sonst als "Interessent" ein Firma anschreiben können, wenn man selbst nicht das gleiche Verschlüsselungsprogramm benutzt ? Es gibt keinen allgemeinen Standard.


    Viele Firmen besitzen auch keine Internetseite, auf der man einen öffentlichen Schlüssel ablegen oder finden könnte. Man müsste ihn also einzeln per Telefon erfragen, bevor man die Firma per Mail anschreiben könnte.


    Erfahrungswert ?
    Viele Mitarbeiter müssen schon extra nachfragen, an welche Mailadresse man eine bestimmte Mail senden kann. Nicht jeder hat eine persönliche und nicht jeder hat einen eigenen Rechner. Die Chance , von solchen DAUs , auch noch einen öffentlichen Schlüssel zu erfahren, liegt ca. gegen Null.


    ....


    Dann ist noch zu bedenken, dass die Verschlüsselung extra installiert werden muss und jeder Account durchaus einen anderen öffentlichen Schlüssel haben kann. Wie will man dann schnell einen zusätzlichen Mailaccount installieren oder Mails an einen Kollegen senden lassen ? Man müsst (zusätzlich zur Mailadresse) auch die Schlüssel kennen und weiter geben.


    Auf der Absenderseite erfordert es auch einen ähnlichen Aufwand. Hinzu kommt, dass Rechnungen, Angebote und anderes oft direkt aus entsprechender zentral installierter Software gesendet wird.


    Grundsätzlich würde also eine allgemeine und automatische Verschlüsselung der Wirtschaft Vorteile bringen , wenn man sie nicht extra installieren und kennen muss.


    Aber auch für den Verbraucher würde es von Vorteil sein.
    Wer hat PGP installiert und bekommt seine Rechnung verschlüsselt von seinem Anbieter ? Eher wenige , weil sich Firmen nicht die Mühe machen (und auch nicht darauf vorbereitet sind) unzählige Schlüssel zu Kunden mit zu speichern.




    Corporate Design ist grundsätzlich kein Problem
    SOLLTE WA als Ersatz genutzt werden, wird auch entsprechende Schreibsoftware genutzt.


    Aus Sicherheitsgründen versenden Firmen untereinander sowieso oft reine "Text-Designs". Ein "richtiges Design" gibt es überwiegend überhaupt nicht. Bilder und andere Grafikteile bestehen oft nur aus dem Firmenlogo , das auch in Mails als gesonderter Anhang gesendet wird.
    Fremdinhalte, die automatisch in Mails eingefügt werden, kommen oft nicht durch den Filter des Empfängers, wenn sie von einem speziellen Server abgerufen werden müssen.


    Es ist also durchaus vorstellbar, dass die dann benutzte Software automatisch entsprechende Elemente setzt, so dass die WA-Meldungen professionell aussehen und ein Corporate Design erzeugen.


    Datenkontrolle
    Bei unverschlüsselten Mails gibt es keinerlei Kontrolle über die Daten. Sie müssen ja nicht einmal in Europa bleiben , wenn der Empfänger einen Mailservice aus dem Ausland benutzt. An der Grenze endet auch die viel gerühmte und beworbene automatische Verschlüsselung deutscher Provider.


    In manchen Ländern ist die zulässige Verschlüsselungsstärke auch auf einen sehr schwachen Wert begrenzt (siehe USA). Ein starker Schlüssel kann dort also nicht aufgelöst werden und ein schwacher Schlüssel hat nur einen geringen Sicherheitswert.


    Die Datenkontrolle und Sicherheit kann also durchaus an der Landesgrenze oder beim Empfänger verloren gehen .
    Ich spreche hier ausdrücklich von gewerblichen Mailverkehr, der sich strikt an Gesetze und Normen halten muss.


    Will man wirklich sicher sein, muss man nicht nur die Mail, sondern auch Anhänge verschlüsseln und für jeden Empfänger und Dokument einen eigenen und einmaligen Schlüssel erzeugen, den nur der Empfänger kennt. Erst da beginnt so langsam die "wirkliche Sicherheit".