Fehlentscheidungen führen zum Kindesentzug

  • Ich möchte euch heute von einem realen Fall erzählen , wie ein paar falsche Behauptungen , etwas Vorteilnahme und Eigeninteresse dazu geführt haben, dass ein Kind seinen Eltern weggenommen wurde.
    Was ich heute berichte, sind Tatsachen , die ich sowohl direkt miterlebt habe als auch von den Betroffenen und aus Gerichtsakten erfahren habe.


    Das Ganze hat sich jetzt viele Jahre hindurch gezogen. In diesen Jahren haben die Eltern mit allen Mitteln um ihr Kind gekämpft. Darüber ist die Mutter vor einigen Monaten unvermittelt gestorben und der Vater wird sein Kind frühestens als Erwachsenen wieder sehen.
    Hier wurde also ein Kind um die Kindheit mit seinen Eltern gebracht ; ein nicht wiedergutzumachender Schaden .

    Beginnen wir einmal in der Vergangenheit...

    Als ich die Familie vor Jahren kennenlernte , war das Kind ein aufgeweckter und fröhlicher Junge im Kindergartenalter. Die Mutter war Erzieherin ,die ihren Beruf liebte und in dem ihr seit vielen Jahren immer wieder höchste Fachlichkeit attestiert wurde. Der Vater war Arbeiter , der jeden Job machte , damit es der Familie gut geht.
    Beide Eltern liebten ihr Kind abgöttisch und überhäuften es mit allem was das Kinderherz begehrt. Das Kind liebte seine Eltern , gehorchte ihnen aufs Wort und war schon traurig , wenn es nur ein paar Stunden von ihnen getrennt war.


    Ich beschreibe hier keine Fantasie-Familie oder Ideal-Familie, sondern die damalige Realität.


    Der Auslöser
    An einem Wochenende war die Mutter auf einer Feier. Dabei hatte sie Sekt getrunken und war danach mit dem Auto nach Hause gefahren. Fakt ist, dass es unzweifelhaft eine Trunkenheitsfahrt war. Das ist strafbar.
    Ein "wohlwollender Nachbar" hatte es gesehen und es zur Anzeige gebracht.


    Bei der Anzeige hatte der Nachbar aber auch geäußert , dass die Mutter Alkoholikerin wäre und ihr Kind vernachlässigen und schlagen würde.
    Es ist Tatsache, dass die Eltern sich am Wochenende hin und wieder auch einmal eine Flasche Sekt gönnten. Dieses geschah dann abends nachdem das Kind im Bett war.


    Eine angebliche Vernachlässigung war aber schon deshalb nicht gegeben , da der Junge in genau den Kindergarten ging, in dem die Mutter Erzieherin war. Danach kam die "übliche Mutterzeit" in der sie Hausarbeiten usw. erledigte.
    Viele Mütter würden sich wahrscheinlich wünschen, so viel Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können.


    Vom angeblichen Schlagen habe ich persönlich nie etwas mitbekommen. Selbst wenn der Kurze "wirklich Mist gebaut" hatte , gab es nur freundliche Ermahnungen. Er zeigte auch nie Angst vor seinen Eltern, sondern kam immer direkt zu seinen Eltern, wenn er wieder einmal etwas angestellt hatte.

    Durch die Äußerung des Nachbarn wurde aber das Jugendamt eingeschaltet und damit begann dann der jahrelange Leidensweg der Familie


    Zunächst kam das Kind direkt für einige Wochen zu einer Pflegefamilie bzw. in ein Heim. So genau weiß ich es nicht mehr.
    Die Behörden haben also sensibel und unverzüglich zum Wohl des Kindes reagiert.


    Einige Mitarbeiter des Jugendamtes kamen zu den Eltern und untersuchten, wie die Lebensumstände des Kindes sind.
    In Kombination mit dem Strafverfahren wegen der Trunkenheitsfahrt wurde dann auch eine MPU angeordnet. Diese bestand die Mutter jedoch nicht.


    Wer weiß, dass es keine Normen und Vorschriften für die psychologische Prüfung bei einer MPU gibt, kann sich denken, weshalb 90% die MPU nicht im ersten Anlauf schaffen.
    Hier hatte es aber nicht nur Folgen für den Führerschein , sondern auch für die Eltern-Kind-Beziehung.


    Durch das Ergebnis der MPU kam das Kind erneut zu Pflegeeltern. Diesmal war die Zeit jedoch nicht mehr befristet.

    Die Eltern mussten beide zustimmen, dass das Jugendamt das Aufenthaltsbestimmungrecht über das Kind bekommt. Angeblich wurde ihnen dazu gesagt "wenn Sie das nicht erteilen , lassen wir das Kind direkt einem Vormund unterstellen und Sie haben keinerlei Rechte mehr. Dann sehen Sie ihr Kind überhaupt nicht mehr ".
    Wie der genaue Wortlaut war, weiß ich jedoch nicht, da ich es nur von den Eltern hörte.

    In der Folgezeit gab es diverse Untersuchungen und Vorladungen vor Behörden und Gericht. Dabei ging es sowohl um die erzieherischen Fähigkeiten der Mutter, ihre angebliche Alkoholabhängigkeit und auch das Miteinander des Paares.


    Der Stressfaktor war in diesen Monaten für beide so hoch, dass sie ihr Verhalten änderten. Einerseits bekamen sie keinen Zugang zum Kind und andererseits belasteten die dauernden Vorwürfe ihr Beziehung zueinander.
    In dieser Situation konnte sich der Mann einmal nicht mehr beherrschen und schlug seine Frau.
    Beide erzählten mir danach unabhängig voneinander , dass es sich wirklich um nur einen Schlag gehandelt hatte , der deb Vater auch selber schockiert hatte. So etwas darf natürlich trotzdem nicht sein !


    Aus nicht bekannten Gründen erzählten beide von dem Vorfall bei einer der Untersuchungen.
    Hierzu sei erwähnt, dass sie jeweils beide einzeln an verschiedenen Tagen "verhört" wurden. Keiner Schuld bewusst , blieben sie ehrlich und sprachen sich auch nicht vorher über ihre Aussagen ab.


    Jetzt gab es einen Gerichtsentscheid zu der persönlichen Situation der Eltern zueinander
    Den Eltern wurde jeglicher Kontakt zueinander untersagt. Der Vater musste ausziehen und durfte die Mutter weder anrufen noch besuchen. Gleichzeitig wurde ihnen aber auferlegt , alles zu tun, um in Zukunft ein normale Beziehung zueinander zu führen.


    Jetzt wurde auch die Erziehungsberechtigung auf das Jugendamt übertragen , die dafür einen gewerblichen "Meditator" einsetzte. Das war dann der Anfang vom Ende der Familie.


    Die Mutter bekam die Auflage , sich einer Entziehungskur zu unterziehen. Der Vater bekam die Auflage , sich einer psychologischen Behandlung zu unterziehen, die seine Gewalttätigkeit ändern sollte.
    Beide Auflagen waren mit einem mehrmonatigen Klinikaufenthalt verbunden.


    Während die Mutter sowohl mehrere Entziehungskuren als auch die MPU erfolgreich absolvierte , versuchte der Vater, dass er um einen "Langzeitausfall" herum kommen könnte. Der hätte ihm nämlich sofort den Job gekostet.
    Vor Gericht reichten die erfolgreichen Abstinenzkuren aber nicht aus um die "Erziehungsbefähigung" der Mutter wieder herzustellen. Sie arbeitete zwischendurch weiterhin als angesehene Erzieherin weiter.


    Zumindest hier gibt es also einen eindeutigen Fehler in der Beurteilung der Mutter: Sie konnte ja nicht einerseits eine geprüfte erzieherische Fachkraft sein , die ihre Fähigkeit jeden Tag neu unter Beweis stellen muss, und andererseits keine Befähigung zur Erziehung haben .


    1-2 Jahr später bekam die Mutter dann die Genehmigung , das Kind zum ersten Mal wieder zu sehen
    Hierzu gibt es sogar eine Gerichtsakte , da es zu einem Vorfall mit dem Vater kam. In den Akten ist sinngemäß vermerkt:
    "trotzdem die Mutter sowohl vom Meditator als auch vom Pflegevater die ausdrückliche Anweisung bekam , sich in eine Ecke zu stellen und zur Wand zu schauen , drehte sie sich um und schaute auf ihren Sohn. Dieses Verhalten zeigt deutlich, dass sie nicht gewillt ist, sich an die Auflagen zu halten."


    Hintergrund war, dass der Vater seinen Sohn nicht hatte sehen dürfen. Er hatte aber vom Termin erfahren und war auch (auf dem Volksfest) aufgetaucht. Dieser ( schmächtige , gerade einmal 1,60 Meter große) Mann, hatte dabei die beiden 1,80-1,90 Meter großen "Aufpasser" so heftig angegriffen , dass sie danach Anzeige wegen Körperverletzung erstatteten... so war es jedenfalls in den Aussagen zu lesen.
    Die Aussage des Vaters war , dass ihn die beiden Männer bereits weit entfernt von Mutter und Kind abgefangen hatten und ihm am Weitergehen hinderten.


    ......
    Bis es zu diesem ersten Treffen kam , hatte es schon viele Anordnungen gegeben. Sowohl das "was sie zu machen hatten" und was sie wann dem Kind zu sagen oder schenken hatten , wurde Punkt für Punkt geklärt.
    Telefongespräche wurden mitgehört und sofort unterbrochen, wenn sich die Eltern nicht an den Wortlaut hielten. Für jeden Fall gab es entsprechende Aktennotizen.
    Bei Gesprächen war es beiden Eltern verboten , irgendetwas zu erwähnen, was mit ihnen zu tun hat. Sie durften nur vordefinierte Fragen stellen, was das Kind in der Schule oder Freizeit macht. Nach der Frage durfte nur noch zugehört werden.


    Briefe und Geschenke durften nur dem Mediator übergeben werden, der sie zuvor las und dann an die Pflegeeltern zur Kontrolle weiter gab.
    Gleichzeitig gab es die Aufforderung, nur bestimmte "nützliche Sachen" zu schenken, die eigentlich zum normalen Leben gehören und für die eigentlich die Pflegeeltern zuständig sind.


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    Wir haben hier also eine Situation , die eigentlich nichts mit dem zu tun hat, was man landläufig unter "rechtmäßig" verstehen würde. Einige Auflagen würden sogar gegen das Grundgesetz verstoßen (z.B. Auflagen zur Beziehung untereinander)


    Dass "Mediator" und Pflegeeltern eigennützige Interessen daran haben, das Kind möglichst lange unter ihrer Kontrolle zu haben , ist daran zu erkennen , dass das Kind in diversen Aussagenotizen von Vorfällen spricht, die erst nach der Trennung passiert sind. Diese Informationen wurden ihm also erst danach eingeredet. Man hat es also kontinuierlich gegen die eigenen Eltern beeinflusst.
    Dadurch änderte sich auch automatisch das Verhältnis des Kindes zu den Eltern. Keinen kann man so leicht beeinflussen, wie ein Kind das man von seinen Eltern trennt.


    Dass die Eltern das alles - ohne sich zu wehren - mitgemacht haben , liegt darin begründet , dass sie eben immer mündliche Drohungen erhalten haben, die sie nachher nicht beweisen konnten.


    Ich habe den Vater selbst einmal zu einem Gespräch begleitet, weil er Angst davor hatte. Die Angst bestand zu Recht !
    Nachdem er direkt nach der Begrüßung abgekanzelt und angegriffen worden war , habe ich als Zuhörer die "Reßleine gezogen" und die Gesprächspartnerin erst einmal aufgefordert, dass sie sich eines normalen Tonfalls befleißigen soll.
    Nachdem sie dann endlich "runtergekommen war" habe ich ihr geschildert , was in dem Mann vorgeht. Erst danach hat sie sich eines "ordentlichen Tones" ihm gegenüber bemüht .... trotzdem musste ich sie noch mehrmals erneut "zur Räson bringen" , weil sie immer wieder in den aggressiven Tonfall verfiel.


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    Der Vater hat viele Jahre lang versucht, seinen Sohn zu sehen. Er hat dabei auch Auflagen verletzt , wenn er sich z.B. dem neuen Kindergarten näherte , um seinen Sohn wenigstens von weitem sehen zu können.
    Sowohl Mutter als auch Vater durften die ganze Zeit nur über Anwälte miteinander kommunizieren. Sie durften sich in nichts absprechen .
    Beide wurden unabhängig voneinander vorgeladen und wurden immer wieder mit Neuem konfrontiert.


    Bei den Terminen mussten sie Stellung dazu nehmen , was die/der andere angeblich gesagt hatte - manchmal sogar bevor die/der andere einen entsprechenden Termin hatte. Diese Aussage wurde dann wieder dem anderen vorgetragen.


    Der Vater hat ein Rechtsverständnis das man als Vater eigentlich nachvollziehen kann
    "die können mir doch nicht verbieten meinen Sohn >mein Sohn< zu nennen oder ihm zu sagen, dass ich ihn lieb habe. Ich will ihn auch mal wieder sehen"
    Leider hielt er sich deshalb auch nie an entsprechende Auflagen - was zum völligen Umgangsverbot führte. Grundsätzlich ist er also nicht unschuldig daran, was die Gerichte beschlossen haben. Ich denke aber, dass man ihm sein Verhalten (rein menschlich) entschuldigen kann... auch wenn man es als "nicht richtig" empfindet.


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    Die abschließende Lage ist wie folgt:


    Die Mutter hatte zu trinken begonnen.
    Sie war durch den ganzen Stress also wirklich zur Alkoholikerin geworden. Sie hatte sich vom Vater auch emotional getrennt. Die vielen Auflagen haben also genau das bewirkt und verursacht, was vorher nur vorgeworfen worden war und keinesfalls der Realität entsprach.
    Sie starb Ende letzten Jahres bei einem häuslichen Unfall. Der damalige Lebenspartner rief keinen Notarzt , obwohl die Lage ersichtlich war.


    Der Vater hat "Himmel und Hölle" in Bewegung gesetzt , um die Missstände aufzudecken.
    Die vielen (oft der Realität widersprechenden) Notizen sprechen aber gegen ihn. Seine letzte Auflage war, dass er sich einer halbjährigen stationären Unterbringung zu unterziehen hat. Wenn er diese absolviert hat .. und durch einen Gutachter bestätigt wurde, dass sie eine Änderung bewirkt hat .... wird das Verfahren erneut aufgerollt....frühestens jedoch Februar 2017.


    Nachdem sein beauftragter Anwalt schon vor langer Zeit aufgegeben hat , hat er eine offizielle Beschwerde gegen das Urteil eingelegt. Dadurch ist das Verfahren jetzt zu einem höheren Gericht weiter geleitet worden.
    Seine Erfolgsaussichten liegen bei Null , da dort nur nach (teilweise falscher) Aktenlage beurteilt werden kann.
    Die schlechteste "Akte" besteht in einem Gutachten, das ihm ein "kindliches Gemüt" bescheinigt , das es ihm nicht ermöglicht , sich den ganzen Auflagen widerspruchslos zu beugen.

    Der "Mediator" hat die Vormundschaft nicht mehr.
    Die liegt jetzt bei einem Mitarbeiter des Jugendamtes. Er wird jetzt also nicht mehr für seine vormundschaftlichen Tätigkeiten bezahlt.


    Die Pflegeeltern haben mittlerweile 8 Pflegekinder.
    Obwohl bekannt ist, dass die Lebensumstände und die Behandlung der Kinder "durchaus nicht in Ordnung" sind, greift das Jugendamt nicht ein. Ihr Leumund ist unantastbar , worin sie auch immer wieder vom "Mediator" unterstützt werden, mit dem sie seit Jahren zusammen arbeiten und auch privat bekannt sind.


    Das Kind .....
    Aus dem Kindergartenkind ist längst ein Jugendlicher geworden. Schon in den letzten Jahren hat die Beeinflussung dazu geführt, dass er seine Eltern nicht sehen oder sprechen wollte.
    Wenn er erwachsen ist, darf er sich selbst entscheiden, ob er seinen Vater wiedersehen will. Es ist zu bezweifeln, das er diesen Wunsch hegen wird.

    Das ist also aus der Familie geworden , bei der Eltern und Kind sich innig liebten und kaum eine Minute getrennt voneinander leben wollten.



    XXXXXXXXXXXXXXXXX


    Liebe Eltern ,
    solltet ihr einmal in eine ähnliche Situation kommen .. bitte schaut euch an, wo selbst scheinbare Kleinigkeiten hin führen können.
    - lasst euch jede Aussage schriftlich geben
    - erstattet sofort Anzeige bei Verleumdung
    - keine Gespräche ohne Anwalt, der auf Familienrecht spezialisiert ist
    - kein Befolgen von "gutem Rat" , wenn ihr dadurch auf Rechte verzichten sollt.
    - kein Urteil oder Auflage ohne Widerspruch akzeptieren
    - kennt eure Persönlichkeitsrechte und lasst sie euch nicht durch ein "Urteil" nehmen.


    Eltern haben auch Rechte.
    Jugendamt und Gericht sind dazu da, um das Kind zu schützen - nicht die Eltern

  • Nachdem ich den Beitrag heute Morgen geschrieben hatte, fielen mir noch andere Begebenheiten ein. Mir wurde aber auch bewusst , dass das Kind irgendwann vielleicht auf dieses Thema stoßen könnte.


    Dieser Beitrag soll helfen , dass das Kind sich später eine eigene Meinung dazu bilden kann und auch nachvollziehen kann , wie sein Vater wirklich war/ist. Ich wende mich deshalb jetzt direkt an ihn



    Hallo Giancarlo ,
    du hast hier lesen können , was damals geschehen ist. Wir kennen uns zwar, aber du wirst mich mit den Jahren wahrscheinlich längst vergessen haben.


    Deine Mutter Lydia war eine Frau, die dich so geliebt hat , dass sie sich wirklich alles gefallen lassen hat , nur um dich wieder sehen zu dürfen. Dieser Stress und die Hoffnungslosigkeit haben irgendwann dann dazu geführt, dass sie anfing, hin und wieder zu etwas trinken .. nur um für kurze Zeit einmal die ganzen Probleme vergessen zu können.
    Auch wenn es oben vielleicht anders klingen mag - deine Mutter wollte nicht trinken und hat es direkt danach immer sehr bereut , dass sie sich so gehen gelassen hat. Dass Trinken keine Lösung ist , hat sie sehr wohl gewusst .


    Sie hat mir oft genug erzählt , dass sie einfach nicht mehr weiß, wie sie die Situation durchstehen soll. Sie liebte dich und sie liebte deinen Vater. Die Behörden zwangen sie aber dazu , sich zwischen euch beiden zu entscheiden . Beide durfte sie euch nicht lieben. Sie hat sich für dich, ihr Kind, entschieden. Trotzdem durfte sie aber weder dich noch deinen Vater treffen.


    Bitte verurteile sie nicht dafür , dass sie im Alkohol etwas Vergessen und Linderung gesucht hatte. Weil sie aber ganz genau wusste , dass das keine Lösung ist , hat sie auch zwischendurch immer wieder Kurzzeittherapien gemacht.
    Während der Therapien hatte sie Menschen mit ähnlichen Problemen um sich. Dieses Sprechen mit Leidensgenossen hat ihr immer sehr gut getan. Nach jeder Therapie versuchte sie einen kompletten Neuanfang.
    Sie hatte immer das große Ziel vor Augen: Wieder mit dir und deinem Vater zusammen eine Familie sein.


    Wenn der Unfall nicht passiert wäre, hätte sie auch das Ziel erreicht. In der Hinsicht war sie immer eine zielstrebige und starke Frau.



    Deinen Vater, Claudio , hast du nur noch dann sehen können , wenn er mal wieder alle Verbote missachtet hatte.
    Leider hat er immer wieder nur impulsiv gehandelt und sich von seinen Gefühlen leiten lassen . Das wird sich wahrscheinlich negativ bei dir eingeprägt haben. Er liebt dich jedoch von tiefsten Herzen und auch heute vergeht kaum ein Tag, an dem er nicht an dich denkt oder über dich spricht.
    Er ist verzweifelt , dass er machtlos zusehen muss, wie du ihm immer weiter entfremdet wirst.
    Wenn du ihm als junges Kind bei den ganz wenigen Besuchsterminen gesagt hast , dass du ihn nicht sehen möchtest , hat es ihm "das Herz gebrochen". Er hat es nicht verstanden, dass du, sein geliebter Sohn, nichts von ihm wissen wolltest.


    Dein Vater ist aktuell ein seelisch gebrochener Mann , der nicht weiß wie er mit seinen Gefühlen dir gegenüber umgehen soll . Er versucht alles, um dich irgendwann einmal wieder sehen zu können .
    Dabei ist es ihm sogar egal , dass er "beim nächsten Mal" direkt ins Gefängnis muss . Dich zu sehen, ist ihm wichtiger als sein eigenes Leben.


    Wenn ich ihm mal wieder "die Leviten gelesen habe" .... ich versuche es immer wieder mit der Schocktherapie , weil er nur noch darauf reagiert .... erkenne ich wieder die vielen Ähnlichkeiten zwischen Vater und Sohn.
    Schon ist er brav, zeigt Einsicht und gelobt Besserung ... um kurz danach wieder Blödsinn anzustellen. So warst du als Kind auch schon und vielleicht bist du es noch, wenn du das einmal lesen wirst.




    Giancarlo ,
    wenn du die Chance bekommst , besuche deinen Vater und sprich mit ihm. Wundere dich nicht, wenn er sich "seltsam" benimmt.
    Er weiß schon lange nicht mehr , wie er mit dir reden soll und wie er sich dir gegenüber verhalten soll. Er ist in der Hinsicht völlig verunsichert.
    Für ihn bist du immer noch das Kind , das ihm genommen wurde.
    Er hat die ganzen Jahre auch weder Bilder von dir bekommen , noch erfahren wie es dir so geht. Er hat dir immer wieder Briefe geschrieben, die du vielleicht nie bekommen hast.


    Wenn du ihn triffst, machst du ihn zum glücklichsten Menschen der Erde.
    Ich wünsche euch beiden, dass ihr (vielleicht später) einmal eine harmonische Vater-Sohn-Beziehung habt. Ich weiß , dass ihr viele gemeinsame Interessen habt. Sucht und findet sie.



    Ich bin "der Onkel" , der über die Jahre immer versucht hat , deinen Eltern eine Stütze und Hilfe zu sein .. oder einfach mal "die Schulter zum Ausweinen" oder "das Ohr zum Zuhören".
    Als beider Freund habe ich auch dafür gesorgt , dass sie sich (trotz Verboten) hin und wieder treffen konnten, ohne dass es bekannt werden würde. In den Situationen habe ich gemerkt und gesehen wie sehr sie sich trotz der widrigen Situation immer noch von Herzen liebten und wie sie zusammen die Hoffnung hegten, dass irgendwann später alles nur noch ein schlimmer Albtraum sein würde.


    Deine Eltern waren mir gute Freunde und ich versuche hier und jetzt , etwas von der Freundschaft zurückzugeben , indem ich dem Sohn die Möglichkeit gebe , etwas über seine Eltern zu erfahren , was er vielleicht noch nie gewusst oder geahnt hat.


    Vielleicht werde ich in einigen Jahren nicht mehr in der gleichen Stadt wie dein Vater leben.
    Entfernung bedeutet aber nicht, dass ich aufhöre , ihm weiterhin ein Freund zu sein.


    Solltest du, Giancarlo, später wissen wollen , was sonst noch geschehen ist und/oder Fragen zu Details haben , kannst du dich sehr gerne an mich persönlich wenden.
    Wenn du das vorhast, muss ich natürlich wissen, dass "du es wirklich bist". Um dich zu erkennen, brauche ich aber nur deinen Nachnamen und dein Geburtsdatum. Danach beantwortest du mir eine ganz leichte Frage.
    Die Antwort kennen heute nur noch 3 Personen. Du bist eine(r) davon.


    Ich kann aber auch gerne der "Botenjunge" sein , wenn du nicht weißt , wie du Kontakt zu deinem Vater aufnehmen sollst oder dich einfach nicht traust.


    PS:
    Wenn ihr euch beide so ähnlich werdet wie ich ahne, wird das für mich mal wieder eine Stressaktion werden.
    Dann weiß ich aber, wie ich es machen muss : "Schlach in Nacken und jut iss" :loool: ;)
    Wie der Vater so der Sohn :)