Autonomes Fahren als Vorteil im Alter und bei Behinderungen

  • Im Alter lassen Sehkraft und Reaktionsgeschwindigkeit nach. Viele ältere Mitbürger beschränken sich daher auf das Fahren von Kurzstrecken und auf bestimmte Zeiten. So minimieren sie die , durch das Alter entstehenden , Risiken.


    Jetzt mag man denken, dass diese alten Menschen, doch einfach den Bus oder die Bahn nehmen könnten.
    Dabei vergessen aber viele , dass die "Landbevölkerung" diese Möglichkeit oft nicht hat. Dort ist man immer noch zu fast 100% auf ein eigenes Fahrzeug angewiesen , um einzukaufen oder zum Arzt zu kommen.


    Ich persönlich kann dem autonomen Fahren eigentlich noch nichts abgewinnen. Lieber vertraue ich einem völlig ungeübten Fahrer als einem Computer.
    Der Fahrer hat wenigstens noch ein Gewissen und Angst um das eigene Leben . Der wird den Wagen also nicht einfach gegen eine Wand fahren. Der Computer wird es aber ohne Probleme machen, wenn es ihm sein Code so vorgibt.


    Aber natürlich muss man auch etwas in die Zukunft schauen und auch an andere Leute denken

    Die Technik entwickelt sich rasant weiter. Völlig autonome Fahrzeuge sind schon innerhalb der nächsten 10 Jahre ausgereift und auf dem Markt. Die ersten soll es schon 2020 geben.


    Was heute also noch "ein Fail" ist, wir demnächst gut funktionieren. Man sollte deshalb auch die Vorteile erkennen und nutzen.
    Wenn ein Rentner sich nicht mehr zutraut , selber zu fahren , ist ein autonomes Fahrzeug das ideale Mittel , die Unzulänglichkeiten zu kompensieren.


    Ich persönlich würde mir die Bedienung/Beförderung in einem autonomen Fahrzeug wie folgt wünschen:
    Einsteigen, Ziel ansagen/eingeben.


    Während der Fahrt kann ich mit Voice-Befehlen noch "rechts/links abbiegen" , "stopp" , "langsamer" ansagen, um Einfluss auf den "Fahrcomputer" zu nehmen
    Damit behalte ich als Besitzer/Passagier "das letzte Wort" und kann in Notfällen immer noch eingreifen.
    Ist ein Abbiegebefehl "unsinnig" , muss ihn das Auto nicht ausführen. So bleiben Fehlentscheidungen des Passagiers folgenlos, ich bin aber faktisch immer noch "der Fahrer"


    Für mich ist es so, dass ein Computer immer noch "nur ein Rechenknecht" ist. Er hat nur das zu machen, was ein Mensch ihm befiehlt oder für ihn zum Vorteil ist .. und nicht das, was zum Vorteil eines Herstellers ist.


    So bekommt man Fortschritt und Selbstbestimmung unter einen Hut.

  • Ich bezweifel stark, dass sich "autonome" Fahrzeuge so schnell durchsetzen werden.


    Wenn ein Rentner sich nicht mehr zutraut , selber zu fahren , ist ein autonomes Fahrzeug das ideale Mittel , die Unzulänglichkeiten zu kompensieren.


    Rein rechtlich muss die Person hinter dem Steuer einen gültigen Führerschein besitzen und stets auf den Verkehr achten. Es wird immer wieder überlegt, aller paar Jahre eine Kontrolle durchzuführen, ob die Leute überhaupt noch fahrtüchtig sind, sprich also, der Führerschein könnte im betroffenen Alter entzogen werden und die Person darf sich auch nicht hinters Steuer eines autonomen Fahrzeuges setzen. Selbst ohne den Entzug ist es dann zweifelhaft, ob jemand, der sich nicht mehr in der Lage sieht, ein Auto zu bedienen, im Notfall in das Fahrverhalten eines selbstfahrenden Autos rechtzeitig eingreifen kann.


    Wenn wir hier von der Landbevölkerung reden, dann sollte damit gerechnet werden, dass die Straßenverhältnisse nicht gerade optimal sind und eine Herausforderung für autonome Fahrzeuge sein dürfte.


    Das ideale Mittel ist es also nicht. Eher sollten eine bessere Infrastruktur und Anreize geschaffen werden, damit auf dem Lande ein Zuwachs entsteht und auf Geschäfte, Ärzte, etc. sich dort wieder ansiedeln und somit die Notwendigkeit des Fahrens entfällt bzw. reduziert wird.

    "Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein:
    sie muß zur Anerkennung führen.
    Dulden heißt beleidigen."
    Johann Wolfgang von Goethe


    Jeder ist gleichermaßen individuell.


    Man kann nicht sterben, ohne gelebt zu haben.

  • Zunächst gehe ich auch davon aus , dass solche Fahrzeuge nur mit einer Fahrerlaubnis gesteuert werden dürfen. "Ohne Lappen keine Fahrt"


    Da Schienenfahrzeuge aber schon vollständig von Rechnern gefahren werden (z.B. mache S-oder U-Bahnen) , ist abzusehen, dass es auch bei Autos möglich sein wird.
    Dann haben wir die Situation , das man eben das Fahrzeug nicht mehr selbst fahren können muss.


    Das was beim Tesla passiert ist - der Rechner hielt eine querenden Truck für ein Schild und fuhr deshalb direkt hinein- hätte durch jeden Menschen verhindert werden können .. auch ohne die Fähigkeit ein Fahrzeug zu führen.
    Deshalb war ich der Meinung, so ein Fahrzeug müsste auf akustische Befehle reagieren können/sollen . "Stopp !" und alles wäre gut ausgegangen.


    Sobald die Technik weit genug entwickelt ist, muss man den Menschen eben nur noch als zusätzliche Kontrollmöglichkeit ansehen, dessen Eingreifen möglich sein kann aber nicht nötig sein muss.



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    Ich bin dabei die Geschichte eines blühenden ländlichen Ortes während der letzten rund 60 Jahre nachzuvollziehen und aufzuschreiben.
    Tankstelle, Postamt, 2 Banken , 2 Läden, 2 Kneipen , 2 Schmieden/Schlosereien , Schneiderei, Reinigung , Pastorat, Kaplanei , Ortsverwaltung , Schule , Feuerwehr, 2 Buslinien in jede Richtung die im 1/2-Stunden-Takt in die nächste Stadt führten.
    Nächstes Krankenhaus und Polizei nur 3 Km entfernt
    Das war der Stand der 1960/1970er Jahre.


    Danach kamen 2 "kleine Änderungen" ... heute hat der Ort von allem nichts mehr... nur noch 1 Buslinie fährt im 1-bis-2-Stunden-Takt.


    Die beiden Änderungen haben nicht nur diesen Ort betroffen, sondern auch noch viele andere. Ihnen erging es auch nicht besser.
    Die Menschen die dort wohnen , haben sich oft zur "Blütezeit" dort angesiedelt.
    Jetzt als Rentner haben sie keine Wahl mehr. Sie müssen für jede Kleinigkeit Kilometer bis zur Bushhaltestelle laufen oder eben ein eigenes Fahrzeug haben.


    An solche Menschen denke ich vorrangig , wenn ich von einer "ländlichen Bevölkerung" spreche. Menschen, die in (jetzt) strukturschwachen Regionen leben , weile eine "kleine Änderung" alles beseitigt hat, was die Orte zuvor zu idealen Wohnorten machten.


    Die Orte sind auch heute noch ideal, um z.B. Kinder behütetet aufzuziehen. Doch sie verlassen die Orte wenn sie erwachsen sind und kehren höchstens als Rentner wieder.
    Solche Orte werden aber nicht mehr durch Strukturmaßnahmen "aufgepäppelt". Ohne Jobs keine junge Bevölkerung. Ohne junge Bevölkerung keine Investitionen oder Gewerbebetriebe. Nicht einmal moderne Kommunikation ist möglich und ausgebaut wird überhaupt nichts mehr.


    Wenn an der Polizeiwache eine Klingel ist , die "nach Feierabend" auf die nächste 15 km entfernte Polizeiwache aufschaltet .. dort aber auch wieder eine Aufschaltung existiert, die zur wieder 50 km entfernten Kreisstadt führt - dann weiß man wie "verlassen" die Menschen dort sind.
    Wenn der Rettungswagen mindestens 15 km fahren muss , das nächste Krankenhaus genauso weit entfernt ist und Ärzte nach Feierabend auch nicht erreichbar sind ...und sich auch während des Tages immer nur an bestimmten Tagen in der jeweiligen örtlichen Praxis befinden - dann kannst du erahnen, dass es dort keine medizinische Notfallversorgung gibt.


    Völlig autonomes Fahrzeug bei einem medizinischen Notfall ?
    Einsteigen "Krankenhaus" sagen .... das Fahrzeug ist so schnell dort, wie der Krankenwagen bis zu dir brauchen würde.
    Ergebnis : Gleiche Zeit , gleiche oder sogar bessere Rettungsmöglichkeit .
    Wenn es "schlimm kommt" , fährt dich das Fahrzeug auch bewusstlos noch zur medizinischen Hilfe.


    Ohne so ein Fahrzeug ist es natürlich besser , auf den Notarzt zu warten.
    Um aber innerhalb der vorgeschriebenen 7 Minuten da zu sein , müsste er vom Start weg (bei 15 km Entfernung) 130 km/h fahren können .. was natürlich eine Unmöglichkeit ist, weil er ja durch Kurven und Orte muss.
    70 km/h sind da realistischer und bedeuten 12 Minuten ..nachdem das Einsatzteam informiert wurde.


    Das autonome Fahrzeuge wäre sogar schneller, weil die Benachrichtigungszeit entfallen würde.
    NOCH ist es Zukunftsmusik , die aber eine lebenswichtige Versorgungslücke schließen würde.


    "Wenn der Berg nicht zum Prophet kommt, muss der Prophet eben zum Berg kommen"
    Die angebliche Ärzteschwemme betrifft mittlerweile (laut neuester Erhebung) eher eine Überversorgung mit Psychologen. Der Rest der Ärzte tummelt sich in Ballungsräumen und viele davon sind auch nur Teilzeitkräfte .


    Ärzte sind auch nicht nur Idealisten, sondern wollen auch verdienen. Die bekommst du deshalb nicht "aufs Land gedrückt"


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    Um die strukturschwachen Gebiete WIEDER mit "Struktur zu versorgen" müssen für jeden Ort Millionen investiert werden.
    "Staatlich geförderte" Firmen, die zuerst da sein müssen , damit sich wieder mehr junge Menschen ansiedeln, weil das Leben dort wieder lebenswert ist.


    So etwas ist aber nicht möglich, weil es keine entsprechenden Staatsbetriebe gibt. Gleichzeitig ist es verboten unproduktive Firmen"einfach so" zu subventionieren . Es geht also nicht.

    In dem Zusammenhang gibt es aber wirklich Sachen, auf die ich durch Zufall gestoßen bin.
    Weißt du was eine "Mittelstadt" ist ?

    Das sind Städte , in denen vorgeschrieben ist, dass sie Krankenhäuser , Ärzte , Polizei usw haben MÜSSEN.


    Diese besonders ausgewählten Städte dürfen NIE durch Maßnahmen um diese Einrichtungen gebracht werden. Die Aufgabe einer "Mittelstadt" ist nämlich, dass sie als Versorgungsstützpunkt für eine Landbevölkerung im Radius von 15 km zu dienen hat.
    Nur diese Städte werden strukturell erhalten, damit sie ihre Versorgungsaufgabe erfüllen können.


    15 km sind also "das Maß der Dinge". Städte innerhalb von diesem Radius, werden weder gefördert noch unterstützt.
    Lebst du am Rande dieser Zone , kannst du eben notfalls nur zu Fuß gehen. Busverbindungen sind nämlich auch keine Pflicht.


    Ein guter Fußgänger (6 Km/h) braucht 2,5 Stunden für 15 km. Ein Radfahrer 45 Minuten. Ein langsamer Fußgänger (3 km/h) 5 Stunden.
    Mit Einkäufen beladen kannst du die Geschwindigkeiten gleich halbieren. Die Zeit für den Rückweg verdoppelt sich.
    Am Ende hat der schnelle Fußgänger 7,5 Stunden gebraucht. Der Radfahrer 2 1/4 Stunden und der langsamen Fußgänger würde 15 Stunden unterwegs sein.


    Ohne Fahrzeuge sind 15 km kein Klacks mehr, sondern eine Tagesaufgabe. Keine Ahnung wann die Entfernung festgelegt wurde. Sie muss aber noch aus einer Zeit stammen, in der man keine Fahrzeuge hatte.
    Eine "Mittelstadt" muss also die Bevölkerung in einer Entfernung von einem Tagesmarsch versorgen.


    Schönen Gruß aus dem Mittelalter. Es ist auch heute noch in Vorschriften und Verordnungen Realität :P

  • Ich bezweifel stark, dass sich "autonome" Fahrzeuge so schnell durchsetzen werden.

    Sechseinhalb Jahre später sind wir der Zukunft schon viel näher, als wir damals auch nur ansatzweise geahnt hätten.


    In Japan gibt es schon die ersten völlig autonom fahrenden Fahrzeuge im normalen Straßenverkehr.


    Ein US-Hersteller hat auch schon einen "Autopiloten", den man aber gar nicht so bezeichnen kann.

    Wenn man Pech hat, fährt der den Wagen direkt gegen einen quer stehenden LKW *lach* :joker:


    Aber auch alle anderen Hersteller wollen, dass ihre Fahrzeuge auch ohne Fahrer fahren können sollen.

    Auch in Deutschland gibt es dafür schon spezielle Teststrecken, in denen sich autonom fahrende Fahrzeuge im normalen Straßenverkehr bewegen.


    Wenn ich mal ganz alt bin ... übermorgen oder so :opa::lach:... wird es also solche Fahrzeuge wirklich schon geben.