Über den "neuen Nationalfeiertag" hatte ich schon vor einigen Jahren etwas berichtet ( siehe dazu 17. Juni)
Vielerorts denkt man , dass es am 3.10. 1989 den sogenannten "Mauerfall" gegeben hätte. Das stimmt aber nicht. Der war erst an 9. November 1989.
Der "Tag des Mauerfalls" war übrigens der Tag, an die damalige "DDR-Bürger" zum ersten Mal problemlos nach Westdeutschland in die damalige "BRD" konnten. "Die Mauer" fiel. Die Grenzübergänge wurden geöffnet und die DDR-Bürger konnten endlich frei reisen.
Die "richtige Mauer" wurde danach Stück um Stück abgerissen. Sie ist heute nur noch an einigen stellen als Mahnmal stehen gelassen worden und es befinden sich auch einige Teile in diversen Museen weltweit.
Zwischen dem 9.11.1989 und dem 3.10. 1990 gab es "2x Deutschland" . Zwei eigenständige Staaten, die nun nicht mehr durch eine gefährliche Grenze voneinander getrennt waren.
Beide Länder einigten sich darauf, dass der offizielle Beitritt der "DDR" zur "BRD" am 3. Oktober erfolgen sollte.
Seit dem 3.10.1990 gibt es nur noch ein einziges und wiedervereintes Deutschland.
Die "neue Bundesrepublik" trägt sowohl die Verantwortung für alles was unter der ehemaligen "DDR" und der "BRD" geschehen ist , als auch die moralische Verantwortung für das , was während der Zeit von "Nazi-Deutschland" geschehen ist.
Eigentlich hatte man den "Tag des Mauerfalls" nehmen wollen.
Leider begann fand in Nazi-Deutschland am 9.11.1938 "das Progrom" statt. In der Nacht wurden jüdische Häuser, Geschäfte und Tempel zerstört. Wegen der Zerstörung vielen Fensterscheiben wurde dieser Tag auch bis in die 1980er Jahre noch als "Reichskristallnacht" bezeichnet.
"Progrom" stammt aus dem Russischen und bedeutet allgemein "Ausschreitungen gegen religiöse und rassische Minderheiten"
Wer näheres über diese Nacht wissen möchte, sollte sich mal http://www.christen-und-juden.…locaust/kristallnacht.htm durchlesen.
Man KONNTE also nicht den "Tag des Mauerfalls" nehmen , weil man sonst ein Datum genommen hätte, das gleichzeitig auch die schändlichen Taten der Nazi-Zeit mit gefeiert hätte. Es musste also ein "neues Datum her", das keinerlei Bezug zur Vergangenheit hatte.
Der 3. Oktober wurde "einfach aus Gründen des Amtsschimmels" zum Feiertag.
Wieso , das könnt ihr ganz genau unter http://www.tag-der-deutschen-einheit.com/datumnachlesen.
Übrigens wurde an dem Tag auch eine Vorgabe des alten Grundgesetzes der "BRD" erfüllt.
Im Grundgesetz stand bis dahin, dass die Bundesrepublik Deutschland (BRD) alles daran setzen sollte , dass die beiden getrennten Staaten wieder vereinigt werden würden. Aus diesem Passus ergab sich auch der Begriff der "Wiedervereinigung".
Seit 1990 gibt es also nur noch ein Deutschland.
Es gibt keine BRD und keine DDR mehr, keine BRDler und keine DDR-Bürger , nur noch Deutsche.
Ach übrigens ..
BRDler ist ein Begriff aus der DDR. Offiziell durfte die "Bundesrepublik Deutschland" ( = West-Deutschland) nicht als BRD bezeichnet werden. Allerhöchstens war noch in "BR Deutschland" zulässig gewesen.
Bei internationalen Sportwettkämpfen stand "GERMANY" für die BRD ( west germany) und GDR für die DDR ( german democratic republik = GDR)
Betrachtet man es ganz genau, hat keine "richtige Wiedervereinigung" stattgefunden.
Bei einer "richtigen Wiedervereinigung" hätten beide Länder ihre eigenen Landesbezeichnungen aufgegeben und ein "gemeinsames neues Land" gegründet.
Eine neue gemeinsame Währung , ein neues Staatssystem , eine neue Währung usw.
ABER
In der BRD war von Anfang an schon "Platz gelassen worden" für ein zukünftig vereintes Deutschland.
Obwohl Bonn der Regierungssitz war , hatte Berlin die Postleitzahl 1 bekommen.
Berlin hatte damals aber noch andere keine Bedeutung als dass es die einzige Stadt der BRD war die "mitten in der DDR" lag. Mitten in der "Ost-Zone", wie die DDR nach dem Krieg auch genannt wurde.
Der ganze Postleitzahlenbereich von 0-1 war allein für "Ostdeutschland" reserviert geblieben.
Auch der Telefon-Vorwahlbereich war schon entsprechend vorbereitet worden.
03... darunter lief damals nur die Stadt Berlin. In der "BRD" begann der Vorwahlbereich erst mit der 02....
Selbst für das Autobahnnetz waren Straßenbezeichnungen freigehalten worden , so dass sich die späteren Straßenbezeichnungen "ins System" integrieren lassen.
Durch diese "Platzhalter" und "Freiräume" war es natürlich einfacher , die DDR an/in die BRD zu inkludieren.
Die Männer , die sich damals darüber Gedanken gemacht hatten , hatten also bereits im Voraus auch daran gedacht , dass eine "Wiedervereinigung" so sein muss, dass man "neue Landesteile" nicht "hinten dranhängt", sondern dass sie ins System integriert sein müssen , damit sie nicht wie ein "Anhängsel" aussehen.
Es heißt "Wir Deutschen" .. und nicht "Wir alte Bundesländer Deutsche" + "Wir neue Bundesländer Deutsche"
Ich hoffe, der Begriff "alte Bundesländer" wird irgendwann auch einmal nicht mehr benutzt werden. Mal schauen o wir das noch erleben ? 