Weltweit größtes Mahnmal gegen Atomkraft fertiggestellt

  • Eigentlich ist es ja kein Mahnmal, was da fertiggestellt wurde, sondern nur ein Sarkophag , der den ersten atomaren GAU der Menschheit überspannt: Tschernobyl


    Tschernobyl war der erste Atomkraftwerkskomplex, dessen Reaktoren unkontrollierbar wurden.
    Die Anzahl der Strahlenopfer wird wohl immer im Geheimen bleiben.


    Tausende Soldaten und Helfer opferten sich, ohne die tödliche Gefahr auch nur ansatzweise zu erahnen, in die sie sich begeben würden. Tödliche atomare Strahlung kann man nicht sehen, fühlen, riechen, schmecken oder spüren. Kein menschlicher Gefahrensinn kann sie wahrnehmen.


    Die atomare Strahlung war aber nicht auf ein kleines Gebiet begrenzt, sondern verseuchte große Teile von ganz Europa.
    Selbst heute sind noch Pilze, Pflanzen und Wild aus bestimmten Regionen Westeuropas so verseucht, dass man sie auf keinen Fall verzehren kann. Selbst der Kontakt mit ihnen ist schon gefährlich.


    Das Ganze geschah 1986. Tschernobyl sollte eigentlich die ernste Warnung für alle sein, dass Atomkraft nicht so harmlos ist, wie man sie seit Beginn der Energie-Forschung hingestellt hatte.


    Seit damals hat man endlich begriffen, dass solche Anlagen nicht auf lange Sicht problemlos funktionieren und dass man nie genug für die Sicherheit tun kann.


    Leider verhinderte das nicht den nächsten GAU vor einigen wenigen Jahren: Fukushima
    Auch hier wurden wieder Tausende Menschen geopfert, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.


    Sie opferten sich zwar ganz bewusst für ihre Mitmenschen. Sie wussten, dass sie in den Tod gehen würden. Ihnen wurde jedoch nicht gesagt, dass nur wenige Stunden in der Strahlenhölle genügen würde, um sie qualvoll sterben zu lassen.
    Sie bekamen weder Jod zum Schutz ihrer Schilddrüse, noch hatten sie Strahlenschutzanzüge. Mit einfachsten Overall, die keinerlei Schutzwirkung haben, zogen sie in den Tod.


    Die Geschichte hat sich also an anderer Stelle wiederholt. Und wieder eine unbekannte Zahl von Opfern, um die Gefahr einzudämmen.


    Tschernobyl hätte eigentlich Warnung genug sein müssen. Aber die Menschheit vergisst ja gerne.


    Jetzt überragt Tschernobyl eine große Kuppel aus Stahl mit 108 Metern Höhe. Sie warnt die Welt vor den Folgen der Atomkraft.
    Die Gefahr ist aber nicht beseitigt oder wirklich eingedämmt. Die Kuppel übersteht höchstens 100 Jahre. Danach muss auch sie ersetzt werden


    Es gibt aber viele Länder, die einfach ihre Augen vor der Wirklichkeit verschließen !


    Belgien lässt mehrere marode Kernkraftwerke immer wieder neu starten.
    Sie bedrohen Einwohner von Belgien, den Niederlanden und Deutschland

    Die Schweiz hat gerade vor ein paar Tagen auch eine historische Entscheidung getroffen
    Sie ÄLTESTEN ATOMKRAFTWERKE DER WELT bleiben weiterhin in Betrieb und werden nicht 2029 außer Betrieb gesetzt. Der Betrieb kann, bis auf Widerruf, noch locker bis in die 2050er Jahre laufen. Dann erst wird erneut politisch entschieden.
    (die Jahreszahlen habe ich jetzt nur ganz grob genommen. 5 Jahre hin und her spielen keine große Rolle)


    Diese Kraftwerke liegen (auch) an der Grenze zu Deutschland.


    Sollten eins diese "antiken Kraftwerke", die jetzt schon ins Technik-Museum gehören, einen atomaren Unfall haben, wird der Begriff "Alpenglühen" eine ganz neue Bedeutung bekommen !
    Dann wird es ein Fanal der menschlichen Lern-Unfähigkeit geben, das bis in den Weltraum sichtbar sein wird.
    Die Schweizer haben aber in einer Volksabstimmung mehrheitlich beschlossen, dass sie dieses Risiko eingehen wollen.


    Was nutzt es, wenn ein einzelnes Land (wie zum Beispiel Deutschland) die Atomkraft gänzlich abschafft ?
    Überhaupt nichts, wenn es alleine bleibt. Strahlung kannte weder in den 1980er Jahren Grenzen, noch kann man sie heute auf ein bestimmtes Gebiet isolieren.


    Vielleicht baut man bereits jetzt vorsorglich um jedes AKW einen Sarkophag ?
    Kommt es dann wieder einmal zu einem GAU, macht man die Tore zu und rettet damit wenigstens die Leben der Tausenden Helfer, die sich immer wieder opfern mussten.



    Hat hier ein "Grüner", "Öko" oder AKW-Gegner geschrieben ?
    Nein, ich habe mir eigentlich nie große Gedanken oder Sorgen darum gemacht. Ich habe eigentlich darauf vertraut, dass alles Mögliche für die Sicherheit getan wird. Gleichzeitig habe ich nie mit so katastrophalen Außenmaßen der Strahlungsverbreitung gerechnet.


    Dann kam ich zur "Armee" und lernte, was wirklich bei Strahlungsschäden mit Menschen passiert und wie man sich schützen kann und wann es sinnlos wird, überhaupt an Schutz denken zu wollen.
    Und dann passierte das mit Tschernobyl und zeigte drastisch, dass Strahlung nicht nur mit Krieg und Armee zu tun hat, sondern jeden treffen kann. Und plötzlich bekamen die gesehenen Bilder von Strahlenopfern einen Bezug zur aktuellen Realität.


    Damals hat sich meine Einstellung zur Atomkraft und das Vertrauen in die Sicherheitsmaßnahmen geändert.


    Atomkraft wird erst sicher, wenn sie abgeschafft ist und alle Altlasten "sicher entsorgt" sind.
    Dass das keiner von uns noch erleben wird - ja nicht einmal viele Generationen nach uns - sollte jedem von uns klar sein.

    Man kann die KKWs nur möglichst zügig stilllegen, und rückbauen, damit wenigstens ein paar Generationen weniger "etwas von unserem Erbe" haben werden.


    PS:
    Eins unserer Mitglieder informiert uns immer wieder über aktuelle Entwicklungen zum Thema Kernkraftwerke. Es belegt sie auch mit öffentlichen Fakten und Nachweisen, so dass es nicht irgendwelchen "Theorien" sind
    Würde er alles veröffentlichen, würde so manchem Leser Angst und Bange werden. Allein mit diesem Thema könnte man mehrere Foren auf Jahre füllen.


    Dieses Forum ist aber kein spezialisiertes Forum. Wir greifen diverse Themen auf, weisen darauf hin und wollen zum "selber Denken" anregen. Dann kommt das nächste Thema und wieder das nächste. Hier sollen (möglichst) alle Leser etwas finden, was sie persönlich interessiert.