2. Gründungsvoraussetzungen - Kalkulationen

  • Kalkulationen / Berechnungen


    Ihr habt eure ersten Ausaufgaben gemcht und die Chancen für eure Firma erforscht.
    Noch sieht alles positiv aus.
    Eure Firma scheint ihren Platz in der Geschäftswelt zu finden.


    Doch vor jeder Gründung heisst es: Kalkulieren


    Bei verschiedenen Gescäftsmodellen fallen auch unterschiedliche Kosten an.


    Beginnen wir einmal mit einem
    "festen Geschäft"


    Welche Kosten fallen hier jeden Monat immer wieder an (Fixkosten)?


    1. Miete / Pacht
    2. Strom, Wasser, Heizung, Nebenkosten
    3. Versicherung z.B. Haftpflicht (jährliche Abrechnung)
    4. Gewerbesteuer (jährliche Abrechnung)
    5. Beiträge zur Berufsgenossenschaft
    6. Kammerbeiträge (jährliche Abrechnung)
    7. Reinigung
    8. Löhne und Gehälter (Auch eurer eigener Lebensunterhalt)
    9. Krankenkassen und Sozialbeiträge (für euch selbst müsst ihr sowohl AG als auch AN-Beiträge zahlen)
    10. Kreditkosten


    Ein Rechenbesipiel (keine realen Werte)
    Miete / Pacht - 2.000
    Nebenkosten - 200
    Versicherung - 100
    Gewebersteuer - 100
    Berufsgenossenschaft - 20
    Kammerbeitrag - 20
    Reinigung - 100
    Lohn (netto für euch) - 2.000
    Krankenkasse und Sozialbeiträge - 2.000 (für euch)
    Kreditkosten - entfallen, da ihr keinen aufgenommen habt.


    6.540 Euro müsstet ihr also mit der Firma als Gewinn erwirtschaften, damit ihr sie "halten" könnt und sie kostendeckend arbeiten kann.
    Das erscheint nicht viel zu sein, da man ja eigentlich zig Tausend Euro Umsatz im Monat macht.


    Doch Umsatz ist nicht Gewinn.
    Vom Umsatz gehen ab:
    - Warenkosten/Materialkosten
    - Beschaffungskosten / Transportkosten
    - Mehrwertsteuer (die habt ihr nur für den Staat kassiert und müsst sie weiter geben)


    Ein Beispiel:


    Eine Ware kostet 100 im Einkauf beim Großhändler.
    Der Hersteller schreibt eine UVP von 180 vor.
    Der Aufschlagsfaktor zwischen Netto-EK und Brutto-VK beträgt also 1,8
    Die Transportkosten für den Versand betragen 10 Euro (Der Einfachheithalber gleich in Brutto)


    Ihr bezahlt aber auf den Netto-EK 19 % USt. (=19 im Beispiel)
    Ihr müsst später 28,74 an MwSt. abführen. (=19% AUS 180)


    Ihr habt also insgesamt 129 Euro bezahlt.. verbleiben noch 51 Euro
    Von den 51 Euro gehören ~29 Euro dem Staat... verbleiben 22 Euro um eure weiteren Kosten zu decken.


    Aus dem anfänglichen Aufschlag von 80% bleiben also nur 12 % für euch übrig.


    Vom Beispielartikel müsstet ihr also ~297 Stück im Monat verkaufen um eure Kosten zu decken.
    Durchschnittlich 11 Stück pro Werktag (Mo-Sa)
    -------------------------------------


    Natürlich sollte alles Bisherige nur zum Grundverständnis dienen.
    Ich werde hier jetzt keine kaufmännische Ausbildung mit den Usern machen, in der Warenkalkulation, Verkauf und Buchhaltung enthalten sind. Nicht umsonst ist "Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel" ein 3jähriger Lehrberuf.


    "Kaufmann" darf sich jede(r) nennen
    "Verkäufer" kann sich auch jede(r) sein
    Beides sind nur Bezeichnungen für eine Tätigkeit


    Doch zu Kaufmann/Handelsgehilfe (=Verkäufer) mit Abschluss - da gehört "mehr" zu.



    Doch nun weiter zu euren Berechnungen...

  • Jetzt kommen die Unterschiede zwischen Handwerksbetrieben und Ladengeschäften
    (Shops und Ladengeschäfte werden am Ende abgehandel, da für sie andere Bedingungen herrschen und diese schneller zu erklären sind)



    Handwerksbetrieb


    Ein Handwerksbetrieb kann offensiv Kunden und Aufträge bewerben bzw. fördern.
    Stellt z.B. ein Hausmeisterservice fest, dass neben dem vestopften Abfluss auch noch die Armaturen mangelhaft sind, so kann er den Kunden darüber informieren und erhält auch gleich den etnsprechenden Auftrag dazu.


    Ein Handwerksbetrieb hat weniger Kosten an Wareneinkauf als ein Laden.
    Seine Hauptberechtigung ist ja die Dienstleistung - aus der er seine Umsätze und Gewinn erzielen kann.


    Sein Vorteil der aktiven Auftragsförderung wird dadurch zunichte gemacht, das ein Kunde eben nicht sagt
    "Komm Schatz. Lass uns doch mal wieder die elektrische Leitungen neu verlegen lasssen"


    Er muss also immer wieder das Interesse an seiner handwerklichen Dienstleistung wecken um Kunden zu bekommen, die sich im Ernstfall an ihn wenden.
    Das bedeutet auch erhöhte und aktive Werbung.(Dazu in einem anderen Bereich)


    Er kann/muss nicht einfach dasitzen und auf Kundschaft warten.
    Dafür hat er auch geringere Anfangsinvestitionen ... die hauptsächlich aus benötigtem Werkzeug bestehen.
    Das Material muss er nicht komplett im Voraus kaufen, sondern kann es sich erst dann besorgen wenn ein entsprechender Auftrag vorliegt.
    Das wiederum spart auch wieder Kapital bzw. sorgt dafür, dass nötiges Kapital nicht gebunden ist

  • Der Servicebetrieb


    Gerade hier ist der Markt hart umkämpft.
    Da nur geringe Anfangsinvestitionen nötig sind und (oft) keine besonderen Vorkenntnisse benötigt werden, finden sich hier die meisten Gründer.


    Man hat eine neue Idee und kann sie á toc umsetzen.
    In der Kundenwerbung hat ein Servicebetrieb einen großen Vorteil:
    Er kann Kundenwünsche wecken .. und muss nicht darauf warten, dass ein Bedarf entsteht.
    Er kombiniert so die Vorteile von handwerklichen und kaufmännischen Betrieben.


    ABER


    Sowohl bei Handwerksbetrieben als auch bei Servicebetrieben besteht ein grundsätzliches Problem:
    Eine Person kann oft nur einen Kunden "bedienen".
    Leistet man einen Service oder eine Handwerksleistung bei einem Kunden, so kann man keinen anderen Tätigkeiten nachgehen.


    ZEIT ist also der alles umfassende Faktor um den Betrieb erfolgreich führen zu können.

  • Hat man einen Betrieb gewählt, der Vorortservice leistet, so ist man immer an die Zeitvorgaben des Kunden gebunden.
    Wenn der durchschnittliche Kunde nur zwischen 13 und 21 Uhr erreichbar/ansprechbar ist, so muss in dieser Zeit der Umsatz
    erwirtschaftet werden.
    Alle anderen Tätigkeiten sollten außerhalb dieser Zeiten stattfinden.


    Und HIER kommt der Haken, weshalb viele Neugründungen oft nicht lange bestehen bleiben:
    Wenn ein Service inlusive Anfahrt bzw. Arbeitsvorbereitung 1 Stunde dauert.. kann man pro Person eben nur so viel Aufträge "abarbeiten" wie die Kunden Zeit haben.


    Bei einem 8 Stunden-Tag also nur 8 Aufträge.
    Blättert man jetzt zurück, wird man feststellen: Mit günstigem Service wird man die Kostendeckung nicht erreichen.
    Pro Mann 1 Kunde ?


    Entweder bietet man eine Leistung an, die sich besser rechnet - und damit teurer für den Kunden ist -
    oder man stellt mehr Personal ein.
    Hierdurch erhöhen sich aber wieder die Fixkosten im Monat.


    Jetzt braucht ihr wieder die Statistiken und müsst sie ergänzen.
    Wie viel ist eure potentielle Kundschaft bereit, für eure Leistung zu bezahlen ?


    Bei Handwerksleistungen und anderen schon vorhandenen Services ist es einfach.
    Holt euch einfach Angebote von Mitbewerbern ein.
    Schaut nach , ob ihr mit deren Preisen leben könntet.


    Wenn ihr deren Preise nicht nur halten, sondern auch unterbieten könnt, dann seid ihr auf der sicheren Seite !
    Alles was über der Kostendeckung liegt, ist Gewinn um euer Unternehmen verbessern und vergrößern zu können.


    Gleichzeitig müsst ihr aber auch Rücklagen bilden für wirtschaftlich schlechte Zeiten.
    Euer "Laden" muss auch laufen, wenn keine Kundschaft da ist. Hierzu müsst ihr dann die Kosten aus den Rücklagen bestreiten können.


    Außerdem: Am Ende des Jahres kommt auch das Finanzamt und möchte die Einkommenssteuerrn von euch haben.
    So mancher Kleinbetrieb ist dadurch aus den "schwarzen Zahlen" direkt in "tiefrote Zahlen" gerutscht.
    Ohne "Kapital im Rücken" werdet ihr sonst solche Zeiten nicht überstehen können.

  • Beim Handwerksbetrieb spielen also Personalkosten und Bestand mit die wichtigste Rolle beim Betrieb.
    Was für einen Laden der Warenbestand, ist für den handwerklichen Betrieb der Personalbestand.


    Ein handwerklicher Betrieb benötigt als Investition grundsätzlich erst einmal Werkzeug/Werkstatt, Büro und Mitarbeiter.
    Die Lage der Firma ist nicht so entscheidend wie die Serviceleistung.


    Kostendeckend kann man auch dadurch schon arbeiten, indem man Fixkosten einspart.
    Büro/Werkstatt in ländlichen Gegenden sind günstiger als ein Ladengeschäft in 1A-Lage in einer Stadt.
    Bei einem Vorortservice ist also der Standort nicht so wichtig. Wichtig ist dann nur die Mobilität !


    Fahrzeuge müssen einwandfrei sein und die Wege zum Kunden kurz - Zeit ist Geld.
    Noch sind die Kraftstofkosten nicht so hoch wie eine Ladenmiete in zentraler Lage. Troptzdem sollte man diese und die Wartungskosten mit in die Kalkulation einbeziehen.

  • Das Einzelhandelsgeschäft


    Ein Geschäft hat hohe Anfangsinvestitionen !
    Ladengestaltung und Einrichtung müssen repräsentativ für die zu verkaufende Ware sein.
    Sowohl die Außen- als auch die Innenwerbung muss den Kunden ansprechen.


    Es muss ein großzügiger Warenanfangsbestand eingekauft werden.
    Das Geschäft muss bereits vor der Eröffnung großzügig beworben werden.


    All diese Gelder liegen fest.
    Sie lassen sich nicht mehr herauslösen.
    Der Warenbestand muss immer weiter aufgestockt werden um dioe Kundenattraktivität zu steigern.
    Für jeden verkauften Artikel muss ein neuer eingekauft werden.


    Für ein Ladengeschäft gilt immer folgende Kaufmannsregel: "Im Einkauf liegt der Segen"
    Nur wenn ich möglichst günstig einkaufen kann, senke ich die Kapitalbindung und eventuelle Kapitalkosten (z.B. Zinsen für Kredite)


    Deshalb ist eine der Aufgaben:
    Wirtschaftliche Kontakte knüpfen und Einkaufsquellen finden.
    Für jedes Produkt müssen mindestens 2 Lieferanten vorhanden sein, will man sich später nicht von einem Eimzelnen abhängig machen !


    Großhändler gehen normalerweise nur (lukrative) Geschäftsbeziehungen ein, wenn sie ein offenes Ladengeschäft vorfinden.
    Der Außendienst entscheidet dann wie gut die Geschäftsbeziehungen sein werden.
    Hier kann man also nur vorab um Informationen bitten und das eigene Unternehmen bewerben.


    Direktbezug vom Werk ist nur in bestimmten Branchen möglich oder es müssen entsprechend große Kontingente abgenommen werden.
    Auch hier sollte man sich über Produkte und Preise informieren und ggfs. die Adressen von Großhändlern geben lassen.


    ACHTUNG:
    Anfragen über Mail oder Web werden durch Automatismen abgearbeitet.
    Persönliche Kontakte bzw. Briefkontakt als Eigenvorstellung ist elektronischer Übertragung bei den ersten Schreiben vorzuziehen.
    EIN einziger Ansprechpartner wird die Lage wohlwollender beurteilen als ein anonymes Team.
    Auf ein Wohlwollen ist man aber gerade am Anfang angewiesen !
    So kann man auch schon bei ersten Bestellungen schon Mengenstaffeln für "Stammkunden" erhalten ;)


    Nundenn .. diese Aufgaben müsst ihr erledigen, bevor ihr ans Kalkulieren gehen könnt.


    Für Läden gilt grundsätzlich:
    Ihr müsst den Bedarf erforschen und fördern, der in eurer unmitlebaren Nähe besteht. Entwedr passt ihr euer Angebot dem Bedarf an.. oder sucht euch ein Gebiet aus, wo Nachfrage nach eurem Sortiment besteht.

  • Internetshop


    Hier ist die Gründung recht einfach und bindet auch kaum Kapital.


    Euer "Laden" ist der Internetserver.
    Man sollte sich eine einprägsame DE-Domain holen.


    Der Server muss schnell und zuverlässig sein.
    Zäher Seitenaufbau oder Abstürze sind so als wenn ein Laden direkt vor dem Kunden plötzlich ein "Geschlossen-Schild" aufhängen würde.


    Die Software muss für euren Shop geeignet sein und sollte schon eine Profisoftware sein.


    Eure monatlichen Fixkosten (nur für den Laden) bestehen aus:
    Servermiete
    Raummiete für Büro/Lagerraum
    Internetanschluss + Telefon und Fax


    Aber euer Werbeaufwand ist am Anfang ca. 50 Mal so hoch wie in allen anderen vorher genannten Beispielen.
    Und ihr müsst diese Werbung auch immer weiter durchhalten.

    Gerade dfür euch gilt der Spruch: "Wer nicht wirbt, der stirbt"


    Bei der Warenbeschaffung habt ihr die gleichen Probleme wie ein normaler Laden. Ihr könnt jedoch auf eine Warengrundausstattung verzichten wenn eure Lieferanten schnell genug liefern.


    Größter Nachteil bei dieser Geschäftsart:
    Ihr werdet nur sehr selten Kredite bekommen - auch keine Warenkredite bei Lieferanten.
    Voarauszahlung bzw. Zahlung bei Lieferung - damit werdet ihr fast immer leben müssen.


    Ihr müsst also immer Kapital vorrätig haben um Kundenwünsche erfüllen zu können.
    Rechtlich arbeitet ihr aber auf einer Basis, die für Kalkulationen nicht sehr gut ist.
    Was im Laden gekauft wurde ... das ist dauerhaft weg. Das Geld muss nicht zurück gezahlt werden und kann in der Kasse beliben.


    Was jedoch im Internetshop gekauft wurde, kann Wochen später wieder zurückkommen - das Geld ist weg.. und ihr habt eventuell eine unverkäufliche Ware herumliegen.. die dann doch wieder Kapital bindet.


    Für Internetshops gilt vorrangig:
    Macht euch eingehend mit dem Internetrecht, UWG, HGB, TMG vertraut und lass euch durch einen ausgewiesenen Fachmann beraten.


    Geschäftserfolge lassen sich gerade am Anfang nicht einmal vage kalkulieren.


    Es erfordert genau das, was einen wirklich guten Kaufmann ausmacht:
    Gespür für den Markt und extrem hohe Risikobereitschaft.
    Jeder grobe Fehler kann zum Ruin führen ... und beweist damit, dass man sich selbst zu gut eingeschätzt hat.

  • Für alle Arten von Neugründungen gilt:


    1. Informieren
    2. Kalkulieren


    Hat man in diesen Punkten bereits einen eklatanten Fehler gemacht, wirkt er sich auf alles Andere aus.
    Die falsche Lage, das falsche Produkt, die falsche Kundschaft, der falsche Produktpreis - und die Firma geht inenrhalb kürzester Zeit unter.


    .. und ihr bleibt auf einem Berg von Schulden sitzen...


    Und im nächsten Bereich geht es nun wirklich mal darum, woher man das Geld bekommt und was dazu nötig ist.
    Die grundsätzlichen Informationen enden nach dem Thema "Businessplan"
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    Bearbeitung 10.11.2012 by "Ratgeber":
    Da Thema wird fortgeführt, weil es neue Geschäftsmodelle gibt

  • Das Netzwerk


    Bis 2009 waren Netzwerke eigentlich nur als Verbindungen von Firmen oder als Zusammenschluss Gleichgesinnter bekannt. An die Idee, dass es auch ein lukratives Geschäftsmodell sein kann, dachte man damals eher weniger, da es noch keine "berühmten Beispiele" gab.


    Ein Netzwerk bietet dem Kunden/Nutzer keinen merkantilen Mehrwert an. Grundsätzlich geht es ihm nicht um die Zusatzangebote, sondern um die Verbindung zu anderen Menschen. In der Regel kostet ihn die Benutzung des Netzwerkes auch nichts.


    Ein Netzwerk "gründet" man wie jede andere Firma auch.



    Marktforschung
    Erfolgreiche Netzwerke sind international tätig und erreichbar. Das sorgt zwar für ein sehr hohes Kundenpotential, aber auch für noch mehr Mitbewerber.


    Die Marktforschung erstreckt sich darauf, herauszufinden, was es in anderen Netzwerken schon gibt und wo eventuell noch eine Marktchance bestehen könnte.
    Während es im realen Leben "damit getan ist", dass man vorhandene Daten analysiert, muss man sich die benötigten Daten selbst mühselig erarbeiten:
    Man muss selbst an diversen Netzwerken teilnehmen und dort Umfragen machen, um am Ende dann die "Nische" gefunden zu haben, die ein neues Netzwerk ausfüllen könnte.


    Dabei muss man berücksichtigen, dass die großen Netzwerke ihr Angebot successive immer weiter ausbauen. Das bedeutet, dass man eine gefundene Nische möglichst schnell umsetzen und ausnutzen muss, wenn das Netzwerk noch eine reelle Chance auf Erfolg haben soll.



    Kalkulation
    Die Kalkulation ist faktisch ähnlich wie bei einem Internetshop. Da man aber keine Waren anbietet, beruht sie nur auf den möglichen sekundären Zusatzeinnahmen. Nicht die Kunden müssen wegen der Produkte beworben werden, sondern andere Unternehmen, damit sie im Netzwerk eine Chance sehen, dort Werbung für ihre Produkte zu schalten.


    Ein Netzwerk hat neben Büros und festen Mtarbeitern nur die reinen "Internetkosten".
    Je größer das Netzwerk wird, desto höher steigen diese Internetkosten.


    Unter Internetkosten sind zu berücksichtigen
    - Serverausstattung
    - Hostingkosten in einem Rechenzentrum
    - Anbindungsgeschwindigkeit
    - Supportkosten für technische Dinge
    - Leitungskosten
    - Kosten für eine Domain


    Das "Gründungskapital" besteht faktisch nur aus den Codes für das Netzwerk, einem Rechner, einem kleinen Büro und eventuell mehreren Tausend Arbeitsstunden.
    Da ein Netzwerk faktisch in der Freizeit gebaut werden kann, gibt es gerade am Anfang sehr viele Mitbewerber.

    Nun muss man sich "Geldquellen erschließen"


    - Diese bestehen in der Regel zunächst aus Firmen, die bereit sind, für Werbung zu zahlen.
    Werbung ist ein einträgliches Geschäft, das sich aber erst "rechnet", wenn ein Netzwerk bereits entsprechenden Bekanntheitsgrad erreicht hat.
    Hierbei muss man also einfach nur seine Bekanntheitswünsche in Zahlen ausdrücken und hoffen, dass sie dann irgendwann einmal Realität werden. Bezahlt wird in Tausenderkontingenten pro angeschauter Werbung.

    - Eine andere Geldquelle sind Kooperationen mit Internetshops.

    Hierzu sollte man genau ausloten, welche Shops am Anfang genau zum neuen Netzwerk passen könnten.
    Die Bezahlung erfolgt entweder in Pauschalen pro weitergeleitetem Interessenten oder durch einen prozentualen Anteil am getätigten Umsatz.
    Die perfekte Auswahl des Shops geht einher mit den Umsatzchancen, die durch diese Kooperation bestehen können.


    - Die größte Geldquelle ist der Handel mit den Daten der Netzwerkbenutzer.
    Sofern man dieses in Erwägung zieht, sollt man die Gesetze und Datenschutzbestimmungen der einzelnen Länder kennen und berücksichtigen.
    Durch ganz gezieltes Profiling der Nutzer entsteht ein Datenbestand, der sich im Laufe der Zeit immer weiter ausbaut und damit einen immer höheren Wert erhält. Dieser Datenbestand ist das Hauptkapital heutiger beliebter Netzwerke.
    Er ist sozusagen der "Warenbestand" des Netzwerkes. Ein Warenbestand der durch einen Verkauf nicht abnimmt und deshalb beliebig oft vermarktet werden kann.

    - Eine weitere Geldquelle sind freiwillige Spenden der Netzwerkbenutzer

    Diese sind erst im Durchschnitt abschätzbar, sobald das Netzwerk entstanden ist


    - Eine weitere , bisher nur rudimental genutzte, Möglichkeit, ist die Bezahlung der Nutzung
    Wenn die Nutzer bereit sind, für einen "Mehrwert" zu zahlen, kann man die Einnahmen direkt aus der Anzahl der Nutzer generieren.


    Alle Kalkulationen können nur auf Hoffnungen und Erwartungshaltungen beruhen.
    Man muss deshalb bereit sein, massiven Zeiteinsatz zu leisten.. ohne errechnen oder abschätzen zu können, ob sich der Aufwand jemals lohnen wird.
    Kaufmännisch gibt es leider nichts Nachweisbares, das man zur Kalkulation heranziehen könnte



    Werbung
    Wenn es ein Internetshop schon schwer hat, seine Kunden zu finden, so ist es für ein Netzwerk fast schon eine Syssiphusarbeit um Interessenten zu finden und auf sich aufmerksam zu machen.


    Man muss dazu sowohl jeweils aktuelle "Internettechnologien" beherrschen, als sich auch mit der Arbeitsweise von Suchmaschinen auseinander setzen. Das Netzwerk muss dauernd entsprechend optimiert werden.
    Weiterhin muss man viel Zeit investieren, um auf das Netzwerk auf anderen Seiten aufmerksam zu machen.
    Beides muss man faktisch dauerhaft pflegen, damit das Interesse nicht nachlässt.


    Zusätzlich muss man auch Geld und Zeit investieren, damit "in der realen Welt" auf das Netzwerk aufmerksam gemacht wird. Hierbei werden "traditionelle Werbetechniken" genutzt: Von den Zeitungsannoncen und Plakatwänden, über kostenlose T-Shirts bis hin zu TV-Werbung und öffentlichen Events.


    Der gesamte Werbefeldzug muss ineinander übergreifen. Eine kleine Sünde und die gesamte Strategie kann scheitern.



    Wie sind die Chancen ?
    Mit dem richtigen "Angebot" sind die Chancen relativ hoch, dass ein Netzwerk auch durch Interessierte benutzt wird.
    Der finanzielle Erfolg ist aber erst dadurch garantiert, dass man nur langfristig denkt ... und sich auch einmal die Entstehungsgeschichte von anderen Netzwerken anschaut.
    Als wir im Juni dieses Jahres eine kleine Cronologie von Facebook erstellten, haben wir schon daran gedacht, dass es auch für diesen Bereich nützlich sein könnte.


    Man kann dort sehr gut sehen, wie manche Sachen schon lange Zeit vorher vorbereitet wurden (zu ersehen aus den diversen Firmenaufkäufen)


    Hat man Erfahrungswerte, kann man später auch die eventuellen Einnahmen hochrechnen.


    Ein professionelles kommerzielles Netzwerk kann man leider weder durchplanen noch kalkulieren.
    Da es unkalkulierbar bleibt, rate ich von einer Existenzgründung auf dieser Basis ab.


    Wer es trotzdem wagen will, sollte es einfach mal anfangen und abwarten, wie es sich im Laufe der Zeit entwickelt.
    Hierzu sollte man gerne auch eine Laufzeit von mehreren Jahren einplanen, bevor man die Entscheidung "kommerziell oder weiterhin Hobby" trifft.