Bei Volksfesten gibt es keine freie Marktwirtschaft

  • Aktuell wird über die Bierpreise auf der "Münchener Oktoberwoche" diskutiert.
    Die Wirte wollen die Bierpreise frei anheben können, während die Stadtväter gerne eine Deckelung haben möchten.


    Die Wirte argumentieren mit der "freien Marktwirtschaft", die ihnen eine freie Preisgestaltung garantiert.
    Wer aber einmal näher geschaut hat, sieht, dass es auf Volksfesten gar keine freie Preisgestaltung gibt.


    Alle Getränke und Speisen werden zu identischen Preisen verkauft.
    Der Veranstalter/Träger verpflichtet die Aussteller, alle den gleichen Preis für das gleiche Getränk oder die gleiche Speise zu nehmen.
    Hält er sich nicht daran, kann sein Stand sofort geschlossen werden.


    Bei einer freien Marktwirtschaft könnte jeder Aussteller einen anderen Preis verlangen. Schließlich kostet die Platzmiete auch für jeden anders. An einem 5 qm Stand fallen für den Stand weniger Kosten an als für eine 200qm Halle. Er kann die Getränke also günstiger anbieten... darf es aber nicht.
    Protest gibt es dabei aber nicht, weil er dadurch ja viel mehr Gewinn hat.
    Er darf aber auch nicht billiger anbieten, wenn das Geschäft schlecht geht.


    Preiskämpfe sind auf Volksfesten unerwünscht. Damit ist auch eine freie Marktwirtschaft unerwünscht


    Es ist aber trotzdem kein Verstoß gegen Gesetze, weil alle Aussteller die "freie Wahl" haben, solche Knebelverträge abzuschließen.