Freenet-TV: Hier endet die Freiheit mit DVBT2

  • In Kürze werden private verschlüsselte Sender nur noch gegen Gebühr zu sehen sein. Mit DVBT2 hält aber auch die "Zensur der Privaten" im TV Einzug.


    Versucht einmal, die Sendung eines verschlüsstelen Privatsender aufzunehmen. Ihr werdet am Anfang scheitern. Zunächst müsst ihr nämlich telefonisch ( welch ein Anachronismus) darum bitten, dass euer DVBT2-Modul ein Freischaltsignal erhält, das die Aufzeichnung gestattet.
    Nun heißt es abwarten , von einigen Minuten bis mehrere Tage, die das Modul oder TV-Gerät eingeschaltet bleiben muss, damit es das Signal auch empfangen kann.


    Es kann jedoch sein, dass es trotzdem immer noch nicht mit der Aufzeichnung klappt. Angeblich soll man danach wiederum den Hersteller der Box anrufen, damit die Aufzeichnung im Gerät aktiviert wird.


    Seitens Datenschützern gibt es keinen Grund, die Aufzeichnungsmöglichkeit für jedes Gerät einzeln für Privatsender aktivieren lassen zu müssen.
    Hier findet also erst einmal eine Kontrolle statt, wer überhaupt TV-Sendungen aufzeichnen möchte.
    Jeder Aufzeichner kann schließlich die Sendungen immer und immer wieder sehen und/oder sie auch weiter verbreiten.


    ......


    Sobald man dann endlich eine Sendung aufnehmen kann, wird man feststellen, dass man die Aufzeichnung nicht so ansehen kann, wie man gerne möchte.
    Fast alle Privatsender unterdrücken die Möglichkeit, eine Aufzeichnung vorzuspulen, um so zum Beispiel Werbeblöcke zu überspringen.
    Man muss also zwangsweise den ganzen Werbeblock immer wieder mit ansehen - ob man will oder nicht.


    Mit DVBT2 hat also eine Zwangswerbungskultur Einzug gehalten, die dem Zuschauer verbietet, Werbung zu überspringen.
    Werbung macht bei einem Film, von der Gesamtzeit gesehen, mittlerweile rund 1/3 bis zur Hälfte der Sendezeit aus.


    Die ÖR-Programm (ARD/ZDF usw) senden solche Zwnagswerbungssignale jedoch nicht aus. Bei Aufzeichnungen ihrer Sendungen kann man ganz gezielt dorthin vorspulen, wohin man möchte.
    Auch wenn die Inhalte durchaus diskutabel sein können, erlebt man hier auch weiterhin die Freiheit, wie man sie bislang gewohnt war:
    Anschauen was man will und wann man will.


    Werbeblöcke kann man nur überspringen, wenn die DVBT2-Einheit einen Timeshift hat.
    Dabei handelt es sich aber nur um eine temporäre Aifzeichnung, die in der Regel auf maximal 90 Minuten begrenzt ist und mit einem Senderwechsel von vorne startet. Umschalten verboten, wenn man keine Werbung sehen will.

    Das betraf übrigens nur "Freenet-Einheiten" die für TV-Geräte vorgesehen sind.

    Ich persönlich habe ein DVBT2-Modul an meinen PC angeschlossen. Das lässt bis zu 1.440 Minuten Timeshift zu.
    Mit bis 24 Stunden Timeshift kann man gut und gerne leben und auch Werbezeitverschwendung überspringen. :P


    Noch ein ganz großes "Ätsch" ...
    Der Rechner legt die Timeshift-Aufzeichnung auf der Festplatte ab. Ich kann sie ganz gezielt abrufen und ansehen (gerade getestet)
    Sie wird zwar nur in Blöcken zu jeweils 10 Minuten abgelegt. Die kann man aber zusammenfügen, um damit dann eine Komplettaufzeichnung zusammen zu stellen, bei der man dann die Werbung ganz gemütlich überspringen kann.


    Was man zusammen stellen kann, kann man auch bearbeiten. Es ist also theoretisch möglich, die Werbung komplett aus der Aufzeichnung heraus zu schneiden, so dass man später nur noch Aufzeichnungen ohne Werbung hat.


    Es ist also durchaus möglich, auch weiterhin der Werbefolter in Aufzeichnungen zu entkommen. Nur muss man dazu erst einmal die Gegebenheiten schaffen und auch Zeit investieren. Besser aber einmal Zeit investiert als immer wieder die gleiche Werbung mit dem Film anschauen zu müssen.