Das Internet verändert sich und das Verhalten der Besucher auch

  • "Damals" setzte man sich vor einen Rechner, wenn man ins Internet wollte. Trübe, kalte und dunkle Tagen waren die ideale Gelegenheit zu Hause zu bleiben und mal "ins Netz" zu gehen.


    Daraus ergab es sich auch, dass Internetseiten mit Beginn der warmen Jahreszeit immer weniger Besucher bekamen. Warme und sonnige Tage waren der "Tod" vieler Internetseiten.
    Wenige Besucher lassen zwar keine Seiten "sterben". Sie deprimieren aber deren Betreiber und die Community.
    Sind die Besucherzahlen lange Zeit sehr gering oder immer weiter fallend, wird sich jeder fragen, was er falsch gemacht hat oder was er verbessern muss.


    Und was macht man dann ?
    Man verbessert und erneuert und hofft, dass dadurch die Besucherzahlen endlich wieder steigen werden.
    Der Stresslevel steigt immer weiter und dann heißt es abzuwarten, ob sich die viele Mühe auch gelohnt hat.


    Doch die Besucherzahlen erholen sich immer noch nicht. Teilweise gehen sie vielleicht sogar schlagartig weiter massiv zurück.
    "Was habe ich jetzt schon wieder falsch gemacht ?"
    Und ein letztes Mal wird versucht, eine Verbesserung anzustreben.


    Was man am Anfang noch nicht weiß ist:
    Änderungen sind immer erst einmal immer auch Verschlechterungen.


    Ein Teil deiner Besucher hat sich an die Seite so gewöhnt, wie sie vorher war. Sie wollen es gar nicht anders haben. Mit gravierenden Änderungen verlierst du sie direkt.


    Ein anderer Teil ist kompromissbereit. Er akzeptiert die Änderungen und passt sich an.


    Änderungen sind eine Chance auf Verbesserung


    Wer ganz genau weiß, woran es liegt,.und genau diesen Punkt verbessert, schafft sich die Chance, die Besucher zu gewinnen, die der vorherige Zustand abgeschreckt hat.
    Aber Nein ! Genau diese Chance hat man eben NICHT !


    Die Abgeschreckten kommen nie wieder. Man bekommt nur die Chance, dass Gleichgesinnte bei ihrem ersten Besuch nicht auch abgeschreckt werden.


    Fazit:
    Änderungen sind Verlust und Chance gleichermaßen.
    Wer viel zu verlieren hat, sollte erst einmal die "Verluste berechnen". Experimente schaden nur ganz am Anfang kaum.


    Das Internet ist keine Straße, durch die man immer wieder an den Häusern/Internetseiten vorbei kommt. Man geht nur ein einziges Mal an einer Seite vorbei. Gefällt sie, kommt man wieder. Gefällt sie nicht, besucht man sie nicht erneut.


    Bei einer Straße sieht man die Verbesserungen und würde eventuell seinen ersten Eindruck revidieren wollen. Im Internet sieht man diese Verbesserungen nicht. Ein mal weg = immer weg.



    Kommen wir nun wieder zu den Betreibern zurück.
    Sie haben es vielleicht noch nicht gewusst "wie das Internet funktioniert". Vielleicht haben sie aber auch nicht lange genug Geduld gezeigt, um abzuwarten, ob die Änderungen wirklich etwas bewirken.


    Fakt ist jedoch, dass viele Internetseiten ihren "ersten Sommer" nicht überleben, weil die Betreiber einfach deprimiert und desillusioniert sind. Sie geben auf, weil sie keinen Sinn mehr darin sehen, sich weiterhin Mühe und Arbeit zu machen, die scheinbar sinnlos ist.



    Heute ist aber alles anders !


    Man muss nicht mehr am Rechner sitzen, sondern nimmt sich einfach das Internet mit nach draußen. Smartphone, Tablet und andere mobile Zugangsgeräte machen es möglich, dass man zu jeder Zeit und fast überall ins Internet kann.


    Dadurch wirken sich Wetterbedingungen nicht mehr auf die Zugriffszahlen aus. Es kann sogar sein, dass besonders gutes Wetter optimal für eine Internetseite ist.


    Internetseiten, die "mit draußen" zu tun haben, bekommen mehr Zugriffe als früher, weil man sie eben nach draußen mitnimmt und sich genau dann und dort informiert, wo man sie braucht.



    Je mehr sich das Nutzerverhalten verändert, desto mehr Internetseiten werden auch langfristig bestehen bleiben.
    Immer weniger Betreiber werden ihre Seite mangels Besuchern im Sommer aufgeben.


    Einerseits ist das sehr gut für Besucher, weil sie eine größere Vielfalt vorfinden werden.
    Andererseits ist es schlecht für Neueinsteiger, die erst mit einer Seite beginnen. Sie müssen sich gegen immer mehr "etablierte Seiten" durchsetzen, bis ihre Seite Erfolg haben kann.


    ......


    Das Ratgeber---Forum.de zählt (allein durch sein Alter) schon zu den "etablierten Seiten".
    Es hat Jahre gedauert, bis es sich aus der riesigen Menge ähnlicher Seiten hervorgehoben hatte und sich einen eigenen Namen geschaffen hat.


    Das erste Jahr war sehr hart und das zweite Jahr wurde noch viel härter.
    Im ersten Jahr gab es noch wenig zu verlieren, so dass man die wenigen Besucher einfach als "Anfangsproblem" wahrnahm.
    Das zweite Jahr war bedeutend härter, weil man jetzt schon "extrem viele" Besucher bekommen hatte, deren Zugriffszahlen schlagartig massiv einbrachen.


    Damals habe ich mir nur gedacht "Ich ziehe das jetzt einfach weiter durch".
    Wenn ich etwas ankündige, dann geschieht das in der Regel auch. Ich hatte zu Beginn angekündigt, dass das Ratgeber---Forum ein "Langzeitprojekt" sein sollte. So etwas kann man nicht schon nach eineinhalb Jahren wieder aufgeben.


    Jetzt, nach fast achteinhalb Jahren, kann man sagen, dass wir die Zusage eingehalten haben. Es ist definitiv ein Langzeitprojekt geworden. Wir haben sehr viel zu verlieren, wenn wir jetzt etwas ändern.
    Jeden Tag kommen mindestens so viele Besucher, wie eine Kleinstadt, hat zu uns und lesen sich diverse Inhalte durch.


    Dieses Jahr werden wir aber trotzdem einige Schritte wagen, die uns schlagartig bei den Besucherzahlen zurückwerfen könnten .
    Aber auch "etablierte Seiten" müssen sich anpassen und mit der Zeit gehen.
    Manchmal kann man es mit unsichtbaren Änderungen bewirken und manchmal muss man es eben auch "drastisch" machen.


    Neue Zeiten, neue Nutzergewohnheiten = wer sich nicht anpassen will, wird auf lange Sicht untergehen.