Ferien-Reiseverkehr in Deutschland, speziell in NRW

  • Heute war der letzte Schultag in diesem Bundesland. Alle Schüler haben jetzt rund 6 Wochen lang Ferien.
    Für die übliche Großreisewelle haben die Verkehrsbetriebe alle Tagesbaustellen für dieses Wochenende abgesagt, damit der Verkehr möglichst ungehindert fließen kann.


    So geschieht es eigentlich in jedem Bundesland in dem die "großen Ferien" beginnen. Die Hauptreiserouten werden möglichst frei von allem gehalten, was den Verkehrsfluss behindern könnte.


    Ich "sitze hier" in NRW. Das Bundesland ist nicht nur vom inländischen Reisestrom, sondern auch von den Urlaubszeiten im umliegenden Ausland betroffen.
    Die Niederlande grenzen an NRW. Wer von dort aus in Richtung Osten will, muss oft auch durch NRW. Auch Belgien hat seine deutsch-belgische Grenze entlang von NRW. Luxemburg grenzt zwar nicht an NRW, jedoch führt der Urlaubsverkehr in Richtung Norden in Richtung Belgien und dann auch durch NRW. Frankreich ist "ganz weit weg". Und doch führt auch von dort der direkte Weg in Richtung Norden oft durch Belgien und dann durch NRW.


    Wer aus Bremen in Richtung Süden will, fährt oft auch wieder einen Teil der Strecke durch NRW . Auch eine der meist befahrenen West-Ost-Transitstrecken, die A2 führt, quer durch NRW. An NRW grenzen innerdeutsch Rheinland-Pfalz, Hessen und Niedersachsen.


    Dadurch, dass NRW so viele "Nachbarländer" gleichzeitig hat, ist hier eigentlich immer "Urlaubsreiseverkehr", wenn irgendwo Ferien sind.


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    Die Hauptstrecken sind die A1, A2, A3 und A4. Über sie kommt man von Nord nach Süd. Die A45 und A61 sind (verglichen mit den anderen) eher "Nebenstrecken". Wer in Richtung Osten will, dem bleibt oft nur noch die A44, nachdem er vorher bereits einige der anderen Autobahnen genutzt hat. "In Richtung Westen" gibt es keine Autobahnen. NRW liegt ja schon ganz im Westen von Deutschland *lach*


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    Reisetipp für alle, bei dem dieses Bundesland eigentlich auf direktem Weg zum Ziel liegt:


    Aus Richtung Bremen:
    A1 in Richtung Osnabrück. Von dort aus auf die A33 in Richtung Bielefeld. Sie endet aktuell noch in Borgholzhausen. Bis Bielefeld müsst ihr von dort aus noch auf der Bundesstraße B68 fahren.
    Ab Bielefeld könnt ihr der A33 dann wieder folgen, um hinter Paderborn die A44 in Richtung Kassel zu nehmen.
    Kassel liegt in Hessen - das war für unsere ausländischen Freunde gedacht. Ihr habt also NRW in einer gering besiedelten Region durchfahren und könnt nun außerhalb an den Stauzentren entlang fahren.


    Auch aus Richtung Hannover empfehle ich, ab Bielefeld die A33 zu nehmen, anstatt weiter auf ihr zu fahren und direkt in den Hauptstauzonen Ruhrgebiet und Rheinland zu landen.


    Es gibt auch noch direkte Strecke, die nur über Bundesstraßen (B) führt. Dieser "direkte Weg" wird auch "Ostwestfalenstraße" genannt.
    Aus Richtung Norden nimmt man die B1 um bei Blomberg auf die B252 zu wechseln.
    Wechseln nicht vergessen ! Wer auf der B1 bleibt landet im Ruhrgebiet im Mega-Stau *lach*


    Die "Ostwestfalenstraße" durchquert ländliche Regionen. Für Beifahrer gibt es mehr zu sehen als auf der Autobahn.
    Für die Fahrer bedeutet diese Strecke oft eine Geduldsprobe. Die Straße ist zwar in großen Teilen gut ausgebaut, führt jedoch auch durch viele kleine Dörfer. Überholmöglichkeiten sind auch "überland" rar gesät. Wer gerne schnell fährt, den warne ich vor Radarfallen, die auch "mitten auf der Strecke" stehen können.
    Das Motto auf dieser Strecke lautet also definitiv "reisen und nicht rasen". Lieber längere Zeit hinter einem LKW fahren, als plötzlichen Kontakt mit dem Gegenverkehr zu bekommen.


    Meine Beschreibung dieser Strecke bezieht sich auf den Bereich der B252. Andere Mitglieder "nehmen das andere Ende" und werden dazu vielleicht auch etwas zur allgemeinen Verkehrslage sagen können.


    Wer aus Richtung Hannover, oder östlich davon, kommt hat aber noch eine andere Strecke zur Auswahl, um schnell in Richtung Süden zu kommen.
    Richtung Göttingen und dann von dort aus auf Richtung Kassel fahren. Von dort aus kann man im großen Bogen ganz NRW umfahren.


    Für NRW gilt grundsätzlich:
    Nicht der kürzeste Weg ist der schnellste, sondern der, der die typischen Staubereiche umfahren kann.



    Ausschnitt aus OpenStreetMap



    Wer hinter die "rote Linie" aus Richtung Norden fährt, kommt unweigerlich in die Bereiche, in denen es kaum Unterschiede gibt, ob man Land-, Bundesstraße oder Autobahn nimmt.
    Unterhalb der Linie sind Staus keine Ausnahme, sondern ein ganz normaler Zustand. Autobahnen führen dort nicht mehr viel schneller, jedoch direkter und mit weniger Gefahren zum Ziel.
    Das Tempo zu normalen Verkehrszeiten liegt auf der Autobahn im Durchschnitt gerade einmal bei 100 km/h. Zu Stoßzeiten sinkt es auf 50-70 km/h und in der Rush Hour kann man sich freuen, wenn man am Ende einen Durchschnitt von 50 km/h zusammen gefahren hat.


    Unterhalb der roten Linie beginnt mit einer der größten Ballungsräume Deutschlands.
    Die westlichen Regionen, ohne viele Autobahnen, sind verkehrstechnisch nicht auf starken Verkehr ausgelegt. Sie taugen deshalb nicht einmal dann, wenn man einen Stau umfahren will.
    Spätestens im Winter wird man seine "geniale Idee verwünschen", weil in den dortigen Höhenlagen auch begehrte Skigebiete liegen. DANN treibt es nämlich viele aus den Ballungsräumen auf die schmalen und gefährlichen Straßen des Hochsauerlandes, bei denen jeder Unfall zu einer stundenlangen Vollsperrung der gesamten Strecke führen kann.


    Wer jetzt übrigens vorhat, sich in den Reiseverkehr zu stürzen, sollte sich einmal diese Karte ansehen.


    Die roten Kreise sind keine Baustellen, sondern nur ein ganz grober Überblick über die Sperrungen von Straßen und Ausfahrten.
    Ruft die Seite https://www.verkehr.nrw/ auf, von der ich die Karte entnommen habe und zoomt einmal näher hinein.
    Der "eine Kreis bei Wuppertal" wird dann zu mehreren Sperrungen ihr seht dann auch die vielen Großbaustellen auf der Strecke.


    In dem Sinne: Allzeit gute Fahrt !
    Wenn ein Stau gemeldet ist, fahrt auf einen Rastplatz und macht dort eine längere Pause. Spätestens ab Samstagnacht wird dort aber alles durch LKW belegt sein.