Sicherheit bei chemischen Stoffen und Lösungsmitteln

  • Egal wie schnell es gehen muss:
    Zuerst die nötige Schutzkleidung anlegen.


    Minimum sind dabei geeignete Handschuhe und eine geeignete Schutzbrille.
    Je nach verwendetem Stoff/Mittel muss auch eine Atemschutzmaske angelegt werden.


    Arbeitet man mit Säuren, Laugen und Lösungsmitteln, kann auch eine erweiterte Schutzausrüstung nötig sein (säure- und lösungsmittelbeständige Schürze und/oder Schutzanzug – Vollvisiergesichtsschutz)


    Chemische Stoffe und Lösungsmittel sollten nur in ausreichend gut belüfteten Räumen angewendet werden.


    Es besteht die Gefahr von Vergiftung/Verätzung der Atemwege und Bewusstseinsverlust.


    Nicht rauchen, kein offenes Feuer ! Es besteht Brand- und/oder Explosionsgefahr.


    Vor Benutzung der Mittel sollte man auf jedem Fall die Gefahrenklassifizierung nachlesen.


    Die Schutzmaßnahmen sollten entsprechend dieser Klassifizierung getroffen werden.


    Selbst einfache Putzmittelkonzentrate dürfen keinen direkten Hautkontakt haben.
    Sie schädigen die Haut nachhaltig bei wiederholtem Kontakt.


    Da diese Reinigungsmittel fettlösend sind, wird der Haut das nötige Fett und Feuchtigkeit entzogen..
    Bei täglichem und dauerndem Kontakt hilft Eincremen und Salben nicht mehr.
    Die Haut wird sehr rissig und brüchig. Sie ist dann auf Jahre hinaus geschädigt !


    Erste Hilfe bei Säure- und Laugenunfällen
    1. Soviel wie möglich der Säure mit einem saugfähigen (Papier)Tuch aufnehmen
    Schwefelsäure/Batteriesäure z.B. ist schwerer als Wasser.
    Würde man versuchen diese Säure einfach nur mut Wasser, so würde sie sich erst
    sehr weit über den Körper verteilen und ihn verätzen bevor sie ausreichend
    verdünnt ist


    2. Den betroffenen Körperbereich nach unten halten und von oben mit sehr viel Wasser spülen.
    Dadurch wird die Säure/Lauge so weit verdünnt, dass sie nicht noch weitere Schäden hervorrufen kann.


    3. Gleichzeitig (oder direkt danach) weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten und den Notarzt rufen.



    Für „Hobbychemiker“
    Niemals versuchen, Säure mit Lauge (und umgekehrt) zu neutralisieren.
    Selbst wenn es klappt, ist der Schaden größer als wenn man den Stoff nur
    abgespült hat.


    Chemische Stoffe im Auge ?
    Wer öfters mit solchen Stoffen arbeitet, sollte sich eine sogenannte Augenspülflasche besorgen. In solchen Notfällen ist sie die beste Hilfe.


    Ans Auge angesetzt spült sie gleichzeitig Fremdstoffe aus dem Auge und lässt die Fremdstoffe so ablaufen, dass das Gesicht nicht betroffen wird.


    Hat man keine Augenspülflasche zur Hand, legt man den Kopf so zur Seite, dass das betroffene Auge oben liegt (Linkes Auge = Kopf nach rechts legen – Rechtes Auge = Kopf nach links legen)


    Nun gießt man von der (Außen)Seite her Wasser so in das betroffene Auge dass das Wasser die Fremdstoffe zur Nase hin ausschwemmen kann.


    Auge mit sterilem Tuch abdecken und Notarzt rufen.
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    PS: Staubschutzmasken aus dem Baumarkt sind KEINE Atemschutzmaske.
    Mein Tipp für Privatleute ohne Chemieschutzausrüstung und/oder Erfahrung:


    Wenn die Gaskonzentration nicht sofort nachlässt, Sicherungen herausdrehen (wegen Explosionsgefahr) und sofort (von Außerhalb des Hauses/Raumes) die Feuerwehr rufen.
    Beschreiben, mit welchen Stoffen gearbeitet wurde, so dass die Einsatzleute gleich geeignete Schutzausrüstung und Abwehr für diese Stoffe/Gase anordnen kann.


    Den Bereich erst wieder betreten, wenn die Einsatzleiter der Feuerwehr Entwarnung geben !

    NICHT VORHER.


    Nichts ist so wichtig wie das eigne Leben und Gesundheit.


    Original vom Donnerstag, 5. Februar 2009, 21:15 Autor D.Handke