Sparsame sind immer auch Umweltschützer

  • Umweltschutz wird oft automatisch mit den Begriffen Recycling, Nachhaltigkeit und ökologisch verbunden. Nur wer sich einen dieser Begriffe auf die Fahne schreiben kann, zählt allgemein auch als Umweltschützer.


    Umweltschutz geht aber noch viel weiter.
    - Auch wer ein Produkt so lange wie möglich benutzt, bevor er es ins Recycling gibt, ist ein Umweltschützer.
    - Wer Lebensmittel auch kurz vor/nach Ablauf des MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) benutzt, schont die Umwelt, weil er sie noch verwertet und nicht gleich wegwirft.
    - Selbst "Stromverschwender" schonen noch die Umwelt, wenn sich das alte Gerät noch weiter nutzen lässt, weil die aufgewendeten Ressourcen weiter genutzt werden.


    Wieso ist ein Sparsamer (oder Geizhals) dann aber ein Umweltschützer ?
    Fakt ist, dass man heute technisch noch nicht in der Lage ist, Produkte zu 100% zu recyceln. Selbst wenn es technisch machbar ist, werden Ressourcen oft vernichtet, weil es sich finanziell nicht lohnt, sie zu recyceln.
    Gleichzeitig ist die Recyclingquote weltweit immer noch viel zu niedrig.


    Gebrauchtteile zu kaufen, schont Umwelt und Geldbeutel
    Ich habe mir heute mal wieder einen gebrauchten Monitor gekauft.
    Einerseits brauche ich kein modernes Design oder spezielle Zusatzausstattung und andererseits kostet mich auf diese Art ein großer Monitor nur ein Bruchteil eines neuen aktuellen.
    In manchen Bereichen schlägt er dazu auch noch neue Geräte, so dass ich ihn in vollem Multimedia-Einsatz benutzen kann. Ich bekam also (ältere) Hoch-Technik und zahle nur den geringen realen Zeitwert.



    Viele Menschen kaufen sich Gebrauchtwagen, selbst dann, wenn sie nicht so sparsam wie neue sind.
    Sie erfüllen ihren Zweck und schonen trotzdem noch (sekundär) die Umwelt.


    Andere Menschen kaufen ihre Kleidung in Second-Hand-Läden.
    Funktion geht ihnen über Mode und manchmal sind sie trotzdem noch Up-to-date.


    Das waren nur ein paar Beispiele für Gebrauchtwaren.
    Bei jedem Gebrauchtkauf sorgt man dafür, dass das Produkt weiter genutzt wird. Die für die Herstellung aufgewendeten Ressourcen werden weiter genutzt.
    Beim Recycling würde man nie die Energieaufwendungen bei der Produktion zurück bekommen und das Recycling selbst ist auch immer sehr energieaufwendig.
    Zudem kann man viele Altgeräte auch nicht recyceln, weil bei ihrer Herstellung noch keine Recyclingaspekte berücksichtigt wurden.


    Sachen zu reparieren, schont die Umwelt und man spart Geld für die Neuanschaffung
    - Kein Mensch würde ein Hemd wegwerfen, nur weil ein Knopf fehlt.
    Man näht einen neuen an und weiter geht es.


    - Ein platter Reifen wird nicht gleich weggeworfen.
    Man lässt ihn reparieren und verwendet ihn weiter bis er endgültig nicht mehr nutzbar ist.


    - Wenn ein Elektrogerät defekt ist, kauft sich nicht gleich ein neues.
    Man lässt das defekte Bauteil reparieren oder austauschen und kann das Gerät weiter nutzen

    Auch das waren nur einige Beispiele, bei denen die Umwelt durch Sparsamkeit geschützt wird.


    Recycelte oder Up-gecycelte Produkte zu kaufen, schon Umwelt und Geldbeutel
    Nehmen wir wieder den Autoreifen.
    st das Profil abgefahren, wird eine neue Lauffläche aufgebracht und er kann wieder weiter genutzt werden.


    Aus alten Kunststoffen werden recycelte Plastiktüten.
    Effektiv kosten sie weniger als wenn man immer wieder neue Plastiktaschen kaufen würde.


    Toilettenpapier wird heute schon in Tissue-Qualität aus Altpapier hergestellt.
    Optisch ist es Neuware ebenbürtig. Dass es Recyclingpapier ist, kann man oft nicht mehr erkennen ... daher kostet es auch so viel wie "frisches Papier".


    Zum Beispiel einen alten Computer zu modernisieren ist Up-Cycling.
    Man ersetzt alte Teile durch neue und kann den Rechner weiter modern benutzen.


    Wer sparsam ist, ist damit also immer auch ein Umweltschützer, weil er dafür sorgt, dass die Produkte erst dann recycelt werden, wenn es unumgänglich ist. :bedanken-animiert:


    [hr]


    Man darf nicht nur an Recycling denken, sondern muss ein Produkt auch einmal in seiner ganzen Herstellungs- und Einsatzzeit betrachten.
    Alte Elektrogeräte brauchen zum Beispiel viel mehr Strom als neue. Würde man sie aber deshalb nicht mehr reparieren oder weiter nutzen, sondern sie nur deshalb ins Recycling geben, würde man damit dafür sorgen, dass viel zu früh erneut Energie aufgewendet werden muss, um daraus wieder etwas Neues herzustellen.


    Recycling und Herstellung verursachen aber nicht nur Energiekosten, sondern gleichzeitig auch erhebliche Umweltbelastungen. Will man es "ganz korrekt" betrachten, muss man auch diese Umweltbelastungen berechnen und aufschlüsseln, wie hoch der Aufwand ist, sie wieder zu beseitigen.
    Es schont also die Umwelt, wenn wir den Zeitpunkt des Recyclings möglichst weit nach hinten verschieben.


    Gleichzeitig ist damit auch die Chance vorhanden, dass in Zukunft die Recyclingverfahren verbessert werden. Man wird mehr Ressourcen zurück gewinnen können und die Umweltbelastungen können in der Zukunft dann durchaus auch geringer sein