Tintenstrahl-Drucker / Inkjets

  • Technische Grundinformationen


    Tintenstrahldrucker haben immer einen Druckkopf.
    Seine Aufgabe ist es, die Tinte so auf das Blatt zu "sprühen", dass sie das gewünschte Zeichen ergibt. Ohne Druckkopf geht es nicht. Ein Druckkopf besteht aus einer Anzahl feinster Düsen durch die die Tinte fließen muss.
    Es gibt da verschiedene Techniken, auf die ich jedoch nicht näher eingehen will, weil sie sich immer wieder ändern und auch nicht besonders relevant sind.



    Tintenstrahl-Drucker / InkJet
    Hier gibt es zwei grundsätzliche Bauweisen:
    - Die Druckköpfe sind im Drucker eingebaut
    - Die Druckköpfe befinden sich auf der jeweiligen Patrone


    Drucker, bei dem der Druckkopf auf der Patrone ist
    Immer wenn die Patrone leer ist, wird gleichzeitig auch der Druckkopf mit gewechselt. Man kann es also nicht vergessen. Das Schriftbild bleibt/ist immer optimal.


    Patronen mit integriertem Druckkopf sind bedeutend teurer als wenn sich der Druckkopf im Drucker befindet. Schließlich bekommt man ja auch ein komplett neues "Düsensystem" dazu.
    Patronen mit integriertem Druckkopf gehen beim Recycling oft direkt an den Hersteller zurück. Er zahlt dafür sogar noch.


    Der Hintergrund ist:
    Der Druckkopf ist oft auf eine Lebenszeit von bis zu 3 Füllungen ausgelegt. Das muss man aus Sicherheitsgründen so machen, um auf jeden Fall eine entsprechende Langzeit-Qualität pro Füllung zu haben.
    Wenn die Patrone zurück kommt, wird sie geprüft. Ist der Druckkopf noch in Ordnung, kann die Patrone erneut befüllt werden.
    Der Hersteller spart sich dadurch also die Kosten, eine neue Patrone und Druckkopf anfertigen zu müssen.


    Viele Patronen mit Druckkopf sind mittlerweile durch Patente geschützt.
    Ein Beispiel hierfür sind Patronen von HP. Diese Patronen dürfen nicht nachgebaut werden. Man kann sie nur einsammeln und erneut befüllen.
    Die Qualität des "Nachfüllers" entscheidet darüber, wie die Qualität der neu befüllten Patrone sein wird.


    Bei "Nachfüllstationen", wie man sie an jeder Ecke sehen kann, sollte man fragen, ob man ganz genau seine eigene Patrone wiederbefüllt bekommen kann. Nur dann kann man genau wissen, dass sie nicht mehr als 3x befüllt wurde.



    Leider haben Drucker aber auch Zählwerke und Speicher.
    Sie erfassen die individuelle Nummer der einzelnen Patrone und halten sie im Speicher. Wenn die gleiche Patrone erneut eingesetzt wird, erkennt sie der Drucker wieder und meldet direkt "Patrone leer".
    Er arbeitet nach dem Prinzip "Du warst schon einmal da. Du warst schon einmal leer. Wenn du schon einmal leer warst, bist du auch jetzt noch leer".
    Erst wenn es einen Speicherüberlauf gab, kann die gleiche Patrone erneut benutzt werden. Dan befindet sie sich nicht mehr auf der Liste und kann nicht mehr erkannt werden.


    Ganz am Anfang war Speicherplatz sehr teuer. Ein damaliger Drucker konnte sich nur 3 Patronen merken. Danach begann er wieder von vorne zu zählen/aufzulisten.
    Heute kann sich ein Drucker Hunderte von Patronen-Kennungen merken. Die Chance, eine direkt wiederbefüllte Patrone erneut verwenden zu können, liegt also nahezu Null.


    Große Nachfüllbetriebe haben ein "Gegengift" gegen die Drucker-Speicher.
    Sie verbauen beim Nachfüllen einen extra Chip. Dieser Chip suggeriert dem Drucker
    "Du kennst mich nicht. Ich war noch nie hier. Ich bin ganz neu *ommmmm*" :thumpsup:




    Drucker, bei dem der Druckkopf NICHT auf der Patrone ist
    Die Druckköpfe sind auf eine sehr lange Lebenszeit ausgelegt. Sie müssen viele Patronenwechsel aushalten, ohne dass sich das Schriftbild verschlechtert. Das macht die einzelne Farbpatrone wieder günstig beim Nachkauf.
    Ist der Druckkopf aber irgendwann einmal "verbraucht", muss er natürlich auch ausgetauscht werden.


    Hier kommt es nun auf den Hersteller des Druckers an.
    - Bietet er den Druckkopf einzeln an, lohnt sich der Austausch oft. Man kann es in der Regel selber machen.
    - Bietet er nur einen Austausch im Werk an, kann es sein, dass sich ein Neukauf des Druckers eher rentiert.


    Patronen ohne Druckkopf sind automatisch auch günstiger. Man kauft dann wirklich nur die Tinte nach und keinen (eventuell noch nicht fälligen) Druckkopf dazu.


    Patronen, die keinen Druckkopf integriert haben, haben oft keine Patente.
    Das bedeutet, dass man sie nicht nur wiederbefüllen, sondern sehr oft auch nachbauen darf.


    Nachbauten ( auch "Re-Build" genannt) sind günstiger, weil es nicht nur einen Hersteller gibt, sondern sehr viele, die sich gegenseitig Konkurrenz machen.
    "Billig-Billig" kann genauso gut sein wie "teuer-teuer" oder sie ist schlechter oder besser. Hier entscheidet nicht nur die Qualität der Tinte, sondern auch die des Gehäuses der Patrone, ob und wie gut sie sind.
    (zu den Tinten geht es ganz am Ende weiter)




    :opa-animiert:

  • Nachdem wir nun die Technik begriffen haben, können wir zur Praxis kommen: Wie arbeitet so ein Tintenstrahl-Drucker eigentlich und wo liegen seine Stärken und Schwächen ?


    Arbeitsweise
    Der Drucker kann direkt man dem Einschalten benutzt werden. Es gibt faktisch keinerlei Vorlaufzeiten.
    Der Rechner sendet den Druck und der Drucker beginnt zu drucken.


    Tintenstrahldrucker haben in der Regel keinen Datenpuffer aus dem sie schöpfen können, wenn der Datenfluss unterbrochen wird.
    Sie arbeiten die Daten live auf und geben sie an das Düsensystem weiter. Das macht Tintenstrahldrucker zu den langsamsten Druckern, die derzeit im Umlauf sind.


    Drucktechnik
    Tinte wird, entsprechend des Druckmusters, auf das Blatt Papier gesprüht. Je nach Papier und Tinte verbleibt sie nicht nur auf der Oberfläche, sondern wird vom Papier auch regelrecht aufgesogen.
    Tintenstrahldrucker sind deshalb "originaler", weil man die Tinte nicht einfach weg radieren kann. Irgendetwas ist immer im Papier selbst zu sehen.


    Nachteile
    Wenn die Tinte ins Papier aufgesogen wird, bilden sich automatisch auch immer wieder kleine "Ausfransungen". Die Linien eines Tintendruckers sind deshalb nie so scharf abgegrenzt wie bei anderen Druckern.
    Tinte ist eine Flüssigkeit, die natürlich auch trocknen muss. Allein aus diesem Grund dürfen diese Drucker nicht zu schnell drucken, damit genügend Trocknungszeit verbleibt, bis das nächste Blatt sich darüber legt.


    Vorteile
    Im Farbdruck sind Tintenstrahldrucker unübertroffen. Die hohe Druckqualität macht sie zu den idealen Druckern für Fotos und Grafiken. Die Nachteile des Druckers können durch besondere Fototinten und Fotopapiere ausgeglichen werden.