Tinte, Toner, Gel, Festtinte, Thermotransfer-Farbe

  • Tinte
    ... kennt wohl jeder. Sie ist eine gefärbte Flüssigkeit. Wenn sie zu lange offen steht, verdunstet das Flüssige in ihr und zurück bleibt nur die eigentliche Farbe; die Pigmente. Die Tinte ist ausgetrocknet.
    Trocknet Tinte aus, lagern sich die Pigmente dort ab, wo vorher die Tinte war. In einem Drucker steht die Tinte in den Leitungen und Düsen. Der jeweilige Querschnitt verringert sich um die Menge der abgelagerten Tintenpigmente.
    Trocknet Tinte zu oft aus, sorgen die Pigmente dafür, dass das System völlig verstopft.


    Toner
    ... ist nur ein Pulver. Es sind faktisch getrocknete Farbpigmente, die auf das Blatt gestreut werden. Was schon trocken ist, kann nicht mehr weiter austrocknen. Was trocken ist, kann aber feucht werden.
    Tonerpulver zieht die Feuchtigkeit aus der Luft. Ist eine gewisse Feuchtigkeit vorhanden, verklebt das Pulver miteinander. Es verliert immer mehr seiner Rieselfähigkeit bis es am Ende dann so stark verklumpt ist, dass es auch seine Streufähigkeit verliert. Jetzt kann es nicht mehr die Öffnungen passieren aus denen es vorher gestreut wurde. Sie verstopfen.


    Gel
    ... ist eigentlich nur eine flüssigkeitsreduzierte Tinte. Sie kann beide negativen Eigenschaften von Tinte und Toner aufweisen. Sie kann Flüssigkeit durch Trocknen verlieren und sie kann Flüssigkeit aus der Luftfeuchtigkeit ziehen. Je nach Zusammensetzung des Gels gibt das Gel jedoch extrem verzögert Flüssigkeit an und verdünnt sich nicht durch Wasser, das es aus der Luftfeuchtigkeit gezogen aus.


    Festtinte
    ... sind Farbpigmente, die erst verflüssigt werden müssen, damit man sie in einem Drucker nutzen und aufsprühen kann. Sowohl Gel als auch Festtinte werden in Stick-Form angewendet. Der Drucker erhitzt sie und ändert dadurch ihre Fließeigenschaften. So wie Kunststoff unter Hitze fließfähig wird, erhalten auch Gel und Festtinte ihre Fließfähogkeit durch Erhitzung.
    Erkalten sie dann wieder, bilden sie eine feste Substanz in den Zuführungssystemen. Sie verstopfen. Da das ganze System jedoch bei Gebrauch unter Hitze gesetzt wird, verflüssigen sie sich beim nächsten Gebrauch erneut.


    Thermotransfer-Farbe
    ... wird vorher auf eine Trägerfolie gedampft. Beim Gebrauch wird die Trägerfolie erhitzt und gibt dann wieder die aufgedampfte Farbe ab. Die Farbe überträgt sich faktisch wie ein Bügelbild auf das Papier.


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    Ihr habt einen sehr vereinfachten Überblick darüber bekommen, womit Drucker drucken. Von oben nach unten wird es immer komplizierter und aufwendiger, etwas zu drucken. Dabei gibt es aber immer weniger Negatives was den Zustand der Farbe beeinflussen kann.
    Gels setzen sich gerade so langsam durch, Festtinten und Thermotransfer-Farbe befinden sich faktisch noch in der Erprobungsphase. Immer noch dominieren Pulver und Flüssigkeit.


    Zwischen Tinte und Toner gibt es zwei gravierende Unterschiede, die auch darüber entscheiden, für was sie am besten geeignet sind.


    Tinte


    Tintentropfen enthalten eine sehr hohe Farbkonzentration
    Sie decken daher sehr gut und sind ideal für sehr hohe Farbsättigung.


    Trintentropfen verbinden sich miteinander.
    Zwei Tropfen verbinden sich miteinander und bilden gemeinsam einen größeren Tropfen. Es gibt eine durchgehende Farbfläche.


    Tropfen haben keine exakt definierbare Abgrenzung.
    Ein Tropfen ist immer rund. Man kann zwar viele kleine Rundungen so zusammensetzen, dass eine Linie entsteht. Aus nächster Nähe betrachtet, wird man aber immer die kleinen Runden sehen können.


    statt -------- sieht man uuuuuuuuuuu


    Tropfen sickern in Papier ein.
    Dadurch wird jeder Druck automatisch auch dreidimensional, weil die Tinte ins Papier nach unten geht.


    Tonerpulver


    Tonerpulver besteht faktisch aus trockener Farbe.
    Sie ist beim Druck immer nur so stark deckend wie das Pulver. Die Sättigung erhöht sich nicht dadurch, dass man mehrfach übereinander druckt.


    Pulverkörner verbinden sich nicht
    Sie liegen immer nebeneinander und es gibt eine ganz kleine Lücke zwischen ihnen ---------


    Pulverkörner bleiben auf dem Papier liegen
    Dadurch kann man ganz exakte Linien ziehen, die nicht nach unten hin ausfransen.



    Tinte ist ideal für alle großflächigen Farbdrucke, bei der es auf möglichst satte Farben ankommt.
    Toner ist ideal für alles, was ganz exakte Abgrenzungen haben muss.


    Man versucht, die Mankos durch bessere Drucktechniken und Komposition der Farben auszugleichen.
    Tintentropfen werden immer kleiner und feiner und man positioniert sie immer näher aneinander. So werden die kleinen Rundungen immer unsichtbarer.
    Die Farbsättigung von Tonerpulvern wird immer weiter erhöht, damit sie deckender werden. Gleichzeitig positioniert man die einzelnen Körnchen auch immer näher zueinander.
    Spätestens unter einem guten Mikroskop wird man aber immer die beiden Unterschiede sehen.


    Beide Druckerarten sind also immer nur ein Kompromiss.
    Man muss sich entscheiden, worauf man mehr Wert legen will.
    Wer alels perfekt will, muss für jede Art von Ausdrucken einen separaten Drucker benutzen und bei gemischten Drucke (Grafik + Text) müsste man beide Druckerarten nacheinander benutzen um für alle Elemente das beste Druckergebnis zu erhalten.