Schrebergarten - Was man wissen sollte

  • Schrebergärten ( auch Laubenpieper-Kolonie genannt) gibt es in der Mehrzahl in der Näher großer Ballungsräume oder Städten.
    Ursprünglich waren sie dazu gedacht, damit sich die Stadtbevölkerung selbst mit frischen Nahrungsmitteln versorgen konnte. Ein Schrebergarten waren der "Miet-Garten" für den Stadtbewohner, der keinen Garten bei seiner Mietwohnung hatte.


    [hr]
    Heutzutage sind Schrebergärten eher kleine private Naherholungsbereiche, die in Vereinen organisiert sind. Eine 2/3 landwirtschaftliche Nutzung ist jedoch in fast allen Kolonien fest vorgeschrieben.


    Wie wird man ein Laubenpieper/Schrebergärtner ?


    Schrebergarten-Kolonie suchen und sich als Mitglied bewerben.
    Die Satzungen des Vereins sollte man sich sehr genau durchlesen. Sie nehmen tiefgreifenden Einfluss auf das, was man im eigenen Garten machen darf. Gleichzeitig schreiben sie auch vor, welche allgemeinen Tätigkeiten und Arbeiten für die Kolonie geleistet werden müssen.
    Wurde man aufgenommen, kommt man auf eine Warteliste. Parzellen werden oft nur aus gesundheitlichen Gründen oder bei Todesfällen aufgegeben. Viele werden sogar weiter vererbt. Es dauert in der Regel also sehr lange, bis eine Parzelle frei wird.


    Schrebergarten kaufen/pachten/mieten
    Der Verein teilt zu, welchen Schrebergarten man übernehmen kann. Gleichzeitig bewertet er auch, wie hoch die Ablösesumme an den vorherigen Besitzer sein soll.


    Die Ablösesumme kann auf den Zustand des Gartens beruhen oder auch darauf, wie viele Bewerber es gibt. In der Vielzahl gibt es jedoch keine nachprüfbaren Kriterien, die den Preis bestimmen.
    Einmal für einen Preis gekauft, kann ein Garten - selbst bei Weiterentwicklung und Verbesserung - einige Jahre später nur noch ein Bruchteil des Kaufpreises wert sein.
    Wer einen Schrebergarten aufgeben will, darf auch nicht an jeden verkaufen. Der Verein bestimmt, wer als Nachfolger infrage kommt.


    Zusätzlich zum Kaufpreis kommt die jährliche Pacht für den Garten an den Verein
    Je nach Kolonie und Lage der Parzelle beträgt die Jahrespauschale einige Hundert Euro bis zu mehreren Tausend Euro.


    Was man in Schrebergärten machen darf


    Gestaltung des eigenen Schrebergartens
    Die Gestaltung des Gartens ist teilweise so stark geregelt, dass alle Gärten identisch aussehen. Man sollte sich deshalb die Kolonie vorher gut anschauen. Gibt es keine individuelle Gestaltung der Gärten, ist alles geregelt und man wird sich anpassen müssen.


    In Schrebergärten herrscht oft noch das alte Prinzip "Zucht und Ordnung". Man muss sich anpassen oder man wird dazu aufgefordert und eventuell auch dazu gebracht, sich anzupassen.


    Wer keine eigenen Ideen hat und/oder ein Garten-Neuling ist, wird sich darüber freuen.
    Man muss sich keine Gedanken machen, sondern nimmt einfach den Garten vom Nachbarn als Vorbild. Dort kann man auch sehen oder fragen, welches Gemüse am besten wächst und was man dabei beachten muss


    Nutzung des eigenen Schrebergartens
    Schrebergärten dienen dem Anbau von Gemüse & Co. und der Erholung. Man verpflichtet sich dazu, den Garten auch zu nutzen und zu bewirtschaften.
    Einen Schrebergarten zu haben, ist eine Verpflichtung, die man auch während der gesamten Zeit erfüllen muss. Ist man längere Zeit ( z.B. mehrere Monate) verhindert, muss eine Vertretung die Aufgaben erfüllen.


    Als Party-Zelle sollten man die Garten nicht nutzen wollen
    Die Satzungen schreiben oft genau vor, zu welchen Zeiten/Gelegenheiten man Feste feiern darf. In der übrigen Zeit ist nur Lärm zulässig der mit normalen Gartenarbeiten im Zusammenhang steht.


    Gebäude im Schrebergarten
    In der Kolonie gibt es Bauvorschriften. Gleichzeitig müssen die normalen Bauverordnungen beachtet werden.


    Geräteschuppen
    Eigentlich sind nur diese Art von Gebäuden zulässig. Sie dienen der Unterbringung von Gartengeräten und könne daher auch nicht vom Verein untersagt werden. Der Verein bestimmt jedoch, wie groß der Schuppen sein darf.


    Wohngebäude
    Eigentlich sind sie nicht zulässig, jedoch werden die "Gerätehäuser" oft so ausgestattet, dass man dort auch einige Tage wohnen kann.
    Je nach Stadt kann es aber auch sein, dass man den Schrebergarten auch als "Adresse" angeben darf. Dann ist dort auch das dauerhafte Wohnen zulässig.


    Wohnwagen
    Sie sind oft nicht gern gesehen. Falls sie doch gestattet werden, müssen sie so gestellt und umbaut werden, dass sie immobil werden und auch entsprechend aussehen.
    Hinter der Optik so mancher "Hütte" steht einfach nur ein ausrangierter Wohnwagen.

    Versorgung mit Wasser und Strom
    Generell wird die Wasserversorgung nur von Frühjahr bis Spätherbst hergestellt. Man hat also nur in der typischen Gartenzeit fließendes Wasser.
    Spätestens wenn der Winter naht, wird die Versorgung eingestellt um Rohrbrüche und andere Frostschäden zu verhindern.
    Garten-Kolonien sind keine "erschlossenen Grundstücke". Die Rohre liegen daher oft nicht tief genug um vor Frost geschützt zu sein.


    Je nach Kolonie wird im Winter auch der Strom abgestellt.
    Wenn man im Garten nichts machen kann, braucht man ja auch keinen Strom.


    Selbstverständlich muss man auch verbrauchsabhängig Wasser und Strom bezahlen.


    Arbeiten für die Allgemeinheit
    Die gehören zum Schrebergarten dazu und sind vorrangig zu leisten. Laubenkolonien haben immer auch Wege, Plätze, Hecken und Zäune, die der Allgemeinheit dienen. Die müssen natürlich auch gepflegt werden.
    Daneben gehören natürlich auch Gartenfeste dazu, die vorbereitet und durchgeführt werden müssen.


    Grundsätzlich sind Schrebergärten etwas für alle, die gerne etwas zusammen mit anderen rund um den Garten machen wollen und die auch gerne in einem Verein sind.
    Eigenbrötler und Extrem-Individualisten werden sich schon etwas schwerer tun, aber auch sie werden eine Kolonie finden können, in der sie das finden, was sie gerne hätten.


    Braucht man eigentlich viel Talent für Gartenarbeiten oder für 's Handwerken ?
    Nein, man kann alles lernen. Man muss nur den Wunsch und Willen dazu haben.
    In einer Laubenkolonie wirst du alle Hilfe finden, die du dazu brauchst.