Wie schon im Frühjahr, beobachte ich erneut die Preisentwicklung. Um beim Heizöl zu sparen, muss man aber mehr machen, als nur die Preise zu vergleichen.
1) Wann sind die Preise in den letzten Jahren immer mal wieder gefallen ?
Um das zu erfahren, braucht man Statistiken der letzten Jahre. Dank Internet findet man sie aber relativ schnell.
Man sollte auf gar keinen Fall denken "Im Sommer ist es immer am billigsten".
Manchmal ist Heizöl im Februar billiger als im Sommer. Manchmal ist es im Juni und mal im August günstiger.
Die Gründe für fallende Preise können von der Heizsaison abhängen.
- Im Februar haben alle ihre Tanks voll. Für die letzten Wintermonate braucht man nichts mehr hinzu zu kaufen.
- Im Sommer denkt noch keiner ans Heizen.
Dazu kommt, dass während der Sommerferien fast alle im Urlaub sind. Selbst wenn man dann tanken wollte, ist man nicht da oder das nötige Geld wurde gerade in den Urlaub investiert.
Deshalb ist die Billige Sommerzeit jedes Jahr in einem anderen Monat.
2) Was geschieht in der Welt und wie wirkt es sich auf die Erdölpreise aus ?
Vor kurzem gab es einen verheerenden Wirbelsturm in den USA. Aus Sicherheitsgründen stellten die Öl-Förderanlagen ihren Betrieb ein.
Anstatt gerade gefördertes Erdöl verarbeiten zu können, mussten die Raffinerien auf die eingelagerten Öl-Vorräte zugreifen. Parallel dazu musste mehr Erdöl zu Kraftstoff verarbeitet werden als normal, weil Hunderttausende mit ihren Fahrzeugen auf der Flucht vor dem Wirbelsturm waren.
Kaum eigene Erdölförderung plus erhöhter Bedarf an Kraftstoffen. Beides zusammen leerte die Lager, die danach wieder mit Rohöl vom Weltmarkt aufgefüllt werden müssen.
Dadurch entsteht eine erhöhte Nachfrage, die gleichzeitig auch für hohe Rohölpreise sorgt.
Aktuell ist die Rohölförderung immer noch im Minusbereich. Gleichzeitig tobt schon der nächste große Wirbelsturm. Ob auch er die USA treffen wird, steht aktuell noch infrage.
3) Spekulationen
Aktuell steht auch ein Treffen der OPEC und anderer Förderstaaten an. Einige Länder verkünden bereits, die Förderung weiter zu drosseln. Solche Ankündigungen sorgen dafür, dass der Ölpreis weiter steigt - auch wenn noch keine Beschlüsse gefasst wurden.
4) Währungsschwankungen
Rohöl wird über US-Dollar (USD) eingekauft. Wie die eigene Währung zum USD steht, entscheidet darüber, wie hoch die Kosten für Rohöl sind.
Der Wert der eigenen Währung basiert auf der Wirtschaftsleistung der eigenen Währungsregion, Bonitätsbeurteilungen der einzelnen Staaten und politischen Entscheidungen.
Um zu erkennen, wann man Heizöl kaufen kann, und wann man besser noch etwas abwarten sollte, muss man diese vier Punkte unter den richtigen Gesichtspunkten und Gewichtung betrachten.
Wer jetzt sagt "Alles klar. Das kann ich", kann mehr als die Fachleute, die versuchen, die Preisentwicklung voraus zu sehen.
Das kann nämlich keiner wirklich zuverlässig. Weil drei der vier Einzelergebnisse durch Spekulationen zustande kommen, kann man am Ende auch nur raten und spekulieren, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist.
Aktuell sprechen alle vier Punkte gegen einen sofortigen Kauf von Heizöl. Das kann sich schon in der nächsten Zeit wieder ändern. Wenn es dann endlich soweit ist, kann man sich mit den nächsten Punkten befassen.