Mikrowelle - Was sie kann und was man unbedingt braucht

  • Eine Mikrowelle sollte ursprünglich nur Essen erhitzen können. Über dieses ursprüngliche Stadium sind wir aber schon lange hinaus. Eine moderne Mikrowelle ist längst schon Ersatz für einige andere Haushaltsgeräte geworden.


    Garraum mit bis zu 20 Litern
    Die Innengröße ist entscheidend, was man später mit der Mikrowelle zubereiten und aufwärmen kann.
    Die Literzahl sagt aber nichts darüber aus, wie man sie später nutzen kann. Ist sie zu flach, nutzt es nichts, dass sie 20 Liter Volumen hat, das vorrangig in der Breite zu finden ist.


    Nimm also auf jeden Fall Maß bei deinem Lieblingsgeschirr, damit später auch entsprechendes Mikrowellen-Geschirr hinein passt.
    Möchtest du damit später eventuell auch Pizzen zubereiten, muss sie natürlich auch die passende Tiefe haben, damit Pizzen überhaupt hinein passen.


    Grill-Funktion
    Die Grill-Funktion bedingt, dass oben in der Mikrowelle eine starke Heizspirale wie in einem Herd eingebaut ist. Diese Heizspiralen werden so heiß, dass sich (selbst bei sehr teuren Mikrowellen) die Oberfläche so weit erhitzt, dass darauf stehende Teile aus Kunststoff schmelzen können ( ab ca. 50° C )


    Wer eine Mikrowelle mit Grill-Funktion hat, muss die Abstrahlhitze berücksichtigen. Einerseits darf man nichts Brennbares drauf stellen und andererseits entwickelt sie so viel Hitze, dass sie auch nicht in einer Nische stehen darf.


    Eine zu hohe Umgebungstemperatur aktiviert oft die eingebauten Thermosicherungen. Die Mikrowelle stellt dann den Betrieb ein, bis sie wieder entsprechend abgekühlt ist.


    Stromaufnahme und Garstufen
    Wie schnell eine Mahlzeit erwärmt werden kann, ist abhängig von der Wattzahl der jeweiligen Garstufen.
    Es nutzt nichts wenn man mit "viel Watt" alles möglichst schnell erhitzen will. Während das Essen außen schon verdampft, ist es innen immer noch nicht gar.
    Mit zu wenig Watt kann man den Garpunkt aber auch dann nicht erreichen, wenn man die Mikrowelle stundenlang laufen lässt.


    Ist ein Grill eingebaut, sollte es auch eine Kombination aus Garstufen und Grillstufen geben, damit man beides perfekt kombinieren kann.


    Einstellung und Programmierung
    Einfache Geräte haben oft nur eine Auswahl von Gar-/Grillstufen und eine Zeit. Aufwendige Geräte haben komplette Programmierungen für bestimmte Lebensmittel und Startzeiten. Die modernsten Versionen bieten schon Rezeptvorschläge und Internetzugang.


    Mit den einfachen Grundeinstellungen ist man gezwungen, sich selbst Gedanken machen zu müssen. Der Betriebsanleitung liegen oft Empfehlungen bei, welche Einstellungen für diverse Lebensmittel nützlich sind.


    Aufwendige Geräte haben eine große Auswahl an Programmen. Bei ihnen muss man nur das Programm kennen, das für das gerade zuzubereitende Gericht passt.
    Wichtig ist, dass es aber nicht nur verschiedene Programme gibt, sondern auch eine freie Wahl von Garstufe + Zeit.
    Hat man die nicht zusätzlich, kann man nur herum experimentieren, wenn es um Gerichte geht, für die es kein Programm gibt.


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    Was kann man nun mit einer Mikrowelle machen ?



    Nahrung erwärmen/erhitzen
    Dafür wurde sie schließlich erfunden.


    Kleiner Tipp dazu:
    Wenn die Mahlzeit am Ende der Zeit erst halb gar ist (oder halb so heiß wie gewünscht) auf gar keinen Fall die gleiche Zeit/Programmierung noch einmal einstellen. Sie wird nicht noch einmal die gleiche Zeit benötigen.
    Erhitzt man ein Lebensmittel mit einer Mikrowelle zu lange, trocknet es aus und kann sogar Mikrowellen-Geschirr aus Kunststoff durchschmelzen.


    Mikrowellen-Strahlung selbst ist nicht heiß. Sei bringt nur die Moleküle in Bewegung, wodurch sie sich durch Reibung gegenseitig aufheizen. Je heißer das Lebensmittel ist, desto weniger Energie muss zugeführt werden, um es noch heißer zu bekommen. Die Moleküle bewegen sich immer schneller, weil sie ja schon einmal "in Schwung" gebracht wurden.


    Durch zu lange Bestrahlung können sich Lebensmittel so stark erhitzen, dass sie so heiß werden, dass selbst Mikrowellen-Geschirr aus Kunststoff geschmolzen werden und zu brennen anfangen kann.


    Hätte ich so einen Fall nicht selbst erlebt, würde ich es auch nicht glauben wollen. Eine Portion Gemüse verwandelte sich in wenigen Minuten in einen Asche-Haufen und auch das spezielle Kunststoff-Geschirr fing an zu brennen. Es waren also Temperaturen von weit mehr als 200° C entstanden.

    Tiefkühlkost auftauen
    Geringe Energiezufuhr über lange Zeit lässt TK-Ware (Tiefkühl-Ware) schneller auftauen.


    Mein Tipp dazu:
    Spart euch die Energie. Wenn ihr die Mikrowelle zum Auftauen benutzt, spart ihr nur Zeit, wenn es sich um einen größeren Block an TK-Ware handelt. Normale Mengen tauen oft in nur etwas längerer Zeit auch ohne Hilfsmittel auf.


    Grillen und Pizza backen
    Beides ist nur relativ umständlich zu schaffen, weil man nur Oberhitze hat. In einem Ofen oder bei einem Grill kommt die Hitze jedoch von unten.


    Wer einen Elektro-Grill hat, bekommt ein besseres Ergebnis als mit dem Mikrowellen-Grill. Zudem sind die kleinen Grillständer oft nicht groß genug und man sollte auf jeden Fall noch zusätzlich einen Mikrowellen geeigneten Teller mit hinein stellen um die Grillsäfte aufzufangen.


    Ein Pizza in der Mikrowelle zuzubereiten ist immer nur eine Notlösung. Etwas Mikrowellen-Strahlung um die Pizza insgesamt gar zu bekommen und einen größeren Teil an Oberhitze um die Pizza knusprig zu bekommen.
    Trotzdem wird der Pizzaboden immer "labbrig" werden, weil ja keine Hitze von unten kommen kann.


    Kochen
    Für Kochen wurde die Mikrowelle nie erfunden. Kochen kann man effektiv nur Wasser und andere Flüssigkeiten. Diese jedoch am Kochen zu halten ist nur mit sehr viel Übung möglich, da man dazu die Energiezufuhr ganz genau auf die Flüssigkeit abstimmen muss.
    Ist die Energiezufuhr zu hoch, verkocht die Flüssigkeit in wenigen Minuten.