Besonderer Windschutz für Mikrofone

  • Bei Studio-Mikrofonen brauchen wir den kompletten Frequenzgang für die Aufnahme.
    Wie bei Bühnen-Mikrofonen haben wir aber auch hier ein Problem: Zisch- und Plopp-Laute dürfen nicht hörbar sein.
    Weil Studio Mikrofone aber sehr empfindlich sein sollten, können sie durchaus auch Atemgeräusche auffangen. Wir brauchen zwar alles, was die Aufnahme hergibt. Diese Geräusche gehören jedoch nicht dazu.


    Ein normaler Mikrofon-Windschutz aus Schaumstoff schluckt zwar viele der unerwünschten Nebengeräusche. Gleichzeitig dämpft er aber auch die hohen Frequenzen, die wir für eine möglichst brilliante Aufnahme brauchen. Diese Art von Windschutz können wir also nicht gebrauchen.


    Für Studio-Mikrofone gibt es eine spezielle Art von Windschutz. Es handelt sich dabei um einen Trägerrahmen, der mit einer Halterung vor dem Mikrofon befestigt wird. Der Rahmen ist mit einem dünnen und durchlässigem Stoff bespannt.
    Der Stoff filtert die unerwünschten Zischlaute und Atemgeräusche heraus, lässt jedoch die hohen Frequenzen hindurch.


    Wir singen oder sprechen nun nicht direkt ins Mikrofon, sondern nur gegen den mit Stoff bespannten Rahmen.
    Zwischen Windschutz und Mikrofon befindet sich ein Abstand, den man nach eigenem Ermessen verändern kann.


    Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach:
    Je weiter man vom Mikro weg ist, desto weniger stark kommen Zischlaute an. Der Rahmen sorgt dafür, dass man nicht zu nahe ans Mikro heran kommen kann. Durch eine individuelle Einstellung kann man für jeden Vocal eine eigene Entfernung einstellen.


    Kleiner positiver Nebeneffekt:
    Es gibt keine vor Sabber triefenden Mikrofone mehr. :krank:
    Bei einer extrem feuchten Aussprache wirkt der Windschutz gleichzeitig wie ein Regenschirm gegen den Sabber. Das Mikrofon bleibt endlich trocken und hygienisch. Beim Wechsel der Akteure muss höchstens der Windschutz getauscht werden.


    Natürlich muss man sich umstellen.
    Man nimmt das Mikrofon nicht mehr in die Hand wie z.B. auf der Bühne, sondern muss es auf dem Stativ lassen. Spezielle Effekte, die dadurch entstehen, dass man das Mikrofon möglichst nahe an den Mund bringt, entfallen dadurch auch.
    Das Mikrofon ist jetzt also kein Stilelement mehr für den Sound, sondern erfüllt nur noch den eigentlichen Zweck. Alles andere muss man jetzt mit der Stimme bringen oder es wird später beim Remixen technisch erzeugt.