mobil online wenn die Flat aufgebraucht ist

  • Der aktuelle Stand (Ende 2017) für mobiles Online bei deutschen Anbietern ist wie folgt:
    Man bucht ein gewisses Datenvolumen. Innerhalb dieses Volumens kann man mit der vom Anbieter angebotener Höchstgeschwindigkeit mobil online gehen. Ist es aufgebraucht, wird es extrem langsam. Sehr oft muss man sich mit 56 kbit/s [font="Arial, Helvetica, sans-serif"]([/font]dem Tempo eines alten analogen Modems) begnügen, zahlt dafür aber dann nichts extra.


    Die Einschränkung auf deutsche Anbieter hat folgenden Grund:
    Ausländische Anbieter sind auch auf dem deutschen Anbietermarkt vertreten. Viele haben ihren Sitz im Ausland, wickeln den Telefon- und Datenverkehr jedoch per Roaming über deutsche Netze ab. Sie sind deshalb nicht gleich als ausländische Anbieter erkenntlich und haben ganz eigene Regeln:
    Nachdem bei ihnen das Datenvolumen aufgebraucht ist, fällt man auf ähnlich niedriges Tempo zurück. Zusätzlich werden jedoch sehr hohe Gebühren pro MB fällig. (ab 15ct/MB ~ 216 Euro pro GB)


    Mit 56 kbit/s kann man faktisch kaum noch wirklich online gehen.


    Aktuelle Gründe und Probleme


    Browser
    Der Browser trennt die Verbindung oft schon wegen Zeitüberschreitung, bevor sich die Internetseite komplett aufgebaut hat. Moderne Browser sind eben nicht mehr auf Steinzeit-Tempo ausgelegt.


    Größe von Internetseiten
    Eine "richtige" Internetseite hat aktuell mehrere MB, die geladen werden müssen, bevor sie angezeigt werden kann. In Zeiten vom Hochgeschwindigkeitsinternet spielt die Größe der Seite keine Rolle mehr.


    Einstellung von Internetseiten
    Als Betreiber einer Seite kann man verbieten, dass ein Browser den Inhalt aus dem Cache liest und dann nur noch die geänderten Elemente aktualisiert. Der Browser muss also auch alle statischen Elemente immer wieder neu laden.



    Wie man diese Probleme umgehen kann


    Browser
    Es gibt Browser, die speziell für mobile Nutzung optimierbar sind. "Puffin" lässt sich zum Beispiel so einstellen, dass er die Datenmenge reduziert, die geladen werden muss. Weniger Daten = schnellerer Seitenaufbau.


    Aufruf von mobilen Versionen der Internetseite
    Finde heraus, unter welcher Adresse eine Mobilversion die Seite zu finden ist (oft ist es ein "m" oder "mobil" mit einem Punkt "." vor der bekannten Adresse)
    Alternativ stelle im Browser ein, dass er automatisch nach der mobilen Version sucht.
    Mobile Versionen bieten nicht den gleichen Umfang wie de normale Seite, sind aber oft die einzige Möglichkeit, die Seite noch komfortabel zu laden.


    Ändere die Browser-Einstellungen und nutze Online-Reader
    Sorge dafür, dass der Browser den Inhalt einer Seite zunächst aus dem Browser-Cache liest und nur noch geänderte Elemente aktualisiert. Falls das nicht möglich ist "speichere die Seite" vorher auf dem Gerät und lasse sie dann einfach nur noch aktualisieren.


    Vorsicht:
    Das "Speichern der Seite" sollte nur geschehen, wenn man im WLAN ist. Je nach benutztem Tool wird dabei nämlich wirklich die komplette Seite abgerufen. Dabei könnten unzählige verlinkte Elemente auch geladen werden.
    Es kann dabei auch passieren, dass man blockiert wird. Der Download einer kompletten Seite ist eine Kopieraktion, die als Angriff gewertet werden kann.

  • Was oft nicht bekannt ist oder bemerkt wird ist, dass Apps viel schneller laufen als die eigentliche Internetseite.
    Eine App ruft nicht mehr das Design einer Seite auf, sondern nimmt nur die reinen Content-Daten. Damit spart sie viel Volumen und ist auch bei langsamen Tempo immer noch super schnell.
    Beim Gebrauch einer App basiert die Geschwindigkeit der App deshalb vorrangig auf der Power deiner Hardware.


    Schaue nach, ob es eine App deiner Lieblingsseite im Store für dein Betriebssystem gibt.
    Apps sparen Datenvolumen, belegen jedoch sehr viel Geräte-Speicher. Bei manchen Geräte-Herstellern kann man den Speicher nicht durch Speicherkarten erweitern. In diesem Fall darf man nur Apps installieren, die man wirklich regelmäßig benutzen wird.


    Findest du im Store keine App, schaue nach ob die Seite eine eigene App anbietet.
    Um die dann installieren zu können, müssen die Einstellungen des Gerätes geändert werden.
    Apps, die nicht aus den Stores für die Betriebssysteme kommen, gelten als unsicher, weil der Anbieter faktisch alles Mögliche programmieren kann. Die folgenden Einstellungen deaktivieren die Sicherheitseinstellungen des Gerätes, damit man die fremden Apps installieren kann.
    Bei Android muss man Apps aus fremden Quellen zulassen. Bei iOS (Apple) muss man vorher ein Jailbreak installieren.


    [hr]


    Das Problem vieler Apps sind ihre speziellen Einstellungen.
    Sie betreffen die Sicherheit der persönlichen Daten und den Datenverbrauch im Hintergrund, auch wenn man sie nicht aktiv nutzt.


    Je nach Betriebssystem und App kann (und sollte) man die Einstellungen der App überprüfen und ggfs. ändern.


    Zugriffsrechte
    Eine App für eine normale Internetseite braucht keinen Zugriff auf deine Kamera. Verbiete den Zugriff.
    Viele Apps wollen Zugriff auf dein Adressbuch und deine Speicherkarte. Verbiete den Zugriff darauf wenn es keinen Sinn macht.


    Datenverbrauch im Hintergrund
    Im WLAN spielt es keine große Rolle wie viele Daten geladen werden. Updates und anderes sind nützlich und nötig.
    Im mobilen Einsatz kann ein aktiver Hintergrund-Datenverbrauch jedoch sogar Schuld daran sein, dass dein Datenvolumen vorzeitig verbraucht wird. Deaktiviere deshalb die Hintergrunddaten im mobilen Einsatz.

  • Hotspots
    Die dritte Möglichkeit, um mobil bei langsamen Tempo "überleben" zu können, ist die Nutzung von offenen WLANs.
    Dazu muss das Gerät durchweg nach offenen WLANs und Hotspots suchen. Die dauernde Suche nach WLANs kostet jedoch extrem viel Akku-Power.


    Auch offene WLAN können kostenpflichtig sein
    Lies dir also beim ersten Mal die Bedingungen gut durch. Viele Internetanbieter betreiben offene Hotspots für ihre Kunden, die diese kostenlos nutzen können. Fremde können die Hotspots zwar auch nutzen, müssen aber dafür bezahlen.


    Kostenfreie Hotspots
    Es gibt überregionale Projekte, bei denen private Initiativen ihren Internetanschluss anderen kostenlos zur Verfügung per Hotspot zur Verfügung stellen. "Freifunk" ist eins dieser Projekte.


    Allen Hotspots gemeinsam ist, dass man darüber keine "intimen" Informationen senden sollte.
    Online-Banking über einen Hotspot abzuwickeln gilt zum Beispiel als "grob fahrlässig". Geht dabei dann etwas schief, haften die Banken oft nicht dafür.

  • Die drei genannten Variationen mobil online schneller zu sein, beruhen also auf verschiedenen Grundlagen:


    Im ersten Teil nutzt man alle Möglichkeiten, eine Seite mit möglichst wenig mobiler Datenlast nutzen zu können.
    Alles wird darauf optimiert und so viel wie möglich wird bereits vorher heruntergeladen, damit man später nur noch die aktuelleren Daten braucht.


    Das vorherigen Laden kann viel Speicherplatz belegen. Man sollte also gut überlegen, was man wirklich mobil benötigt. Braucht man etwas nicht mehr, löscht man es eben um den Platz wieder anders nutzen zu können.



    Im zweiten Teil baut man auf die Möglichkeiten seines eigenen Gerätes.
    Die Geräte-Power sorgt dafür, dass man weniger Daten verbraucht. Dieser Vorteil wird jedoch durch den Verlust an Hardware-Ressourcen erkauft.


    Apps belegen dauerhaft verhältnismäßig viel Gerätespeicher. Man muss daher sehr gut überlegen, welche App man wirklich braucht.



    Im dritten Teil werden fremde Ressourcen genutzt
    Kostenlose Hotspots sind nicht immer verfügbar. Das Gerät muss durchgehend nach ihnen suchen.


    Hotspots können völlig unsicher sein oder sogar in Betrugsabsicht betrieben werden. Die dauernde Suche kostet mehr Akku-Power als normaler Mobilfunkeinsatz.