[font="Arial, Helvetica, sans-serif"]Dieses Thema soll nur ganz kurz die verschiedenen Stadien umreißen, aus denen die heute bekannten Tasteninstrumente entstanden sind.
Die Orgel (mit Pfeifen) war so ziemlich die Urform der Tasteninstrumente.
Mittels Blasebälgen sorgte man dafür, dass immer genügend Luft für die Orgelpfiefen bereitstand.
Die Art der Pfeifen basierte auf der jeweiligen "Musikmode". Heute enthält eine sakrale Orgel alle bisher bekannten und genutzten Pfeifenarten, von den Zungenpfeifen aus Holz bis hin zu den Labiumpfeifen aus Zinn
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[font="Arial, Helvetica, sans-serif"]Die "Kleinversion" einer Orgel ist das Harmonium.
Es enthält einen kleinen Blasebalg, der per Fußbetätigung gefüllt werden kann.
Als Peifen werden nur Zungenpfeifen (ähnlich einer Mundharmonika) benutzt, damit das Instrument relativ klein bleiben kann.
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[font="Arial, Helvetica, sans-serif"]Die nächste Stufe war das Spinett.
Hier ging man bei der Tonerzeugung von den Zupfinstrumenten aus. Die einzelnen Seiten wurden mechanisch angerissen ( = angezupft)
Danach kamen Cembalo und Clavichord.
Es war von der Tonerzeugung her schon klaivierähnlich. Die Saiten wurden nicht mehr angerissen, sondern mit kleinen Hämmern angeschlagen.
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Das Klavier hatte es dann "ganz schwer".
Man konnte mit ihm sowohl sehr laut (wie eine Orgel) als auch sehr leise (wie ein Spinett) spielen. Der ursprüngliche Name lautete daher "Piano Forte".. was gleichbedeutend mit "Leise -Laut" ist... und als Piaonoforte bis ins letzte Jahrhundert auch noch beibehalten wurde.
Da das Instrument sowohl als Solist als auch als Orchesterinstrument eingesetzt werden konnte, musste es erst einmal "beweisen", dass es ein "richtiges Instrument" war und auch in der Lage ist alle Töne und Lautstärken , die nötig sind, spielen zu können.
Mit seinen 7 1/2 Oktaven umfasste es wirklich die Tonlagen aller damaligen Instrumente gleichzeitig .. was zu einem Problem führte, da dafür auch eine andere, temperierte Stimmung des Instrumentes nötig war.
Mit seinem 2-bändigem Werk "das wohltemperierte Klavier" schuf Johann Sebastian Bach ein Notenwerk, das bewies, dass die neue Stimmung nicht nur eine Daseinsberechtigung hat, sondern auch ideal für alle Tasteninstrumente (Claviers) der damaligen Zeit geeignet war.
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[font="Arial, Helvetica, sans-serif"]Nach dem Klavier mit all seinen Abarten, gab es einige Jahrhunderte lang keine bemerkenswerten Weiterentwicklungen mehr.
Das Akkordeon basiert eigentlich auf dem Harmonium, gehört also in seiner Funktionsweise grundsätzlich zu den "Orgelinstrumenten". Da es aber mobil genutzt werden konnte, bekam es (zusammen mit anderen Instrumenten) eine eigene Gattung (Handzuginstrumente) [/font]
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In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts war es dann soweit, dass wieder ein neues Tasteninstrument erfunden wurde.
Das bekanneste Instrument wurde die "Hammond-Orgel".
Es war die erste elektromechanische Orgel. Wegen ihrer Stimmenvielfalt bei gleichzeitig relativ kompakten Abmessungen, kam sie zuerst in Kinosälen und bei der sogenannten "Tanzmusik" zum Einsatz.
Nicht lange Zeit später wurden die mechanischen Komponenten durch elektrische und elektronische ersetzt .. wobei man gleichzeitig viel Wert darauf legte, den "Hammond-Klang" weiter beizubehalten.
Die "elektronische Orgel" war geboren.
Sie orientierte sich von den Klangmöglichkeiten stark an den sakralen Orgeln. So gab es für jede einzelne Pfeifengruppe ein Äquävalent zur Pfeifenorgel. Jede Pfeifengröße konnte per Zugriegel aktiviert und in der gewünschten Lautstärke eingestellt werden.
Der Synthesizer
Er wurde ursprünglich dazu erfunden, damit man neben elektronischen Orgelklängen auch noch andere Klänge synthetisieren konnte. Die ersten Versionen glichen eher eine Telefonvermittlung als einem Musikinstrument *lach*
Das Keyboard
Es wurde in den 80er Jahren des 20 Jahrhunderts eingeführt. Ursprünglich war es nur dazu gedacht, dass man seine "Heimorgel" auch einmal mitnehmen konnte. Die Grundfunktionen waren ähnlich .. aber nur in begrenzten Umfang vorhanden.
Von der Transportfähigkeit rührte auch der ursprüngliche Name "Portable Keyboard".
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Sowohl der Synthesizer als auch das Keyboard haben in den letzten Jahrzehnten einen großen Entwicklungssprung gemacht.
Der ehemalige Synthesizer dient heute nun als "Workstation" vor allem jenen Musikern, die vorrangig neue Klänge kreieren und komplette Musikstücke programmieren wollen.
Der Funktionsumfang eines Keyboards steht einer "alten Heimorgel" in nichts mehr nach... ja es übertrifft sie sogar bei Weitem.
Man kann mit ihm (begrenzt) Klänge kreieren, Musik aufnehmen und auch ganze Orchester simulieren.
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[font="Arial, Helvetica, sans-serif"]Aber auch die elektronische Orgel hat sich immer noch weiterentwickelt. Sie verbindet heute sowohl natürliche Klänge als auch sakrale Klangtypen.
Durch neuere technische Möglichkeiten, ist es auch möglich geworden, "heimfähige" Sakralorgeln herzustellen, die den großen Originalen klanglich und von der Funktion in nichts nachstehen
Auch für den ambitionierten Klavierspieler gibt es nun eine elektronische Version, die sowohl im Tastenanschlag und im Klang dem eines "richtigen" Klaviers nahe kommen.
Auch wenn es so scheint, als wenn die Entwicklung der Tasteninstrumente nun am Ende angekommen wäre .... es wird immer wieder neue Tasteninstrumente geben.
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Diese kurze Aneinanderreihung sollte nur einen kurzen Überblick geben, ohne dass man sich Geschichtsdaten und Jahreszahlen einprägen oder sich mit den verschiedenen Techniken näher auseinander setzen muss.
Für den interessierten Leser, empfehle ich ein Fachbuch speziell über das eigene Wunschinstrument.[/font]
Original von "Ratgeber" am 19. Februar 2012, 20:59 Kleine Geschichte der Tasteninstrumente - Tasteninstrumente - Ratgeber---Forum.de
Bearbeitung und Ergänzung durch "Ratgeber" am 19.11.2017 11:18 Uhr