Reparatur-Tipp wenn der Lack sich vom Instrument löst

  • Lackierte Instrumente sind sehr empfindlich. Der Lack kann verkratzen. Gleichzeitig reagiert er auch auf Fette und Handschweiß.


    Wenn der Lack einen Kratzer hat, sollte man den Kratzer direkt ausbessern.
    Hierzu genügt es oft schon, dass man einen tupfen Klarlack über den Riss streicht/tupft.
    Wenn der Riss im Lack offen bleibt, können Fette, Handschweiß und andere aggressive Mittel unter den Lack kommen, ihn unterwandern und ablösen.


    Helle milchige Stellen am Lack zeugen davon, dass sich der Lack vom Instrument gelöst hat.
    Hier genügt kein mehr das einfaches Schließen der Lücke. Der Fremdstoff befindet sich schon unter dem Lack und wird ihn weiter unterwandern. Im Laufe der Zeit wird sich der Lack deshalb großflächig lösen.


    Zuerst muss man den losen Lack entfernen.
    Hierzu empfehlen sich die Klingen von kleinen Skalpellen oder eine Rasierklinge. Man muss dabei jedoch sehr vorsichtig vorgehen, damit das Blech keine Kratzer bekommt.


    Im zweiten Schritt polieren wir den "offenen Bereich" mit Metallpolitur.
    Es ist wichtig, hierzu nur sanfte Polituren zu verwenden. Einerseits wollen wir den angrenzenden lackierten Bereich nicht "blind polieren". Andererseits soll der Bereich später nicht heller als der Rest des Instruments werden.


    Mit weichen Polituren können wir das Ergebnis gezielt beeinflussen. Sie tragen immer nur recht wenig ab, sodass man (pro Polierdurchgang) nicht zu viel polieren kann.
    Hat man irrtümlich doch zu viel poliert (der Bereich ist viel heller geworden) kann man trotzdem noch das gewünschte Ergebnis erhalten. Man muss nur warten, bis die Oxidation an der Luft dazu geführt hat, dass der Bereich wieder etwas dunkler geworden ist.


    Im dritten Schritt lackieren wir den beschädigten Bereich neu.
    Vorher bitte alles andere abdecken, damit es nicht auch eine zusätzliche Lackschicht bekommt. Nun kann man, bei größeren Flächen, mit einer Sprühdose den neu polierten Bereich erneut versiegeln.


    Damit der Lack unterbrechungsfrei in den Originallack über geht, müssen wir an den Rändern auch etwas über den Randbereich hinaus lackieren. Vom Reparaturbereich muss also ein Übergang zum Originallack entstehen.
    Der Übergang darf nur ganz dünn sein, damit er nicht zu viel aufträgt.


    Vorsicht:
    Nicht zu viel /stark polieren. Es gibt keine Grundierung oder Füller, die zu viel Materialabrieb ausgleichen könnten.


    Zuerst muss das nackte Blech fettfrei gemacht werden. Auf gar keinen Fall Verdünnung dazu verwenden. Sie greift den Originallack an.
    Da es keine Grundierung gibt, und der Lack an glattem Blech halten soll, muss man auf jeden Fall in mehreren Schichten lackieren. Eine hauchdünn gesprühte Lackschicht bildet die Basis, damit die eigentliche Lackierung später haften bleibt.


    Lackreparaturen an Instrumenten sind sehr zeitaufwendig. Man sollte bereits kleinste Schäden sofort reparieren. Etwas größere Bereiche kann man mit handwerklichem Geschick noch selbst lackieren.


    Sobald jedoch eine komplette Neulackierung nötig wird, wird es sehr aufwendig und teuer.
    Das Instrument muss zunächst komplett entlackt werden . Das geht nicht mehr in Handarbeit, sondern man taucht das Instrument komplett in Bäder aus Lösungsmittel und Säuren.
    Da die Lösungsmittel auch ins Innere kommen und es angreifen, kann so eine Behandlung des Instruments die Oxidation im Innern des Instruments fördern. Das Material wird von innen her angegriffen.


    Im Direktvergleich klingen nachlackierte Instrumente deshalb auch immer anders als ein Instrument mit Originallack. Innen sind sie anders geworden und die erhöhte Stärke der Nachlackierung wirkt sich negativ auf das Schwingungsvermögen des Materials aus. Es wird später nicht mehr so brillant klingen wie vorher.