Kein Sprit mehr. Wie man trotzdem noch etwas fahren kann.

  • - Wenn der Sprit ausgegangen ist, heißt es normalerweise "schieben".
    - Wenn der Motor einen Defekt hat, bleibt oft auch nichts anderes mehr übrig, als den Wagen per Hand an den Straßenrand zu schieben
    - Auch nach einem Unfall kann es nötig sein, den Wagen möglichst schnell aus dem Weg zu schaffen


    Es ist aber lebensgefährlich, wenn man versucht, im dichten Verkehr einen Wagen per Hand zu schieben.
    Ganz davon abgesehen, dass man 1-2 Tonnen Gewicht kaum alleine in Bewegung bringen kann.


    Jeder Wagen hat aber noch einen kleinen Hilfsmotor, der dir in diesem Fall die Arbeit abnehmen kann und den Wagen für dich weg zieht --> Der Anlasser.


    Setz dich in den Wagen. Da bist du bei fließendem Verkehr auf jeden Fall sicherer als auf der Straße.
    Jetzt dreh den Zündschlüssel so, als wenn du den Wagen starten wolltest.
    Weil du ja keinen Sprit mehr hast wird der Wagen auch nicht anspringen. Normalerweise lässt man dann den Zündschlüssel los.
    Halt ihn jetzt aber weiterhin fest und der Anlasser wird den Wagen langsam aber sicher fortbewegen.


    Dieser "kleine Kerl" hat so viel Kraft, dass er das Auto so lange ziehen kann, bis deine Batterie leer ist. Erst dann geht auch ihm die Puste aus.


    Bei voller Batterie kann der Anlasser durchaus mehrere Kilometer weit ziehen. Es kommt dabei natürlich auch auf das Gewicht des Wagens an.


    Sollte man aber z.B. im tiefsten Winter einmal auf einer einsamen Landstraße stranden, würde ich immer empfehlen, zuerst mit dem Anlasser die Batterie leer zu orgeln und damit dann eventuell doch noch näher an eine geschützte Stelle oder in den nächsten Ort zu kommen, als das Auto zu verlassen und zu Fuß das nächste Haus zu erreichen.
    Viele Menschen sterben durch Erfrieren, weil sie es zu Fuß versuchen anstatt im Auto zu bleiben. Oft wurden sie nur relativ kurze Zeit später gefunden ... eine Zeit, die sie problemlos im Auto überlebt hätten.


    [hr]
    Eigene Erfahrung ...
    Obwohl der Tank voll war, stockte plötzlich der Motor. Mit dem Anlasser habe ich den Wagen noch zur nächsten Werkstatt weiter bringen können. Der Fehler war recht einfach: Der Schwimmer (Spritventil im Tank) hatte sich verklemmt und deshalb war kein Sprit mehr zum, Motor gekommen.
    Nach Erreichen der Werkstatt hatte sich der Schwimmer aber wieder gelöst, so dass ich ganz normal wieder starten konnte. Das Gerüttel hatte ihn also wieder in genügende Bewegung gebracht, so dass eine Reparatur nicht mehr nötig war.
    Der Wagen wog nur rund eine Tonne. Je leichter das Fahrzeug ist, desto weiter zieht einen auch der Anlasser.