schnell kuppeln und schalten ist keine Hexerei

  • Um schalten zu können, muss man zuerst einmal die Kupplung treten, um das Getriebe auszukuppeln. Danach legt man den Gang ein und kuppelt wieder ein.


    Wie schnell man diesen Vorgang absolviert, bestimmt in der Regel auch, wie schnell man Gänge wechseln kann und vorwärts kommt.


    Natürlich dauert es immer einige Zeit, die individuell verschieden ist. Der Eine kuppelt schnell aus und legt dann gemütlich den anderen Gang ein, während der Andere alles "Zack-Zack" durchzieht.
    Im Normalfall macht es auch kaum etwas aus, wenn man "ganz gemütlich schaltet". Muss man aber schnell beschleunigen, kann die Zeit für den Gangwechsel darüber entscheiden ob man "gewinnt" oder "verliert".


    Wenn man sich in einem Überholvorgang befindet, kann die Zeit zum Schalten im Notfall darüber entscheiden, ob man den Gegenverkehr noch touchiert oder vorher schon weg ist.
    Fährt man auf eine Schnellstraße auf, entscheidet oft auch die Beschleunigung darüber, ob man sich flüssig einordnen kann oder noch einmal auf die Bremse muss.


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    Mein erstes Auto hatte nur 34 PS.
    Ohne entsprechende Motorkraft musste ich immer zum idealen Zeitpunkt und möglichst schnell schalten, um überhaupt an einem LKW vorbei kommen zu können. Der Schaltvorgang musste also möglichst wenig Zeit in Anspruch nehmen, damit der Vortrieb nicht zu lange abriss.


    Bei meinem Sportwagen verlor ich bei zu langen Schaltvorgängen so viel Geschwindigkeit, dass es sich auf den Verbrauch auswirkte. Um einen Geschwindigkeitsverlust auch von nur wenigen km/h wieder aufzuholen, muss man natürlich mehr verbrauchen als wenn man ohne Tempoverlust weiter kommt.
    Bei einer Werksanagbe von 18 Litern machen sich auch geringe Verluste sehr stark im Verbrauch bemerkbar.
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    Der größte Zeitverlust beim Schalten entsteht nicht beim Gangwechsel, sondern beim Treten der Kupplung.


    Von Werk aus sind Kupplungen so eingestellt, dass sie sowohl die "Dauertrreter" als auch die "Schleifer" berücksichtigen.


    Beim Fahren hat der Fuß nichts auf der Kupplung zu suchen. Nur beim Schalten kommt der linke Fuß aufs Pedal. Den Rest der Zeit hat er daneben zu ruhen. Dafür haben die meisten Wagen auch eine "Ablegefläche" links von den Pedalen.


    Der Dauertreter
    Für die, die den Fuß fast immer auf der Kupplung haben, muss das Kupplungspedal natürlich "so tief" eingestellt werden, dass die Kupplung nicht sofort schleift oder auskuppelt sobald der linke Fuß aufs Pedal gestellt wird.


    Der Schleifer
    Er mag es, die Kupplung immer wieder schleifen zu lassen oder den Wagen "mit der Kupplung zu halten". Für ihn kann das Pedal gar nicht tief genug hängen, damit er seinem Kupplungshobby frönen kann :joker:


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    Die "typische Mittelstellung" ist also nur für die "Norm" .. zu der eigentlich gar kein Fahrer gehört. Sie ist also in jedem Fall falsch, weil sie keinem Fahrer gerecht wird.


    Der "Schleifer" muss das Pedal erst sehr weit durchtreten, bis er endlich seinen gewünschten Punkt erreicht hat. Er kann danach zwar sehr schnell wieder einkuppeln, verliert jedoch vorher sehr viel Zeit.
    Der "Dauertreter" hat seinen Fuß bereits nahe am Druckpunkt, verliert jedoch viel Zeit, um danach wieder in seine Ruhestellung zu kommen.


    Damit ich meine Idealstellung hatte, habe ich mir bei o.g. Fahrzeugen die Kupplung bzw. das Kupplungspedal so einstellen lassen, dass es faktisch schon beim Draufpusten auskuppelt.
    Kurzer Tipp aufs Pedal, Gangwechsel, Fuß runter. So verliert man keine unnötige Zeit oder Tempo.


    Natürlich kann man mit so einer Einstellung die Kupplung nicht wirklich schleifen lassen. Der Weg ist dazu viel zu kurz. Es ist eine Extrem-Einstellung, die nur " rein" oder "raus" zulässt. Auch ist es reine Gewohnheits- und Übungssache, mit der Einstellung "weich" ein- oder auszukuppeln.


    Um möglichst bequem oder schnell einen Gangwechsel vornehmen zu können, ist es nötig Kupplung oder Pedal auf seine persönliche Vorliebe einstellen zu lassen. Dann ist Kuppeln und Schalten ein Vorgang, der nur einen Sekundenbruchteil in Anspruch nimmt.

    Schnell zu schalten ist keine Hexerei, wenn man sich nicht mit genormten Einstellungen zufrieden gibt.
    Meint ihr, ein Profi-Fahrer würde sich mit Werkseinstellungen zufrieden geben ?
    Ihr seid doch auch alle Fahr-Profis.. also gebt euch nicht mit allgemeiner Mischmasch-Einstellung zufrieden.

  • Genau deswegen fahr ich lieber DSG :P Da habe ich zwar kein Kupplungspedal, ist aber trotzdem kein Automatikgetriebe. :P

    Wenn man ein Fenster ins Wasser wirft, geht es unter, wenn man einen Apfel ins Wasser wirft, schwimmt er erst einmal, aber wenn er faulig wird, geht er unter, nur ein Pinguin kann schwimmen.