Bei Getränken auf den Zuckergehalt achten

  • Dass gezuckerte Erfrischungsgetränke nicht gut für die Gesundheit sind, weiß mittlerweile jeder.


    100 ml Coca Cola enthalten zum Beispiel 10,6 g Zucker. Ein Liter enthält also 106 g.
    Das entspricht 105% der empfohlenen Referenzmenge an Zucker für einen Erwachsenen.
    Durch den vielen Zucker nimmt man natürlich auch viele Kalorien auf. Ein Liter enthält 420 kcal. Das ist mehr als ein Viertel des Energiebedarfs eines durchschnittlichen Erwachsenen (2000 kcal)


    Wer 2 Liter Coca Cola trinkt, hat gleichzeitig mehr als das Doppelte der empfohlenen Tagesdosis an Zucker konsumiert und den Energiebedarf für fast einen halben Tag gedeckt.
    Die Zahlen habe ich den Herstellerangaben entnommen und auf bekannte Mengen hoch gerechnet. Wer wiegt schon Zuckerwürfel ab und stapelt sie ?


    Diese schockierende Werte sind nun die Basis für alles Folgende
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    Fruchtsäfte
    Säfte enthalten sowohl Fruchtzucker als auch zugesetzten Industriezucker. Es gibt keinen "gesunden Zucker". Fruchtzucker ist genauso schädlich wie Industriezucker.


    Auch Säfte enthalten so viel Zucker, dass man sie nicht als Durstlöscher empfehlen kann.
    Mir liegt gerade ein Multivitaminsaft vor, der 9,7g Zucker in 100 ml enthält. In einem Liter Saft sind also auch 97 Gramm Zucker enthalten.
    Der Hersteller gibt jedoch an, dass diese 97 Gramm 110% der täglichen Referenzmenge an Zucker entsprechen. 1 Liter hat 450 kcal.


    Ein mir vorliegender "normaler Saft" weist auch 8,9g Zucker pro 100 ml auf. 89 g Zucker pro Liter werden mit einem Energiegehalt von 420 kcal angegeben. Bei diesem "Markensaft" verzichtet der Hersteller gleich auf die Angabe einer Referenzmenge.


    Frucht-Nektar
    Wenn man Coca Cola schon für schädlich hält, so sollte man an viele Frucht-Nektars gleich ein großes Warnschild anbringen.


    Der mir vorliegende Frucht-Nektar schafft pro Liter glatte 145 Gramm Zucker und hat damit rund 40% mehr als das "verteufelte Erfrischungsgetränk". Als RM wird angegeben, dass dieser Liter 160% des Tagesbedarfs hat.
    Der Energiegehalt von 1 Liter dieses Nektars liegt bei satten 650 kcal.
    2 Liter trinken und man hat für 3 Tage genug an Zucker zu sich genommen.
    3 Liter trinken und man darf den Rest des Tages eigentlich nichts mehr essen oder trinken.


    Mindestens dieser Nektar kann also sogar zu einer Gefahr für die Gesundheit werden. Viel zu viel Zucker und noch mehr an Kalorien.


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    Tee
    Ungezuckerte Tees enthalten keine Kalorien jedoch, der jeweiligen Teesorte eigene, Wirkstoffe.
    Ungezuckerte Tees werden, neben Wasser, als ideale Durstlöscher empfohlen.


    Eistee
    Eistee enthält vorwiegend Wasser und Zucker. Der reine Tee-Anteil liegt weit unter einem viertel Prozent. Obwohl als "Tee" angepriesen, handelt es sich also auch nur um "Zuckerwasser".


    Beim mir vorliegenden Eistee wird ein Zuckergehalt von 67 Gramm pro Liter angegeben. Der Energiegehalt liegt bei 280 kcal. Die RM soll angeblich 76% des Tagesbedarfs betragen.



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    Wasser
    Wasser ist das Beste um seinen Durst zu löschen. Es enthält keine Kalorien jedoch Mineralien und Spurenelemente.
    Leider hat es für den normalen Verbraucher keinen Geschmack. Nur ganz besondere Menschen können verschiedene Wasser am Geschmack voneinander unterschieden.


    Wasser mit Geschmack


    Das mir persönlich untergekommene "Wasser mit Geschmack" mit dem höchsten Zuckergehalt ist "Volvic Touch mit Kirsch-Geschmack".
    Es wird vom Institut Fresenius geprüft und u.a. mit "ohne künstliche Süßstoffe", "ohne künstliche Aromen" und mit "wenig Kalorien" angegeben.


    1 Liter dieses "Wassers" enthält 32 Gramm Zucker und 130 kcal. Als Referenzmenge werden umgerechnet 32% des Tagesbedarfs an Zucker angegeben.
    Hält man sich an die allgemeine Empfehlung 2-3 Liter Wasser am Tag zu trinken, hat man also bei 3 Litern am Tag 96% der RM an Zucker getrunken und 390 kcal zu sich genommen.


    Laut Hersteller sind 97% Wasser enthalten. Direkt danach wird Zucker aufgeführt. Erst danach kommen die diversen Aromen.
    Mir persönlich ist das zu viel an Zucker, um noch als "Wasser" bezeichnet werden zu dürfen. Es sieht auch nur so aus, ist im Laden bei den Wassern zu finden, wird jedoch als "Erfrischungsgetränk" vom Hersteller bezeichnet.


    Natürlich habe ich andere "Wässerchen" getestet.
    Da es sich um Eigenmarken von Discountern handelt, lasse ich die Namen weg. Gleichzeitig ist mir auch aufgefallen, dass die Zuckerwerte je nach Geschmacksrichtung voneinander abweichen.


    Hier einmal ein paar Zuckerwerte mit Referenzmengen-Angaben für jeweils 1 Liter.
    28 Gramm - 30% (Pfirsich-Geschmack)
    28 Gramm - 30% (Birnen-Geschmack)
    19 Gramm - 20 % (Zitronen-Geschmack)


    Nach meinen Erfahrungen kommt es also auf die Geschmacksrichtung an, wie viel Zucker zugesetzt wird.


    "Wasser mit Geschmack" ist nie Wasser, sondern immer ein Erfrischungsgetränk.


    Wie man den einzelnen Werten erkennen kann, geben die Hersteller völlig unterschiedliche Referenzmengen bei ähnlicher Zuckermenge an.
    Einige Hersteller geben also falsche Referenzmengen an. Der Angabe der "RM" ist daher nicht zu trauen.
           
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    Was ist mit "zuckerfrei" und mit "Zero" ?


    Zuckerfreie Getränke enthalten Zuckerersatzstoffe.
    Manche Zucker werden in flüssiger Form zugegeben und weil es sich nicht um Kristallzucker handelt, müssen diese Zutaten nicht als Zucker auf der Inhaltsliste aufgeführt werden. Diese "heimlichen Zucker" erkennt man oft am Kalorienwert.
    Was keinen Zucker enthält, enthält in der Regel auch keine Kalorien


    "Zero-Getränke" enthalten Süßstoffe
    Diese werden künstlich hergestellt. Einerseits können sie bei größeren Mengen abführend wirken und andererseits können sie auch den Körper dazu anregen, aus ihnen zuckerähnliche Stoffe zu bilden.
    Für manche Süßstoffe besteht auch die Befürchtung, dass sie die Entstehung von Krebsarten fördern könnten. Entsprechende Forschung und Langzeitstudien sind bereits begonnen worden. Die Ergebnisse sind erst in sehr vielen Jahren zu erwarten.


    Was ist mit Stevia ?
    Die Getränkeindustrie hat bereits Versuche damit gemacht. Die neuen Sorten haben sich jedoch nicht durchgesetzt.
    Da Stevia erst seit wenigen Jahren in Europa als Lebensmittel zugelassen ist (vorher nur als Badezusatz) sind die Nebenwirkungen auch noch nicht bekannt. Aus dem "gesunden Süßungsmittel" ist mittlerweile ein Stoff geworden, den man auch kritisch betrachtet.


    Was ist mit Honig als Süßungsmittel ?
    In vielen Gemüse- und Fruchtsäften wird er als Süßungsmittel eingesetzt. Honig ist zwar gesünder als Kristallzucker und trotzdem ist es purer Zucker.