Anleitung zum Kaffeekochen

  • Kaffee kann man auf verschiedene Arten kochen:


    1) Die klassische Art Kaffee zu kochen
    Diese Art ist die ursprünglichste und dauert am längsten. Sie wird auch "türkische Art" genannt, weil sie mit den Osmanen nach Europa kam.


    Bei dieser Art gibt man sehr fein gemahlenen Kaffee in eine Kanne und gießt heißes Wasser hinein. Jetzt wird die Mischung umgerührt. Danach muss man warten, bis sich das Kaffeemehl wieder am Boden absetzt.
    Während dieser Zeit muss die Kanne jedoch weiterhin warm gehalten werden, ohne dass das Wasser dabei sprudelt (weil dadurch das bereits abgesetzte Kaffeemehl wieder aufgewirbelt würde)


    Die Eine-Tasse-Version geht anders:
    Man gibt Kaffeepulver in eine Tasse und gießt heißes Wasser hinzu. Jetzt wartet man einige Zeit, bis sich das Kaffeemehl Großteils abgesetzt hat. Weil der Kaffee dabei jedoch relativ schnell kalt wird, trinkt man ihn in der Regel so früh, dass man dabei gleichzeitig auch sehr viel vom Kaffeepulver mit trinkt.


    Die perfekte türkische Version erfordert noch mehr Aufwand
    Bei der türkischen Variante werden außer dem Kaffee noch diverse Gewürze hinzu gegeben. Gleichzeitig wird er auch noch gesüßt.
    Jetzt wird der Kaffee noch zweimal aufgekocht. Die Kaffeekanne sollte deshalb aus Metall sein. Der dabei entstehende Kaffee-Schaum wird abgeschöpft.
    Am Ende gibt man einen Löffel kaltes Wasser hinzu damit sich das Kaffeemehl schneller absetzt.



    Aus dieser Zubereitungsart kommt auch der Spruch


    Zitat


    "Tee muss ziehen. Kaffee muss sich setzen"



    Vorteil dieser Zubereitungsart:
    Weil jedes Kaffeepulver-Teil komplett von heißem Wasser umspült wird, kann es auch alle seine Aromen an das Wasser abgeben. Da der Kaffee viel länger Kontakt mit dem heißem Wasser hat, bekommt er auch viel mehr Zeit seine Aromen abzugeben.


    Eigenart dieser Zubereitungsart:
    Auch wenn man sehr lange warten würde, so befinden sich doch immer noch Schwebeteile im Wasser. Der Kaffee schmeckt durch sie ganz anders als man es von Filterkaffee kennt. Ist die Tasse dann leer, befindet sich ein Kaffeesatz am Boden der Tasse.


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    2) Zubereitung mit einer Stempelkanne / Cafetière / French Press

    Solche Kannen bestehen in der Regel aus hitzebeständigem Glas in dem sich ein Sieb aus Metall an einem langen Stab befindet.


    Die Zubereitungsart ist ähnlich wie bei klassischen Kaffee: Kaffeemehl und heißes Wasser in die Kanne geben und nun einige Minuten warten, damit sich die Aromen entfalten können.
    Wenn die Zeit gekommen ist, drückt man langsam den "Stempel" mit dem Filter nach unten, so dass sich das Kaffeepulver unter dem Sieb am Boden befindet.


    Weil der Kaffee natürlich während der Wartezeit immer kälter wird, stellt man die Stempelkanne oft auf ein Stövchen mit einer brennenden Kerze. Dadurch wird der Kaffee warm gehalten.


    Auch bei dieser Sieb-Version hat man nachher Kaffeesatz in der Tasse. Je größer die Öffnungen im Sieb sind und je schneller man den Stempel durch das Wasser nach unten drückt, desto mehr Kaffeemehl verbleibt oberhalb des Siebes.



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    3) klassische Zubereitung von Filterkaffee
    Jetzt brauchen wir spezielles Zubehör


    separater Filterhalter
    Er sollte möglichst aus Porzellan sein, weil er sich durch das heiße Wasser erwärmt, die Wärme speichert und dann wieder zurück gibt. Dadurch kühlt das Wasser im Filter nicht so schnell ab.


    Filtertüten in der passenden Größe
    Eine weit verbreitete Größe ist 1x4. Ungebleichte Filtertüten sind zu empfehlen, weil sie viel größere Poren haben, durch die der Kaffee dann fleißen kann.


    Kaffeekanne
    Kanne und Filterhalter sollten perfekt in der Größe passen. Thermoskannen verhindern, dass der Kaffee zu schnell kalt wird. Kannen aus Porzellan kann man auf ein Stövchen stellen, so dass die Temperatur gehalten wird.


    1) Nehmt zuerst die Filtertüte
    Faltet die seitlichen Ränder und den unteren Rand nach hinten. Nur so passt die Filtertüte auch in den Halter.


    2) Kaffeepulver dosieren
    Gebt nun für jede Tasse Kaffee einen Teelöffel Kaffeepulver in den Filter. Wenn die Kanne für 10 Tassen reicht, müsst ihr 10 Teelöffel Kaffee in den Filter geben.


    3) Heißes Wasser in den Filter gießen
    Setzt den Filterhalter mit Filter und Kaffee nun auf die Kanne auf und gießt etwas heißes Wasser hinein. Das Wasser muss rundherum auf das Kaffeepulver gegossen werden und nicht nur in die Mitte, damit sich überall die Aromen lösen können.


    Achtet darauf, dass ihr nicht zu viel Wasser hinein gießt. Wenn es über das Kaffeepulver steigt, fließt es seitlich aus dem Filter heraus, ohne Aromen mitzunehmen.
         
    Diese Art der Zubereitung braucht relativ lange Zeit und man muss dauernd dabei bleiben. Als Lohn für die Mühe bekommt man jedoch das "Optimal-Ergebnis" eines Filterkaffees.
    Die Aromen aus dem gesamten Kaffeemehl befinden sich in der Kanne, weil wir das heiße Wasser überall über den Kaffee gegossen haben.


    Nun noch den Filterträger abnehmen, Deckel auf die Kanne und sofort servieren.


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    4) Zubereitung mit einer Kaffeemaschine
    Die Maschine übernimmt das Erhitzen und Dosieren des Wassers. Von allen Arten des "richtigen Kaffeekochens" ist es die bequemste.


    Filtertüte vorbereiten und in den Halter einlegen
    Wie schon vorher, muss die Filtertüte an den Rändern umgeknickt werden, damit sie in den Halter passt. Hier könnt ihr auch einen wiederverwendbaren Dauerfilter nehmen.


    kaltes Wasser in den Tank der Kaffeemaschine geben
    Das Wasser darf nicht heiß sein, weil es sonst danach mit der richtigen Dosierung des Wassers nicht klappt und der Filter überlaufen wird.


    Kaffeepulver in den Filter geben
    1 Teelöffel Kaffeepulver pro Tasse. Die Anzahl der Tassen kann man an der Wasserkanne und/oder am Wassertank ablesen.


    Wenn alle Zutaten in der Maschine sind, muss man sie nur noch starten und abwarten bis der Filterkaffee fertig ist.