Meinungsmache in TV-Sendungen

  • Durch bestimmte Formulierungen kann man den Zuschauer in seinem Sinn beeinflussen.


    Eben hörte ich den Satz


    Zitat


    "der 27jährige Jugendliche ist traumatisiert"


    Ab 18 ist man kein Jugendlicher mehr. Mit dem 21. Geburtstag gilt auch kein Jugendstrafrecht mehr. Mit 27 Jahren ist man also in keiner Art und Weise mehr als "Jugendlicher" einzustufen. In dem Alter haben viele sogar schon eigene Kinder.


    Der Sender beeinflusst also den Zuschauer, indem er den 27jährigen als "Jugendlichen" bezeichnet. Ein Jugendlicher bekommt eher Mitleid und Anteilnahme als ein erwachsener Mann, der dieser Mann ja eigentlich ist.


    [hr]



    Zitat


    "der mutmaßliche Attentäter von Berlin"



    Vor dem Gesetz hat jeder so lange als unschuldig zu gelten, bis seine Schuld bewiesen ist.
    Bei diesem Terroristen ist alles belegt und bewiesen worden. In jedem Prozess und in jedem Land wäre er als Attentäter verurteilt worden.
    Nur dadurch, dass er vorher getötet wurde, gab es keinen Prozess und er darf nicht als das bezeichnet werden, was er nachweislich ist: Attentäter und Mörder.


    Die Medien halten sich hier an das Gesetz, hätten aber wohl nichts zu befürchten, wenn sie es beim Namen nennen würde. So reiht sich ein nachweislicher Mörder in die Reihe von mutmaßlich Verdächtigen, deren Schuld noch nicht beweisen wurde.


    Muss es denn erst einen Prozess geben, bevor man einen Mörder auch als Mörder bezeichnen darf ?
    (In diesem Fall liegen von Behördenseite alle Beweise vor und es gibt auch keine gegenteiligen Fakten oder Zweifel an der Täterschaft)