Führerschein: Durchfallquote steigt

  • 2017 lag die durchschnittliche Durchfallquote in der Theorie-Prüfung bei 44% und in der Praxis bei 40%. Fast jeder Zweite rasselt also durch die Prüfungen.


    Natürlich wird der Verkehr immer komplexer.
    Die Anforderungen an einen Fahrschüler steigen immer weiter, weil es immer mehr Verkehr gibt und man auf immer mehr achten muss.
    Gleichzeitig muss ein heutiger Fahrschüler aber auch die Theorie ganz anders absolvieren als man es noch vor 10 Jahren musste. Computer und Handy-Apps haben die alten Papierfragebögen weitestgehend abgelöst. Man sieht also keine statische Situation mehr, sondern eine sich verändernde. Die Theorie entspricht also mehr dem, was der Fahrschüler später auch im Verkehr erleben wird.


    Theorie und Praxis sollen gemeinsam auf den späteren Fahr-Alltag vorbereiten. So gesehen sind heutige Fahrschüler also besser dran. Sie werden anders/besser/realitätsnaher als frühere Autofahrer-Generationen ausgebildet. Klar, dass das nicht jeder gleich auf Anhieb packt.


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    Natürlich kommt es aber auch darauf an, in welcher Umgebung man seinen Führerschein macht.
    Zwar absolvieren alle gleichermaßen ihre Pflichtstunden, jedoch ist es eben schon etwas ganz anderes, ob man in einem ländlichen Raum oder in einem städtischen Gebiet seine Fahrstunden absolviert.


    In ländlichen Gebieten muss man relativ weit fahren bis man auf "extremen Verkehr" stößt. In Stadtlagen gehört Verkehrsstress jedoch zu jeder einzelnen Fahrstunde dazu. Der "Städter" wird also schon ab der ersten Stunde an Stress gewöhnt.
    Weil man über Land aber mit höheren Geschwindigkeiten fährt als in der Stadt, ist der "Dörfler" eher stressresistenter wenn es um höhere Geschwindigkeiten geht. Für ihn gehört das eben ab der ersten Fahrstunde mit dazu.


    Beide "typischen Gruppen" haben also ein kleines Ausbildungsmanko, das sie später beim eigenverantwortlichen Fahren erst durch eigene Erfahrungen ausgleichen müssen.
    "Dörfler" fühlen sich deshalb vielleicht anfangs im dichten Stadtverkehr nicht so wohl und "Städter" müssen sich erst einmal daran gewöhnen, dass es auf Langstrecken eben nicht bei höchstens 50 Km/h bleibt.


    Das macht aber nichts. Es ist alles Gewohnheitssache. Wer viel übt bekommt auch mehr Routine und mit steigender Routine flacht die persönliche Stresskurve immer weiter ab.


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    Man sollte nicht daran denken, seinen Führerschein mit möglichst wenig Fahrstunden und möglichst schnell machen zu wollen. Jede weitere Übungsstunde bringt dir weitere Routine. Nimm also so viel wie du meinst zu brauchen, bis du dich wirklich sicher fühlst.


    Wenn du dann trotzdem die Prüfung nicht schaffst, ist es zwar ärgerlich, aber auch kein Grund die Sache verbissen zu sehen.
    Gerade beim Autofahren gilt der Spruch: "Nicht für die Schule lernen wir, sondern für 's (über)Leben"