Rindenmulch gegen Unkraut und wie es noch besser wirkt

  • Dass man mit Rindenmulch gegen Unkraut vorgehen kann, wird überall beschrieben. Es steht sogar auf den Säcken mit Rindenmulch drauf. Ich sage euch also nichts Neues.


    Was aber oft vergessen wird: Rindenmulch sorgt auch für neue Nährstoffe und sobald er immer trockener wird, lässt die Unkraut hemmende Wirkung immer weiter nach. Schon nach einiger Zeit kämpft sich deshalb neues Unkraut an die Oberfläche.


    Manche Leute bringen dann einfach eine weitere Schicht Rindenmulch auf und noch eine und noch eine usw.


    So spart man sich viel Mühe, Arbeit und Geld und auch das dauernde Nachfüllen


    1) Besorgt euch (anti) Unkraut-Flies
    Diese "Stoffe" bestehen aus gewebten Kunststoffen und sich wasserdurchlässig. Allein dadurch, dass es faktisch ein Kunststoffgewebe ist, ist schon sicher gestellt, dass darunter später nichts wachsen kann, was Luft und Sonne braucht. Es kommt zwar Wasser hindurch (was sehr wichtig ist) aber die Öffnungen sind so klein, dass Unkraut keine Chance hat, ans Licht zu kommen.


    Normalerweise nimmt man möglichst dickes Gewebe, damit es möglichst lange hält. In diesem Fall genügt jedoch ein leichtes Gewebe, weil darauf später nichts Spitzkantiges oder Schweres kommt, was sich durch das Gewebe drücken könnte.


    Überlegt vorher wie viel Material ihr braucht. Okay.
    Jetzt habt ihr die Wahl zwischen kleinen Gewebestücken und großen Rollen. Nehmt die kleinen Stücke. Erstens könnt ihr damit im Garten viel besser abreiten, wenn ihr keine durchgehende Fläche habt, die ihr abdecken müsst. Und zweitens sind die kleinen Flächen sehr oft billiger.


    Mal als Beispiel:
    1x 20 Meter-Rolle kostet rund 20 Euro. Sie ist 50 cm breit. 1x 5 Meter-Stück kostet 4 Euro, ist jedoch 75cm breit.
    Hier haben wir also schon Geld gespart und trotzdem noch 1,25 m mehr an Material bekommen.


    Ein weiterer Spareffekt besteht darin, dass es die kleineren Einheiten fast überall gibt, die großen Rollen jedoch nur in Fachmärkten. Die anderen Märkte müssen aber Platz schaffen, weil es nur Saisonware ist. Damit sie es rechtzeitig wegbekommen, bieten sie es am Ende der Saison sehr günstig an.


    In einem Restpostenmarkt hatte ich die Wahl zwischen so einer großen Rolle und den kleinen Röllchen. Ich nahem mir 5 von den kleinen mit, weil sie besser zu verarbeiten sind und hätte dafür mehr Material für weniger Geld bekommen.
    An der Kasse kam dann die Überraschung: Statt der ausgezeichneten 3,99 Euro pro Stück waren nur noch 1,49 Euro fällig. Wer kann denn schon ahnen, dass die Gartensaison so schnell zu Ende ist ? Fast wäre ich noch einmal hinein gegangen um noch einmal etwas nachzuholen .. aber ich will ja nicht die ganze Gegend unter Flies legen *lach*


    Was ist mit normalen Kunststofffolien oder Plastiktüten ?
    Daran hatte ich vorher auch gedacht, die Idee aber recht schnell wieder verworfen. Kunststofffolien sind nicht widerstandsfähig genug und zudem muss auch der Regen irgendwohin der darauf fällt. Ich will später keinen Rindenmulch-Sumpf haben, in dem das Wasser steht und die Holzreste vor sich hin gammeln.


    2) Entfernt ganz grob das vorhandene Unkraut
    Ihr müsst jetzt nicht besonders sorgfältig vorgehen, wie man es sonst machen müsste, wenn man den Bereich nur mit Rindenmulch abdecken würde. Was ihr übersehen habt, wird unter dem Unkrautflies erstickt werden. Es wird nicht mehr genügend Licht bekommen und wachsen zu können.


    Unter dem Flies werden alle dann noch vorhandenen Pflanzen verrotten.


    3) Legt das Flies so aus, dass die Fläche komplett bedeckt ist
    Legt kleine Stücke nicht gegeneinander sondern überlappend aus, damit es keinen Zwischenraum gibt, durch den Unkraut wachsen könnte.


    Schneidet, da wo noch Pflanzen stehen sollen, das Flies entsprechend auf oder schneidet es dementsprechend zu. Wer einen Busch durch ein Tuch bringen soll, wird merken, dass man das mit einem kleineren Stück besser schafft als mit einer großen Rolle. Und auch wenn man das Flies passend zuschneiden will, sind die kleineren Stücke viel handlicher.


    4) Nun den Rindenmulch aufbringen und verteilen
    Natürlich tritt man dabei immer auch auf das Flies. Das macht aber nichts. Achtet nur darauf, dass ihr es dabei nicht verschiebt.


    Große Mengen gleichzeitig aufbringen und verteilen oder kleinere Mengen direkt gezielt hinschütten ?
    Hat man kein Unkrautflies hingelegt, empfehle ich, gleiche eine komplette Anhängerladung abzuladen. Die kann man dann mit Geräten gut und schnell verteilen.
    Mit der Flies-Vorbereitung würde man jedoch gleichzeitig das Flies immer wieder verschieben und der Erfolg wäre, dass man später doch wieder überall Unkraut sehen würde.
    Mit Flies unterlegt empfehle ich daher, Rindenmulch in Säcken zu nehmen und diese dann so auszuleeren, dass man nicht mehr besonders viel verteilen muss.


    5) Als reine Bedeckung werden 5 Zentimeter empfohlen
    Bei einer so dünnen Schicht wird man immer wieder auch den normalen Boden sehen. Das macht dann aber nichts, weil es ja "nur für die Optik" ist.
    Mit Unkrautflies kann man aber nicht so einfach arbeiten, weil man ja immer an das Flies denken muss. Normalerweise nimmt man dazu eine Harke .. die das Flies jetzt aber zerstören und verschieben würde.


    Also gerne einige Zentimeter mehr als es vorgeschlagen wird.
    Zuerst eine dünne Schicht aufbringen und wenn alles bedeckt ist, noch ein paar weitere Lagen hinzu geben. Erst wenn die Schicht dick genug ist, verteilt man sie so, dass sie plan wird.
    Dazu nimmt man eine Harke, deren Zinken beim Arbeiten nach oben zeigt oder einfach einen Schrepper.


    [hr]


    Wie schon oft, dauerte die Beschreibung fast schon länger als die eigentliche Arbeit.
    Das Unkrautflies zu verlegen, dauert eigentlich den größten Teil der Zeit. Dafür spart man sich aber späteres erneutes Unkrautzupfen, was ja der Sinn der ganzen Aktion ist.
    Den Rindenmulch aufzubringen geht dann schon Ruck-Zuck. Sack nehmen, aufschneiden und beim Entleeren schon den Inhalt verteilen.


    Kleine Warnung:
    Rindenmuclh in Säcken hat einen extrem unangenehmen Geruch, der sogar zu Schwindel und Übelkeit führen kann. Entleert die Säcke also zügig und lasst den ganzen Bereich etwas ausdünsten, bevor ihr mit dem Verteilen beginnt. Das Verteilen sollte dann auch sehr zügig passieren.Je größer das bedeckte Stück ist, desto unangenehmer wird die Arbeit.


    Wenn ihr merkt, dass ihr Atemprobleme bekommt, hört sofort auf ! Im Rindenmuclh entwickeln sich durchaus auch Fäulnisgase, die gesundheitsschädlich sind. Also sofort weg von der Fläche und tief durchatmen und erst weiter machen, wenn es euch besser geht.