Grab anlegen und pflegeleicht gestalten

  • Wenn ein Mensch stirbt, ist es immer eine traurige Angelegenheit. Leider ist es mit der Trauerbewältigung jedoch nicht getan. Der Verblichene hat eine letzte Ruhestätte, die an ihn erinnern soll. Diese Ruhestätte muss in den nächsten Jahrzehnten gepflegt werden.


    Es gibt Ruhestätten, um die man sich später nicht mehr kümmern muss:
    In einem Friedwald muss man keine Grabpflege betreiben. In speziellen Urnengräber-Anlagen ruhen die Überreste in Säulen und Mauerwerken, die der Betreiber pflegt. Bei einem Rasengrab ist nur die Gedenktafel in einer weiten Rasenfläche erkennbar.


    Ruhestätten ohne Gedenktafel
    Bei einem anonymen Rasengrab weist später nichts mehr auf die Ruhestätte eines bestimmten Verstorbenen hin. Hier spreche ich deshalb nicht mehr von einer Gedenkstätte. Außer den Verwandten, Freunden und dem Friedhofsbetreiber weiß keiner wo ein Verstorbener seine letzte Ruhestätte gefunden hat.


    Damit der Verstorbene nicht in Vergessenheit gerät, bleibt hier nur noch eine virtuelle Gedenkstätte im Internet. Es gibt schon die ersten "Internet-Friedhöfe".


    Von einer eigenen Gedenkstätte im Internet ist abzuraten.
    Man muss sie nicht nur Jahrzehnte betreuen und pflegen, sondern sich auch um die nötige Technik kümmern.


    Wer sich über die verschiedenen Grab-Arten informieren will, kann ja mal unter Wikipedia-Grab nachschauen. Was in der jeweiligen Gemeinde zulässig ist, steht in der entsprechenden Friedhofsordnung.


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    Hier soll es jedoch um die Gestaltung und das Anlegen eines klassischen Grabes gehen


    Erst viel später erkennbare Probleme


    Grabsteine und Gedenktafeln sind Wind, Wetter, Schmutz, Vogelkot und Laub ausgesetzt
    Das Material von Grabumrandung und Gedenkstein sollte deshalb besonders glatt sein, damit nichts an ihm haften kann.
    Gleichzeitig sollte es eine geschlossene Oberfläche haben, damit nichts in ihn eindringen kann.


    Natursteine sehen vielleicht viel besser aus, erfordern jedoch regelmäßige Reinigung und Pflege. Jede Art von Schmutz muss regelmäßig entfernt werden, damit sich kein Nährboden für Moose und Unkräuter bildet, die die Steine später beschädigen können.


    Gleichzeitig sollten die Steine besonders beschichtet werden, damit der Schmutz allein durch den nächsten Regen schon wieder abgewaschen werden kann (Lotus-Effekt)


    Die Neigung von Grabsteinen und Grabplatten spielt auch später eine Rolle
    Ein Grabstein darf nie exakt senkrecht stehen. Auf seiner Oberfläche wird sich ätzender Vogelkot sammeln, der den Stein angreift. Dagegen schützt auf Dauer auch die beste Beschichtung nicht.
    Grabplatten sollten aus dem gleichen Grund auch nicht genau waagerecht liegen und Gedenktafeln sollten ein möglichst starkes Gefälle aufweisen.


    Schmutz, Laub und Vogelkot müssen schon beim Auftreffen zum Rand hinweg gleiten, sodass sie der nächste Regen möglichst schnell vom Stein abspülen kann.


    Natürlich werden Gräber in der Regel von Fachleuten angelegt. Das heißt jedoch nicht unbedingt, dass sie sich um solche Kleinigkeiten kümmern. Für sie geht es um die reine Erstellung des Gewerkes und nicht um die spätere Pflege.


    ...


    Dass es "Fachleute" gibt, die nicht einmal in der Lage sind, mehrere Grabreihen, die sie gleichzeitig umranden sollen, parallel anzulegen, musste ich auf einem kleinen Friedhof sehen. Ich habe leider gar kein Augenmaß, konnte dort jedoch trotzdem sehr gut erkennen, dass zwei Grabreihen extrem spitzwinkelig aufeinander zulaufen.
    Es ist jedoch nicht so gewollt. Alle Reihen laufen sonst immer nur exakt parallel.


    Dass es der gleiche Handwerker war, konnte man sehr gut sehen, weil er direkt danach an allen Gräbern auch noch eine kleine Werbetafel aufgestellt hatte.
    Wenn die nächsten Gräber dann wieder vernünftig parallel ausgerichtet werden, werden die ersten Gräber der Reihe wie ein Schandfleck aussehen. Dieser Handwerker-Fehler lässt sich später nur durch ein komplettes Neusetzen der Umfassung wieder korrigieren. Weil es aber nicht gleich bemängelt wurde, muss man die Kosten dafür selbst tragen.


    Verlasst euch also nie darauf, dass der Handwerker "schon weiß was er tut". Auch eine gut renommierte Firma kann puren Pfusch abliefern.
    Kontrolle mit Augenmaß und Zentimetermaß ist bei Handwerker-Arbeiten immer Pflicht. Wenn es nicht passt, muss er es eben komplett neu machen. Man sollte sich in einem solchen Fall nicht mit einer Minderung zufrieden geben.


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    Gräber am Hang müssen besonders angelegt werden


    Es beginnt schon mit dem Setzen der Umrandung.


    Man kann sie "mit dem Hang mitlaufen lassen".
    Sie läuft also parallel zu Hang ... aber ... Steine stehen nur senkrecht fest und die meisten Pflanzen wachsen auch immer senkrecht.
    Ein so angelegtes Grab darf nicht mit einem Grabstein versehen werden und man darf auch nur Bodendecker-Pflanzen verwenden. Alles andere würde dazu führen, dass es "schief zum Grab steht".
    Der Grabstein wird sich also optisch nach innen oder außen zum Grab neigen und auch ganz normale Blumen werden den gleichen Anschein erwecken.


    Die Alternative ist, dass die Umrandung eben/waagerecht gesetzt wird.
    Je nach Neigung des Hangs muss die Umrandung dann aus unterschiedlich tiefen Steinen bestehen, damit sie oben auf gleicher Höhe sein können.


    Bei Gräbern am Hang sollte man deshalb vorher einen Ortstermin mit dem Handwerker vereinbaren, damit er genau sehen kann welche Maße das Material haben muss.
    Macht ihr es nicht, haftet der Handwerker sonst nicht für eure Angaben. Er muss nur versuchen, mit dem, von euch bestellten, Material euren Wunsch zu erfüllen.


    Ein Grab am Hang muss innen auch besonders angelegt werden
    Wasser fließt immer bergab. Auch, und gerade dann, wenn das Grab parallel zum Hang laufen soll, muss man daran denken.


    Ist der Bereich im Grab selbst auch abschüssig, kann man sich das Bepflanzen faktisch ersparen. Wenn man Blumen gießen will, wird das Wasser immer direkt zum tiefsten Punkt laufen. Hier kann es sogar passieren, dass das Wasser aus dem Grab heraus läuft.
    Ist die Umrandung hoch genug, bildet sich an diesem Ende ein Feuchtgebiet. Während die Pflanzen oben vertrocknen, bekommen die unten viel zu viel Wasser ab.


    Wer statt Blumen zu pflanzen gleich einen japanischen Steingarten anlegen will, muss das Gefälle trotzdem berücksichtigen. Auch die Steine werden mit den Jahren dem Gefälle folgen.


    Ihr müsst also das Grab innen auf jeden Fall waagerecht bekommen !


    Nun auf keinen Fall Angst haben oder wegen Pietät Rücksicht nehmen.
    So lange ihr das Grab nicht gleich unterkellern wollt, werdet ihr nicht einmal annähernd in die Nähe der letzten Ruhestätte kommen können.
    Je nach Friedhofsordnung werden Verstorbene in einer Tiefe von mindestens 0,90 - 2,40 Metern beerdigt.


    Ihr könnt also unbesorgt den Boden im Grab entsprechend abtragen, sodass eine ebene waagerechte Fläche entsteht.


    Wenn ihr keine Wasserwaage zur Hand habt, um das Gefälle zu sehen, nehmt einfach ein ganz normales Glas oder einen anderen durchsichtigen Behälter. Zeichnet im gleichen Abstand vom Rand eine Linie und füllt das Glas dann bis zu der Linie mit Wasser.
    Legt nur ein Brett hin und stellt das Glas drauf. Wenn das Wasser genau an den Linien steht, ist der Boden waagerecht. Dann habt ihr diesen Teil der Grabgestaltung geschafft.


    Eine Frage des Prinzips: Kann man ein Grab komplett selbst anlegen ?
    Ja, das kann man mit etwas handwerklichem Geschick selbst.


    Die Umrandung besteht nur aus einzelnen Steinen, die im Boden verankert und miteinander verbunden werden. Was zur Verankerung nötig/zulässig ist, damit die Umrandung nicht verrutschen kann, ist regional fest vorgeschrieben.
    So lange man keinen Grabstein selbst setzen will, kann es auch jeder Laie machen.
    Man kann also wirklich einfach Grabumrandung und Gedenktafeln im Internet bestellen und den Rest selbst machen.


    Bitte aber nicht sofort machen, sondern sich erst näher informieren.
    Jede Friedhofsverwaltung kann dazu eigene Regeln aufstellen. Diese müssen unbedingt beachtet werden. Die Verwaltung kann nicht nur vorschreiben, dass die Arbeiten durch einen, in der Handwerksrolle oder Nebenrolle eingetragenen, Handwerker durchgeführt werden muss, sondern sogar eine Auswahl an Firmen vorlegen, die die Arbeiten machen dürfen.


    Wer erst bestellt und danach erst den Handwerker sucht, wird es bereuen. Die scheinbar "billige Umrandung aus dem Internet" wird dann extrem teuer werden. Der Handwerker macht dir dann nämlich keinen Pauschalpreis mehr, sondern berechnet dir jede aufgewendete Minute.

  • Weiter geht es mit dem, was wirklich jeder selber machen kann und muss ...


    Die meiste Arbeit in den nächsten Jahren und Jahrzehnten wird in der reinen Pflege das Grabes bestehen.


    Grab-Platte
    Die Arbeit der Grabpflege spart man sich, indem man einfach eine Grabplatte bestellt, die den Bereich komplett abdeckt.
    Keine Sorge: Wer die Idee erst später hat, kann das Grab auch nach Jahren noch mit einer Platte abdecken lassen. Dazu wird einfach eine Platte auf die Umrandung aufgelegt und mit ihr verankert.
    Eine Grab-Platte muss man nur regelmäßig mit Wasser und Schwamm reinigen. Wasser gibt es auf jedem Friedhof kostenlos und den Schwamm bringt man eben mit.



    Zierkies
    Wer denkt, man könnte sich mit Zierkies viel Arbeit sparen, wird spätestens nach einem Jahr schon merken, weshalb das keine gute Idee war.


    Egal welche Art Kies man auch einsetzt ... er wird auf jeden Fall Schmutz und Moos ansetzen.


    Man muss den Kies NICHT regelmäßig austauschen.


    Zierkies reinigen


    Möglichkeit 1)
    Wenn man Marmorkies genommen hat, lässt er sich auch direkt vor Vorort relativ schnell wieder sauber bekommen. Dazu braucht man nur ein paar Eimer und Wasser.


    Zuerst nimmt man so viel Kies wie möglich heraus und gibt ihn in die mitgebrachte Eimer. Es muss so viel entnommen werden, dass er später den verbliebenen Kies wieder komplett abdecken kann.


    Nun füllt man einen Eimer mit Wasser und gibt etwas Kies hinzu. Den kann man jetzt im klaren Wasser ganz einfach waschen.
    Das Wasser wird sich dabei färben. Bei weißem Marmorkies wird das Wasser weiß werden. Es handelt sich jedoch nicht um Farbe, sondern nur um weißen Steinstaub. Ihr könnt das Wasser also unbesorgt zum Gießen benutzen.


    Möglichkeit 2)
    Wenn der Kies durch einfaches Waschen mit Wasser nicht mehr sauber genug wird, muss man ihn stärker behandeln.
    Jetzt gehen wir aber immer noch nicht mit Chemie ans Werk, sondern weiterhin mit klarem Wasser.


    Auf dem Friedhof selbst geht es jedoch jetzt nicht mehr. Wir müssen den Kies mitnehmen.
    Jetzt geben wir den Kies in einen Bottich oder Korb mit möglichst kleinen Öffnungen, damit er nicht heraus fallen kann. Jetzt brauchen wir nur noch einen Hochdruckreiniger.


    Mit dem Hochdruckreiniger strahlen wir den Kies nun wieder so weiß und sauber wie am ersten Tag indem wie ihn einfach auf den Kies im Bottich richten. Schicht um Schicht wird er wieder sauber.
    Immer eine kleinere Menge nehmen oder immer wieder die gerade gereinigte Schicht abnehmen.


    Möglichkeit 3)
    Der Kies wird einfach in eine Waschmaschine gegeben und dort ganz normal gewaschen. Ich kenne einen Mann, der das bereits seit vielen Jahren so macht. Einmal im Jahr wird der Kies entnommen und gewaschen. Seine Waschmaschine hat bislang keinen Schaden davon getragen.


    Man muss dabei aber auch daran denken, dass eine Waschmaschine eigentlich auf ein Gewicht von maximal 6 Kg Wäsche ausgelegt ist. Mehr Kies darf man also auch nicht einfüllen, wenn man die Lager der Trommel nicht beschädigen will. Ein kleiner Sack Kies wiegt jedoch schon 15 Kg und passt locker in die Maschine hinein.
    Wenn man es richtig machen will, würde ein einziger Sack voll also schon 3 Maschinenladungen ergeben.
    Betrachtet man es genau, ist es ein bequemes, aber sehr teures Vorgehen, den Kies in der Maschine zu waschen.


    Chemische Mittel funktionieren übrigens nicht wirklich.
    Ob Steinreiniger, Moosentferner oder andere Mittel. Sie zersetzen nur die sichtbaren Anhaftungen. Damit sie wirklich entfernt werden, muss man die Steine mindestens abbürsten oder sehr stark spülen.
    Macht man es nicht, sind die Anhaftungen ein guter Nährboden für den nächsten Befall. Weil sie auf dem Stein lagern, kann sich dort auch das anhaften, was am nackten Stein keinen Halt finden würde.

    Auch wenn die Mittel optisch scheinbar wirken, sind sie deshalb keine Dauerlösung. Irgendwann müssen die Steine am Ende doch gewaschen werden... und ob Chemie bis dahin wirklich eine gute Lösung ist ? Schließlich geht jede Chemie auch in den Boden über und der Regen schwemmt sie immer tiefer hinein.
    Die schädigende Wirkung bleibt also nicht auf das Grab oder Friedhof begrenzt.

    Splitt und Schotter als Abdeckung


    Es ist eine wirklich billige Lösung, ein Grab zu bedecken. So sieht es aber dann auch aus. Vielleicht noch eine Schicht Bitumen drauf ? Dann ist das Grab gleich fertig geteert. Parkplatz zu vermieten oder was ?


    Splitt ? Kann man machen, dann aber bitte nur, wenn es optische Akzente gibt, auf die sich der Blick richtet. Ohne irgendetwas anderes auf dem Grab sagt es nur aus:
    Hier sind Angehörige, denen das Andenken an den Verstorbenen egal ist. Es ist ihnen weder Mühe noch Geld wert und die Gedenkstätte werden sie eventuell auch nicht mehr besuchen .. weil sie es ja nicht müssen.


    Aber egal ob Kies, Zierkies, Schotter und Splitt oder Bepflanzung ... bei allen Gräbern entsteht das gleiche Problem: Es wächst immer wieder Unkraut !


    Und darauf komme ich im nächsten Teil zu sprechen

  • Unkraut bekämpfen und vermeiden
    Unkraut und Nicht-Nutzkraut sind faktisch die Plage jedes Grab-Pflegers. Man muss es immer wieder beseitigen und immer wieder wächst es trotzdem nach.


    Mittel, die Unkraut wirklich effektiv bekämpfen, sind extrem schädlich für die Umwelt und nur noch in der Landwirtschaft zulässig. Selbst wenn einem die Umwelt egal ist, man kommt einfach nicht an die Mittel dran ... was ja auch ganz gut so ist.


    Unkraut kann man am besten dadurch bekämpfen, dass man ihm keine Chance zum Wachsen gibt.
    Die natürliche Art und Weise ist, dass man einfach Bodendecker einsetzt, die verhindern, dass Unkraut genügend Licht zum Wachsen bekommt.
    Unkraut, das sich trotzdem noch ansiedeln kann, wird durch Lichtmangel faktisch erstickt.


    Entziehe dem Unkraut jegliche Lebensgrundlage
    Wir wollen jetzt nicht das Wachstum verhindern, sondern, dass sich Unkraut überhaupt nicht ansiedeln kann.
    Das funktioniert jedoch nur dort, wo auch sonst nichts wachsen soll.


    Kiesflächen unkrautfrei halten
    Die billigste und bequemste Art ist, dass man den Boden komplett mit Unkrautflies abdeckt. Das Flies muss dabei aber so dick sein, dass es nicht im Laufe der Jahre durch die Steine beschädigt werden kann. Dadurch wird das Material selbst schon sehr teuer.


    Hier muss also ein viel stabileres Material her, das "die Zeitenüberdauert". Gleichzeitig soll es so robust sein, dass es auch nicht beschädigt wird, wenn man den Kies mit einer Schaufel heraus nehmen muss/will.
    Spätestens jetzt wird man nämlich merken, dass ein Unkrautflies die schlechteste Lösung war.


    ....



    Mehrere Probleme gleichzeitig lösen
    2016 stand ich vor der Aufgabe, ein ganz normales Grab so zu gestalten, dass es nur noch relativ wenig Arbeit bei der Pflege macht.


    Ein vorhandenes Gefälle muss ausgeglichen werden
    Zuvor lief das ganze Gießwasser zu einem Ende des Grabes. Es ist eins der zuvor erwähnten Hang-Gräber. Beim Anlegen war darauf keine Rücksicht genommen worden. Ich musste also das Gefälle ausgleichen.


    Die zu pflegende Fläche muss begrenzt werden
    Es sollte weiterhin ein "Pflanzenbereich" vorhanden sein, jedoch durfte er nicht mehr so groß wie zuvor sein


    Unkraut muss soweit wie möglich vermieden werden
    Wo nichts wachsen soll, darf auch nichts mehr wachsen können.


    Leider habe ich damals zu spät daran gedacht, die einzelnen Schritte für euch zu dokumentieren. Ich kann euch deshalb nur einen Zwischenschritt und das Ergebnis zeigen.


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    Um die zu pflegende Fläche zu begrenzen, habe ich mir Rasenkanten-Bleche besorgt.

    Eigentlich sich die ja nur gerade und in bestimmten Kurvenradien zu bekommen. Man kann sie jedoch auch relativ einfach per Hand in den nötigen Radius biegen.
    Wichtig ist, dass es nicht nur einfaches Blech ist, sondern dass es auch verzinkt ist, damit es nicht rostet. Wer darauf nicht achtet, wird erleben, dass das Blech schon nach nur einem Jahr wie "altes Rost-Blech" aussieht.
    Versuche anderer auf dem Friedhof mit nackten Blechen waren mir da eine Warnung gewesen. Die beste Form sieht nicht aus, wenn sie ungepflegt aussieht.


    Rasenkanten-Bleche haben Verbdindungen, mit denen man mehrere von ihnen fest zusammen stecken kann. Das ist auch wichtig, weil die Bleche ja später nicht mehr auseinander gehen sollen.


    Nachdem ich die Bleche in Form gebracht und miteinander verbunden hatte, brauchte ich sie nur noch mit einem Gummihammer in den Boden zu treiben.


    Jetzt hatte ich also meine Begrenzung der zu pflegenden Fläche.


    Der Rest der Fläche muss "Anti-Unkraut" werden
    Dazu besorgte ich mir extra dicke Teichfolie. Bei einem Grab muss die Folie nicht wasserdurchlässig sein. Das Wasser würde am Ende der Folie ja sowieso im Boden versickern.


    Es war gut, dass ich dieses widerstandsfähige Material genommen hatte, weil ich erst später feststellte, dass ich dringend einen widerstandsfähigen Untergrund brauchen würde, um den Kies immer wieder heraus nehmen zu können (siehe oben)


    Die dicke Teichfolie in einem Stück zu verarbeiten wäre zwar möglich gewesen: Auflegen, Kreis herausschneiden, fertig - aber ich wollte, dass die Folie an den Rändern hoch steht, damit es Unkraut möglichst schwer hat.
    Gleichzeitig ist es alleine kaum möglich, so schwere Folie in Form zu halten und gleichzeitig, mitten im zwei Meter Stück zu schneiden. So lange Arme habe ich einfach nicht *lach*


    Die Folie wurde also geteilt und auf die erste Hälfte gelegt. Dabei sollte sie unbedingt die Bleche überragen, weil dieses zusätzliche Material später an den Blechen hoch stehen sollte.


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    Bevor ich die Folie jedoch verlegen und zuschneiden konnte, musste erst noch Erde abgetragen werden. Der später einzubringende Zierkies sollte den Rand nicht überragen. Die Erde konnte ich dann später im "Pflanzen-Kreis" gebrauchen. Er sollte höher stehen.
    Jetzt konnte ich mir auch die ersten Gedanken um das Gefälle machen. "Lasse ich es so oder gleiche ich es aus ?"
    Ich habe das Gefälle sogar noch verstärkt. Der Regen sollte jetzt vom Folienbereich abgeleitet werden, damit das Wasser dort nicht stehen bleiben würde. Gleichzeitig sollte das fließende Wasser auch noch einen automatischen Reinigungseffekt haben.


    Folie auslegen und Zierkies drauf
    Wie man am Bild sehen kann, liegt die Folie so, dass sie die Ränder weit überlappt. Eine kleinere Menge Kies war genug, um sie während des späteren Zuschneidens zu fixieren.
    Jetzt also erst einmal grob zuschneiden und dann auf der anderen Seite alles wiederholen.


    Erst wenn der ganze Bereich komplett gefüllt ist, werden die letzten Überstände abgeschnitten.
    Jetzt kann man den Pflanzbereich waagerecht einebnen und bepflanzen.



    Hier seht ihr den Zwischenschritt mit der aufgelegten Folie, die die Ränder überdeckt und etwas mit Kies gefüllt ist


    Hier das Ergebnis der fertigen Arbeit


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    Ich habe jetzt absichtlich zwei Jahre gewartet, bis ich das Thema geschrieben habe. Schließlich wollte ich euch auch einige Erfahrungen dazu mitgeben.


    Zum Zierkies
    Dass man Probleme mit dem Zierkies bekommt, habe ich ja oben schon beschrieben. Wie man sie lösen kann, habe ich auch heraus gefunden. Trotzdem man ihn waschen kann, sollte man sich merken, welchen Kies und welche Größe man genommen hat.
    Irgendwann später muss man aber doch eine kleinere Menge austauschen. Dann ist es sinnvoll, dass man genau die gleiche Art und Größe nimmt.


    Zur Unkraut-Freiheit
    Die Kies-Flächen sind komplett unkrautfrei geblieben. Es kommt nur dort hervor, wo es nicht hoch genug an den Blechen nach oben lag .. und natürlich an den Ansetzbereichen der beiden Teilfolien-Stücke. Sie haben sich wohl leicht auseinander geschoben als ich den Bereich endgültig mit Kies gefüllt hatte. Dem Unkraut genügten schon die kleinsten Ritzen.
    Macht aber kaum etwas aus, weil das Unkraut nur an genau zwei kleinen Stellen hervor kommen kann. Ein Griff und weg.


    Zur Wasserdurchlässigkleit
    Es war richtig und es ist wichtig, dass das Wasser von der Folie hinunter fleißen kann. Dort wo der Boden später ( durch das Gewicht vom Kies) etwas einsackte, und sich eine kleine Kuhle bildete, blieb das Wasser stehen und die Steine darin setzten relativ schnell Moos an.

    Nachdem ihr jetzt gesehen habt, wie man es machen kann, zeige ich euch im nächsten Teil, wie es auf viel kleineren Flächen funktioniert .. aber mit einem ganz anderen System.