Schützenfest

  • Schützenfeste findet man nicht in überall in Deutschland. Sie sind eher dort Tradition geworden, wo die Bevölkerung im 30jährigen Krieg am meisten betroffen war.
    Ursprünglich waren die Schützenkompanien wohl ein Überbleibsel aus Kriegszeiten, in denen jede Stadt eigene Bürgerwehren aufstellen mussten, um die eigene Bevölkerung verteidigen zu können. Auch nach einem Krieg mussten die Bürger wehrhaft gehalten werden, um jederzeit wieder ihrer Pflicht nachkommen zu können.


    Königschießen / Vogelschießen
    Der Schützenkönig ist überall der beste Schütze. Er wird beim Schießen herausgefunden. Hierbei handelt es sich um einen Schießwettbewerb, bei dem in mehreren Durchgängen der beste Schütze festgestellt wird.
    Das Schießen findet, je nach Ort, einige Monate vorher beim einzelnen "Königschießen" für das kommende Schützenfest oder als Teil des Schützenfestes für das kommende Jahr statt.


    Königschießen
    Es handelt sich um ein Scheibenschießen, das mit Luftgewehren ausgetragen wird. Durch die Art der Waffe, wird es in der Regel in geschlossenen Räumen ausgetragen, damit kein Wind das Ergebnis beeinflussen kann.
    Da die Ringscheiben ein einfaches Zählen ermöglichen, ist das Ergebnis nicht vom Zufall abhängig.


    Vogelschießen
    Hierzu wird ein hölzerner Adler mit ausgebreiteten Schwingen gebaut. Der Adler trägt, je nach Tradition, auch die Insignien eines Königs: Krone, Zepter, Reichsapfel.


    Während es beim Scheibenschießen nur auf die Treffgenauigkeit ankommt, spielt beim Vogelschießen auch das Glück eine Rolle. Die zu treffenden Bereiche haben eine Sollbruchstelle, damit sie sich komplett lösen können. Sie können sich aber auch schon dann lösen, wenn ein Schuss auch nur in der Nähe einschlägt.


    Weil hier auf eine Figur geschossen wird, die ansatzweise zerstört werden muss, werden beim Vogelschießen Kleinkalibergewehre benutzt. Es handelt sich also um sehr gefährliche Waffen, die zum Einsatz kommen und für die man auch mehr Erfahrung als für ein Luftgewehr benötigt.
    Wo es ein Vogelschießen gibt, finden sich deshalb in der Regel auch Schießvereine, in denen man das ganze Jahr über das Schießen trainieren kann.


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    Der Schießstand
    Beim Königschießen genügt eine kleine Halle, die für das Schießen abgetrennt wird. An eine Wand kann man dann den Scheibenhalter mit entsprechendem Kugelfang aufhängen. Schon kann es los gehen.
    Fehlschüsse können nicht zur Gefahr werden, da sie keine hohe Trefferenergie haben und sich das Geschoss beim Auftreffen auf die Wand abflachen. In der Regel wird dadurch nicht einmal die Wand stark beschädigt.


    Beim Vogelschießen wird mit "richtigen Waffen" geschossen. Hier muss also viel mehr auf die Sicherheit aller Beteiligten und Zuschauer geachtet werden. Aus diesem Grund befinden sich die Vögel oft auch an hohen Stangen, sodass Fehlschüsse ungefährlich in den Himmel gehen können.


    In manchen Orten gibt es das auch Königschießen auch mit Kleinkalibergewehren. In diesem Fall wird die Scheibe mit Kugelfang auch sehr hoch aufgehängt. Weil man jedoch die Scheibe immer wieder ablesen und abkleben muss, muss das ganze Konstrukt auch einen kleinen Aufzug haben.


    Manipulationsmöglichkeiten beim Ausschießen
    Obwohl das Schießen auf eine Scheibe objektiv den Sieger ermittelt, kann es auch manipuliert werden. Wenn ein besonders schlechter Schütze König werden will oder soll, steht irgendwo im Hintergrund ein guter Schütze, der fast gleichzeitig schießt.
    Da der Schuss aus einem Luftgewehr kaum hörbar ist fällt der zweite Schuss akustisch kaum auf. Während der schlechte Schütze die Wand trifft, stanzt der gute Schuss aus dem Hintergrund ein Loch in die Pappscheibe.


    Beim Vogelschießen ist die Manipulation durch einen zweiten Schützen sehr schwer. Der Schuss ist sehr laut hörbar und müsste exakt gleichzeitig erfolgen. Um das Schießen zu manipulieren, wird deshalb oft zu einer Vorrichtung gegriffen, mit der man die Ziele ablösen kann. Der Schütze bekommt dann eine Waffe in die Hand, die nur mit Platzpatronen geladen ist.


    In Zeiten von Funkzündern und Akustikkopplern kann man den Auslösevorgang faktisch komplett der Elektronik überlassen. Man braucht dazu nur die Akustikeinheit einer Funk-Türklingel und einen kleinen Motor aus dem Modellbaubereich, der einen entsprechenden Funkempfänger hat. Der Motor muss nur einen zusätzlichen Riegel umlegen, mit dem das Ziel fixiert wurde.



    Die Aufgabe des Königs und seines Hofstaates
    Der König muss während des ganzen Schützenfestes anwesend sein. Er muss alle Veranstaltungen und Ausmärsche mitmachen. Bis zum nächsten Schützenfest muss er den Schützenverein auch bei Veranstaltungen anderer Vereine repräsentieren.


    Es handelt sich also nicht um eine kurzzeitige Aufgabe, sondern um eine Langzeit-Verpflichtung.


    Die "Königskosten"


    Ausstattung und Unterhalt des Hofstaates während des Schützenfestes
    Der König trägt die Kosten für seine "Königin" und für den Hofstaat. Während der König die ganze Zeit die gleiche Uniform tragen kann, müssen die Damen jeden Tag andere Kleider tragen.
    Während der Veranstaltung obliegt es dem König, alle anfallende Kosten für Reise und Verzehr zu tragen.


    Kompanie-Kosten
    Für die "Schützenbrüder" gibt es immer wieder mal kostenloses Essen und Getränke. Diese werden grundsätzlich auch vom König getragen.


    Repräsentationskosten bis zum nächsten Schützenfest
    Hierfür kommt in der Regel der Schützenverein in voller Höhe auf. Da es sich nur um Reisekosten handelt und keine neuen Kleider benötigt werden, halten sich die Kosten in engen Grenzen. Die Verpflegung übernimmt in der Regel der besuchte Verein.


    Zeitaufwand
    Man kann ihn nicht exakt beziffern. König und Königin müssen immer präsent sein = mindestens die vollen Schützenfesttage müssen als als Urlaubstage geopfert werden. Hinzu kommt die Zeit für die Planungen und die Repräsentationen bei anderen Vereinen. Man kann davon ausgehen, dass am Ende faktisch ein kompletter Jahresurlaub investiert werden muss. Die Aufgabe geht ja schließlich auch ein ganzes Jahr lang.


    Die Kosten in Zahlen
    Bereits in kleineren Orten beziffern sich die Kosten in Höhe eines Kleinwagens. Für die Kleider der Damen fallen allein schon mehrere Tausend Euro an. In Großstädten belaufen sich die Kosten dagegen schon in 6-stelliger Höhe.


    Die hohen Kosten sorgen dafür, dass der König eigentlich schon vorher feststeht. Entweder finden sich dann nur ganz wenige, die die Kosten überhaupt tragen können oder der Schützenverein trägt die Kosten zum großen Teil. Der bezuschusste König ist dann dort im "inneren Kreis" auch schon ausgewählt.



    Kosten-Teiler "andere Könige"
    Diese gibt es oft nur beim Vpgelschießen mit den verschiedenen Insignien.


    Apfelkönig, Bierkönig, Zepterkönig
    Jeder verpflichtet sich dazu, einen ganz bestimmten Teil der Kosten zu tragen. Die Kostenübernahme fängt an bei den Kompaniekosten und geht bis hin zur Versorgung aller beteiligten Schützen.
    Je nach Schützenverein und Kompanie ist es anders geregelt.


    Die "zusätzlichen Könige" wurden oft erst eingeführt, wenn das Schützenfest so teuer wurde, dass es sich kein einzelner König mehr leisten konnte.


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    Typischer Ablauf eines Schützenfestes


    Erste Ausmärsche
    Sie stellen faktisch das "Vorgeplänkel" zum Schützenfest dar. Je nach Stadt und Regionen kann der "erste Ausmarsch" einige Wochen oder ein paar Tage vor dem eigentlichen Schützenfest stattfinden.


    Die ersten Ausmärsche finden nur unter den Schützen statt. Der Hofstaat nimmt in der Regel nicht mehr bzw. noch nicht daran teil. Es sind oft nur kleine Märsche zu einem gemeinsamen Treffen mit Musik, die abends stattfinden. Das eigentliche Schützenfest wird damit noch nicht eingeläutet.


    Der erste Tag - Abholen des Königs mit erstem Umzug
    Die Königskompanie holt ihren König ab. Zuvor sammeln sich die Schützen und marschieren gemeinsam mit Musik zum Schützenkönig. Dieses Sammeln und Marschieren findet eher noch im kleinen Rahmen statt.


    Nachdem der König dann am Schützenplatz angekommen ist, dreht er seine erste Ehrenrunde. Der Hofstaat präsentiert sich in seinen neuen Kleidern. Danach wird das Schützenfest offiziell eröffnet.


    Sehr oft werden Schützenfeste ca. ab 14 Uhr eröffnet und der König darf um ca. 22 Uhr mit einem letzten Umzug den Platz verlassen. Der "erste Arbeitstag des Königs" ist um.
    Das Schützenfest geht jedoch weiter. Ab jetzt gibt es keine Umzüge mehr und die Kleiderordnung wird gelockert. Jetzt geht es nicht mehr um Defilieren und Marschieren, sondern nur noch um gemeinsame Feiern.


    In der Festhalle findet eine ganz normale "Tanzveranstaltung" statt



    Der zweite Tag - Haupttag vom Schützenfest
    Dieser ist der Hauptarbeitstag des Schützenfestes.


    Das Wecken von König und Hofstaat
    Das übernimmt in der Regel ein Musikverein. Bei größeren Städten erfolgt es mit Fahrzeugen und wenn die Ortschaft noch etwas kleiner ist, erfolgt es durch einen ersten Umzug durch die Gemeinde.


    Je nach Größe von Stadt und Hofstaat beginnt das Wecken ab ca. 5 Uhr morgens. Ziel ist es, den kompletten Hofstaat bis um ca. 8 Uhr wach zu haben. Vor jedem Haus wird dann erst einmal ein musikalisches Ständchen gebracht. Das hört erst auf, wenn die Tür geöffnet wird.


    Danach gibt es eine Kleinigkeit zum Trinken, weil Musizieren und Marschieren ja auch durstig macht. :rolleyes:
    Beim König ist dann Schluss mit dem Wecken. Die Musiker haben sich nun ihre erste Pause redlich verdient und werden zu Speis und Trank eingeladen.


    Das Wecken gehört nicht zum eigentlichen Schützenfest dazu. Die teilnehmenden Musiker sind deshalb in der Regel auch noch nicht in Uniform.


    Der Marsch zum Sammelplatz
    Ab ca. 10 Uhr beginnen dann alle Schützenkompanien der Stadt ihre Schützenbrüder zu sammeln und gemeinsam wird zum Sammelpunkt marschiert. Die ersten Sternmärsche finden statt.
    Da die Kompanien verschieden lange brauchen, bis sie eingetroffen sind, wird sich am Sammelplatz die Zeit mit Musik und Getränken vertrieben.


    Die Königsparade
    Nachdem alle Schützenbrüder am Sammelplatz angekommen sind, findet (oft zu Mittag) die Königsparade statt. Die Truppen präsentieren sich, marschieren auf dem Platz .. und was man alles so von Militärparaden kennt.


    Der Marsch zum Schützenplatz
    Nach der Parade zeiht das ganze Schützen-Heer nun zum Schützenplatz. Das ist in der Regel dann der erste große Umzug, der dann noch einmal durch die ganze Stadt geht.


    Defilieren, Schwadronieren und Marschieren auf dem Schützenplatz
    Im Laufe des Tages zeigt jede Kompanie, was sie so eingeübt hat. Schützenbrüder und Musikzüge treten mit eingeübten Marschformationen und Schwadronier-Kunststücken auf.


    In großen Städten dauert es nie lange, bis man die nächsten Formationen sehen kann.


    Nebenschauplätze in den Kompanien
    In den Kompanien müssen die zusätzlichen Könige auch ihre Aufgaben erfüllen. Wenn der Bierkönig für Nachschub sorgen muss, zieht die ganze Kompanie mit Musikbegleitung aus, um neues Bier zu holen.
    Und schon wieder gibt es einen kleinen Umzug auf dem Platz.


    Der abendliche Abschluss-Umzug
    Und wieder einmal ist es Zeit, den König "nach Hause zu bringen". In kleinen Ortschaften wird es wörtlich genommen. In großen Städten wird er bis zum Rand des Schützenplatzes geleitet.


    Nun ist wieder Zeit, die Regeln zu lockern. "Der König ist weg. Jetzt geht die Sause los"
    In den einzelnen Kompanien gibt es Musik und Tanz und auch in der Haupt-Festhalle wird "zum Tanz aufgespielt". Jetzt wird das Schützenfest zu einer ganz modernen Feier. Schluss mit Marschmusik.
      
    Der dritte Tag - Ausklang des Schützenfestes


    Je nach Stadt gibt es auch jetzt wieder ein "allgemeines Wecken". Musiker, die etwas länger gefeiert hatten, brauchen sich nur noch frisch machen und wieder in die "Uniform werfen".
    Dieses Mal gibt es keine Sternmärsche mehr, sondern die Schützen laufen direkt am Sammelplatz auf und geleiten den Hofstaat zum Schützenplatz.


    Gemeinsames Schützen-Frühstück
    Dieses kostenlose Frühstück wird von der Kompanie spendiert. Jeder Schütze bekommt eine, relativ große, Portion an Frühstück, die traditionell aus sehr schwerem und auch fetthaltigen Nahrungsmitteln besteht.
    Die Schützen soll noch einmal die nötige Kraft für den letzten Tag bekommen.


    Vielleicht stammt diese Tradition noch aus Kriegszeiten, als man die Soldaten noch einmal sehr gut versorgte, bevor man sie in die (letzte) Schlacht schickte ?


    Letzte Umzüge, Vorgelschießen, Inthronisierung
    Auch jetzt finden auf dem Schützenplatz noch ein paar kleine Umzüge statt. Wenn es kein gesondertes Vogelschießen gab, findet jetzt das Ausschießen des Königs für das kommende Jahr statt.


    Der neue König wird jetzt inthronisiert und der alte König verabschiedet. Mit einem letzten Ausmarsch endet dann das Schützenfest offiziell und die Verbliebenen verbringen den Tag mit gemeinsamen Feiern.


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    Weitere Infos zu Schützenfesten
    Typische Schützenfeste dauern nur drei Tage. Sie beginnen am Samstag und enden am Montag. Das längste Schützenfest wird in Hannover gefeiert und dauert bis zu 10 Tage.


    Die Musikzüge und die Musik werden immer moderner und auch die Show-Elemente nehmen kontinuierlich zu. Die Zeiten, als man einfach nur "sparsam im Kreis" marschierte, sind schon lange vorbei. Als Vorbild werden oft schon virtuose Leistungen amerikanischer Marching Bands genommen.
    Die Formationen sind bei vielen Schützenfesten daher schon längst ein Zuschauermagnet geworden.


    Die Schützenuniformen müssen, genauso wie die Holzgewehre selbst gekauft werden. Oft werden alle Uniformen vom gleichen Schneider angefertigt. Sowohl die "Waffe" als auch die Uniform werden deshalb innerhalb der Familie weiter vererbt und innerhalb des Schützenvereins weiter gegeben und verkauft.


    Die Ränge von Schützenvereinen entsprechen militärischen Rängen. Bei den Paraden werden sie auch dementsprechend nachgespielt.


    Schützenkompanien können eigene Uniformen und Bezeichnungen tragen. Hier wird also auch das nachgespielt, was es in früheren Zeiten schon gab. Sehr beliebt sind Husaren-Kompanien und -Uniformen. Der Hauptmann der Kompanie kann in solchen Fällen auch per Pferd an den Umzügen teilnehmen.
    In typischen "Pferde-Regionen" nimmt die ganz Kompanie hoch zu Ross an Umzügen teil. In solchen Regionen nehmen dann jedoch auch der König und sein Hofstaat in Kutschen an den Umzügen statt.


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    Schützenfeste sind mittlerweile genauso ein "innerdeutscher Exportschlager" geworden wie Karnevalsumzüge. Sie tauchen in immer mehr Gegenden auf und begründen immer wieder eine neue Tradition.


    Der Sinn von Schützenfesten und anderen Traditionen ist es, gemeinsam etwas zu unternehmen und genau das Gleiche miteinander zu erleben. Gemeinsam "durch die Gegend latschen"und gemeinsam die gleiche Musik hören (müssen) schweißt zusammen.
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    Für Musiker kann ein Schützenfest der "blanke Horror" werden.
    Gerade Blasmusiker müssen dabei oft an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gehen. Einerseits müssen sie teilweise wirklich durchgehend von 5 Uhr morgens bis 22 Uhr immer wieder musizieren. Das machen die Lippen eigentlich nicht mit. Andererseits müssen sie immer wieder marschieren. An nur einem Tag kommen da schon mehr Kilometer zusammen als so mancher Mensch zu Fuß in der Woche gehen mag.


    Unabhängig von Wetter und Temperatur müssen die Musiker auch immer die vorgeschriebene komplette Uniform tragen. Während sich Schützen vielleicht auch mal aus der Hitze oder dem Regen zurückziehen können, sind die Musiker dazu verpflichtet, in Stellung und Position zu verbleiben. Es kann jederzeit ein neuer Musikzierbefehl ausgerufen werden.


    Das Wichtigste dabei ist immer, dass sowohl Instrument als auch Uniform immer in Ordnung sind. Bei Schützenfesten kann man, selbst in Pausen, beides nicht einfach abstellen und mal eben das machen, wozu man Lust hätte. Je sperriger das Instrument ist, desto mehr wird man an den Platz gebunden.



    Damit die Musiker auf das Schützenfest vorbereitet sind, setzt ca. ab dem beginnenden Frühjahr ein erhöhtes Training ein. Zuerst erhöhen sich die Übungsstunden. Die Lippenmuskulatur bei Blasmusikern muss trainiert und gefestigt werden, damit sie auch nach vielen Stunden noch straff ist und die Töne sauber erzeugen kann.
    Bei Trommelcorps und Spielmannszügen wird die Ausdauer trainiert, die Schlägel auch lange Zeit immer wieder mit der nötigen Geschwindigkeit und gleichbleibenden Kraft schwingen zu können.


    Dann muss natürlich auch das Marschieren geübt werden.
    Für Musiker gibt es andere Marsch-Vorschriften und -Techniken als man es bei Soldeten sehen kann. Besondere Schritte für Kurven und Formationen müssen so lange eingeübt und trainiert werden, bis sie unbewusst ausgeübt werden können. Von kurzen Trippelschritten in Kurven über extra lange Schritte und Steh-Schritte muss alles sitzen.
    Je nach Instrument muss der Musiker auch noch auf weiteres achten.
    Das alles muss natürlich "blind" erfolgen, weil es für den Musiker nur ein "Nebenjob neben dem Musizieren" ist.


    "Links, Zwei, Drei, Vier"
    Gibt es nur in der Musik und in Schützenvereinen. Soldaten marschieren nicht mit Links los *lach*




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    Ich persönlich kenne Schützenfeste seitdem ich ein kleines Kind war.
    Ich habe sie auf kleinen Dörfern miterlebt und in großen Städten. Der beschriebene Ablauf von Schützenfesten ist eine Mischung von "Dorf-Schützenfesten" und "Großstadt-Schützenfesten". Das Schützenfest ist auf kleinen Dörfern immer das "Highlight des Jahres". Es schweißt die Einwohner enger zusammen.
    Als Marsch-Musiker habe ich alle Größen von Schützenfesten begleitet. Wenn die "Marschmusik-Zeit" vorbei war, ging es in den "Big Band Modus" mit moderner Musik.


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    Wieso komme ich gerade heute auf dieses Thema ?


    Um 7 Uhr wurde ich durch Marschmusik geweckt. Um 10 Uhr fand ein erster Umzug statt und gerade jetzt höre ich erneut Marschmusik in der Nebenstraße vorbei ziehen