Akku Staubsauger oder lieber mit Stromanschluss. Das sollte man wissen

  • Ganz normale Staubsauger gibt es in zwei Bauformen:


    1) Stand-Staubsauger: Staubsauger, Fuß und Griff sind eine Einheit
    Direkt nach dem Saugfuß kommt ein Gelenk an den sich der Beutelbereich anschließt. Dahinter kommt der Motor und dann die lange Stange zum Halten.


    Der Vorteil dieser Bauform ist, dass man alles an einem Stück hat. Ideal, wenn man zum Beispiel an Treppen staubsaugen muss.
    Der Nachteil ist, dass das Gerät oft nicht flexibel genug ist, um unter Möbelstücken zu saugen. Dafür ist der Sauger oft zu kurz oder zu dick


    Zur Aufbewahrung stellt man den Staubsauger einfach wie einen Besen in die Ecke.


    2) Nachzieh-Version: Staubsaugerrohr, Saugschlauch, Staubsauger
    Man hat einen Saugfuß, der an einem Rohr befestigt ist. Danach kommt ein Schlauch, der zum eigentlichen Staubsauger führt.


    Der Vorteil ist, dass man mit dem dünnen Rohr auch unter flache Möbelstücke kommt. Bei größeren Flächen zieht man den Sauger einfach wie einen und an der Leine hinter sich her.
    Der Nachteil ist, dass diese Art von Staubsauger an Treppen und Aufgängen völlig unhandlich ist, weil man immer wieder einen Platz für den den Sauger finden muss, bevor man mit dem Saugen beginnen kann. Man kann auch immer nur so weit saugen, wie der Schlauch reicht.


    Zur Aufbewahrung muss man zunächst einen Platz für den Sauger finden. Daran kann man dann in der Regel das Saugrohr mit Schlauch einhängen oder man stellt das Saugrohr mit Schlauch einfach daneben.
    Das Verstauen ist relativ aufwändig und der nötige Platz ist erheblich mehr als bei dem "Stab-Sauger"


    Jeder mag einen bestimmten Typ von Staubsauger am liebsten. Dagegen kann man nichts sagen.


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    Bei Akku-Staubsaugern gibt es auch die Stand-Version
    Er hat in der Regel die gleichen Vor- und Nachteile wie das Gerät, das ein Stromkabel benötigt. Man muss sich also nicht umstellen. Weil die Technik aber viel kleiner ist, sind Akku-Versionen automatisch viel leichter als ihre Kabel gebundenen Pendants.


    Die "Nachzieh-Version" gibt es bei Akku-Staubsaugern nicht.
      
    Hiervon gibt es aber eine viel modernere und praktischere Version
    Man hat die übliche Version Fuß und Saugrohr .. aber am Ende kommt kein Schlauch, sondern am Ende vom Rohr sitzt direkt der eigentliche Staubsauger.


    Der Vorteil ist, dass der Akku-Sauger die Vorteile beider Geräte miteinander vereint.
    Mit dem schmalen Rohr kommt man unter alle Möbelstücke und man kann den Sauger nach Gebrauch einfach Platz sparend in die Ecke stellen.
    Als Nachteil wäre nur zu nennen, das man das Gewicht des Saugers nun nicht unten, sondern oben am Ende des Rohrs hat. Man schiebt oder zieht das Hauptgewicht also nicht vor oder hinter sich her, sondern muss es aktiv tragen/halten.


    Sehr oft beträgt das Gesamtgewicht so um die 2 Kilogramm und ist deshalb auch für ältere Menschen noch handhabbar.


    Seitdem es solche Akku-Sauger gibt, gibt es auch diese Version aber auch mit Netzanschluss. Wer also keine Lust auf Akkus hat, die neue Bauform jedoch mag, der findet also eine dritte Bauform.


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    Kommen wir nun zu den großen Unterschieden zwischen Geräten mit Netzanschluss und mit Akku


    Akku-Staubsauger leben vom Akku
    Der Akku und der Stromverbrauch bestimmen, wie lange man den Staubsauger benutzen kann.
    In Warentests erreichten die Staubsauger eine Arbeitszeit von 6 bis 45 Minuten. Dabei spielt nicht einmal der Kaufpreis eine Rolle.
    6-20 Minuten halten die Sauger aus, wenn man die volle Saugkraft benötigt. Länger kann man sie nur benutzen, wenn man den Staubsauger im Eco-Modus benutzt.


    Wenn der Akku leer ist, folgt eine sehr lange Ladezeit
    Zwischen 3,5 bis 6 Stunden lang braucht der Akku bis er wieder komplett geladen ist. So lange muss man eben abwarten können.


    Akku-Sauger haben weniger Saugkraft als Geräte mit Netzbetrieb
    Es ist ganz klar, dass Motoren, die von einem Akku gespeist werden, sehr sparsam arbeiten müssen. Das geht natürlich auch auf die Leistung.
    Selbst bei maximaler Saugkraft reicht es bei manchen Akku-Saugern nur zu einem befriedigenden Reinigungsergebnis. Im Eco-Modus schaffen die Geräte dann kaum noch etwas anzusaugen, was schwerer als einfacher Hausstaub ist.
    Für Hochflor-Teppiche reicht die Kraft von Akku-Saugern nicht aus.


    Akku-Staubsauger brauchen keine Staubsaugerbeutel
    Fast alle Geräte haben einfach einen Auffangbehälter, den man einfach nach Gebrauch mit einem Handgriff entleeren kann. Weil die Sauger so wenig Kraft haben, geht es eigentlich auch gar nicht anders. Das spart aber auch den dauernden Nachkauf von Staubsaugerbeuteln. Man schont also die Umwelt und den Geldbeutel.


    Fast alle Akku-Staubsauger können mit wenigen Handgriffen zum Handstaubsauger gemacht werden.
    Bei den Standgeräten kann die Sauger-Einheit einfach entnommen werden und bei den Rohr-Versionen ersetzt man das Rohr einfach durch eine andere Düse.


    Damit sind sie auch ideal, um mal eben Polster oder Autos auszusaugen.
    Als Tisch-Staubsauger könnte man sie zwar auch benutzen, jedoch wird der extrem hohe Lärmpegel von bis zu 80 dB spätestens nach wenigen Minuten zur Qual werden. 80 dB sind so laut wie ein vorbeifahrendes Auto mit Verbrennungsmotor.


    Natürlich sollte man auch auf die Art des Akkus achten
    Nur Li-Ion (Lithium-Ionen/Lithium-Ion) Akkus (oder neuere Technik) sind es noch Wert, gekauft zu werden.
    Finger weg von Ni-MH (Nickel-Metall-Hybrid) oder Ni-Cd (Nickel-Cadmium) oder wenn die Akku-Art überhaupt nicht angegeben wird.
    Solche Akkus haben immer einen Memory-Effekt und der komplette Staubsauger muss nach nur wenigen Jahren weggeworfen werden.


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    Bei Akku-Staubsaugern geht man also einen Kompromiss aus Saugkraft und Flexibilität ein. Für schnelles zwischendurch Saugen und bei kleineren Flächen und/oder Böden und flachen Teppichen sind sie ideal.
    Wer jedoch viel zu saugen hat oder nicht so schnell arbeiten kann/will, der wird auch weiterhin auf Geräte mit Stromanschluss setzen müssen.


    ACHTUNG
    Es gibt auch Akku-Staubsauger, bei denen man die Akkus und das Ladegerät extra kaufen muss. Das Gerät erscheint dadurch günstiger als es am Ende im Komplett-Zustand ist.


    Es hat aber den Vorteil, dass man sich auch einen oder mehrere zusätzliche Reserve-Akku kaufen kann. Wer also einen Akku.Staubsauger benötigt um sehr lange damit arbeiten zu können, kann auf solche Staubsauger ausweichen.
    Mit genügend Akkus und Ladestationen können also Akku-Staubsauger auch Geräte mit Netzanschluss komplett ersetzen.


    Bitte achtet dann aber auch darauf, dass ihr wirklich zu jedem Reserve-Akku auch eine Ladestation habt. Jeder Akku braucht seine zig Stunden zum Laden, um wieder für seine 20-40 Minuten nutzbar zu werden. Das klappt nicht, wenn man die Akkus alle nacheinander mit nur einer Ladestation nachladen wollte.


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    Wir hoffen, dass wir euch mit diesem Thema eine kleine Kaufentscheidung an die Hand geben konnten, die euch bei der Auswahl hilfreich sein wird.


    Welches Gerät besser als andere ist, müsst ihr euch dann anhand diverser Testberichte aussuchen.
    Für das Jahr 2018 haben wir folgende Testberichte gefunden


    Stern.de
    Meistersauber.de

  • Akku-Staubsauger ( oder zumindest 12 Volt - Staubsauger - egal ob se per Akku oder mit Kabel betrieben werden ) kann ich aber zumindest fürs Auto wärmstens empfehlen.


    Das Auto saugen an den Tankstellen kostet in meiner Umgebung 50 Cent - sollte man eigentlich auch immer berappen können - aber der eigene Staubsauger für den Zweck funktioniert immer - egal ob man grad die 50 Cent klein hat oder nicht ...


    Wer keinen hat und sich keinen kaufen möchte, lege ich dennoch nah, immer irgendwie eine 50 Cent Münze in Griffbereitschaft zu haben.



    Aber um das mal rechnerisch aufzudröseln :


    Der günstigste Akku-Sauger, den ich auf die Schnelle bei meinen Einkaufsbummeln gefunden habe, kkostet 24,95.
    Mal ungeachtet dessen, ob der was taugt, hätte man den nach 50 mal saugen an der Tanke wieder drin.


    Wer also einmal die Woche sein Auto saugen würde ( was ich für übertrieben halte, aber 1x im Monat möchte ich schon ans Herz legen ), bräuchte ein gutes Jahr, um den 25 € Sauger wieder "reingeholt" zu haben.


    Wer das wie ich 1x im Monat macht, bräuchte dafür knapp 4 Jahre.


    Was nun für günstiger befunden wird ( entweder grad die 50 Cent der Tanke kredenzen oder ein eigenes Gerät zu kaufen ), bleibt in jedermanns eigenem Ermessen.

    "Ich weiß nicht, wer mich in die Welt gesetzt hat, und auch nicht, was mein Körper, meine Seele, meine Sinne und jener Teil meines Ichs sind, der denkt. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen." (Blaise Pascal)

  • Ah, sehr gute Einlassung zum Thema. Damit haben wir ja gleich einen Kosten-Nutzen-Rechner auch für die großen Akku-Sauger :gut-ani:


    Weil ja alle Arten von Akku-Staubsaugern auch zum Handstaubsauger für das Auto werden können, rentiert sich die Anschaffung allein schon deshalb, wenn man ein Auto besitzt. Auf lange Sicht lohnt sich die Anschaffung also auf jeden Fall.