Ende Dezember 2018 hat Europa "ein eigenes Microsoft"

  • Microsoft informiert gerade alle Kunden über eine gravierende Änderung. Ab dem 28.Dezember 2018 gehen alle Verträge mit der Microsoft Corporation (USA) auf folgernde Firma über


    Microsoft Ireland Operations Limited
    One Microsoft Place
    South County Business Parl
    Leopartstown
    Dublin 18
    Irland


    Gleichzeitig wird irisches Recht gültig.
    .....


    Was ändert sich dadurch eigentlich für Kunden von Microsoft (USA) ?
    Jeder, der irgendwas von Microsoft gekauft hatte, hat zwangsweise den ominösen EULA zustimmen müssen. Diese beruhten auf dem US Recht und waren somit für deutsche Verbraucher nur soweit gültig,wie es auch nach deutschem Recht zulässig war.


    Für deutsche Verbraucher gilt in Deutschland nur deutsches Recht. Wenn eine EULA in Englisch war, war sie demnach schon ungültig. Verträge müssen, nach deutschem Recht, in der Landessprache (deutsch) verfasst sein, damit sie gültig werden können.


    Natürlich ändert sich die Rechtslage nicht nur deshalb, weil der Vertragspartner umzieht oder den Vertrag weiter gibt. Die alten EULA werden also auch nicht gültiger als vorher.
    Wenn eine neue "Microsoft Ireland Operations Limited" .. schon der Name ist eine Zumutung... weiterhin Verträge in englisch unterjubelt, gelten sie trotzdem nicht.
    Weil die "neue Microsoft" aber dann ihren Sitz in Europa hat, muss man sich nicht mehr alles gefallen lassen :teufel:
    Es gilt europäisches Recht - nicht nur irisches. Für alle Verbraucher gilt das Recht ihres eigenen Landes. Nur für Firmen gilt irisches Recht.
    Verbraucherklagen werden dadurch viel einfacher, problemloser und billiger. Europäisches Recht gilt auch in Irland.


    Warum hat Microsoft wohl dieses Schritt getan ?
    (Es handelt sich um eine reine Spekulation)
    Natürlich ist es trotzdem weiterhin recht schwer, einen Prozess gegen Microsoft zu führen. Die Gefahr für MS ist also nicht viel größer geworden.


    In den USA geht es Steuerbetrügern zunehmend an den Kragen.
    Eine neue Microsoft verursacht "eigene Kosten", hat "eigene Einnahmen" und "eigene Steuern". Gleichzeitig können sich auch die "alte Microsoft" und die "neue Microsoft" gegenseitig Kosten berechnen.
    Macht man es geschickt, kommt, selbst bei Milliarden-Gewinnen, noch ein Minus in den Büchern heraus. So macht man aus einem Gewinn einen Verlust und muss keine Steuern mehr zahlen.


    Man kann also die Erträge beider Gesellschaften ganz gezielt so ändern, wie man es gerade braucht. Braucht man irgendwo noch "Kosten", die aus einem Gewinn einen Verlust machen, kann die andere Gesellschaft ja eine Rechnung für eine entsprechend teure Entwicklungsarbeit erstellen.
    Berechnet eine Firma der anderen für 1 Arbeitsstunde 1 Million Euro, so ist es zwar völlig schwachsinnig, muss aber zunächst einmal buchhalterisch anerkannt werden.
    Microsoft verkündet schließlich nicht, dass es eine Tochtergesellschaft ist, sondern dass alles an eine andere Firma übergeht.
    Ob es gegenseitige Absprachen geben wird, muss man dann erst einmal beweisen .. was natürlich schwer wird, wenn die eigentliche Datenhoheit und Kontrolle beim Verdächtigen liegt. Es wird daher faktisch nie möglich sein oder werden.