Die Folgen, wenn Parkplätze in den Innenstädten abgeschafft werden.

  • Aktuell wird von der DUH vorgeschlagen, die Anzahl der innerstädtischen Parkplätze zu verringern, damit man eher geneigt ist, auf Bus und Bahn umzusteigen.


    Folge 1) Der Verkehr nimmt sogar noch zu
    Wer mit dem Auto in eine Innenstadt fährt, wird länger brauchen, um einen Parkplatz zu finden. Der Parkplatzsuchverkehr wird zunehmen und die Umweltverschmutzung wird steigen. Der Umstieg auf Bus und Bahn ist nur dort möglich, wo man nichts zu transportieren hat.


    Folge 2) Die Innenstädte veröden
    Geschäfte, die sperrige oder schwere Waren verkaufen, finden in den Innenstädten keine Kunden mehr. Sie müssen ihren Standort dahin verlagern, wohin auch ihre Kunden kommen können.


    Folge 3) Der Verkehr nimmt noch einmal weiter zu
    Wer eine Familie zu versorgen hat, kann es jetzt nicht mehr in der Nähe erledigen, sondern muss raus aus der Stadt. Wer mal versucht hat, einen Wocheneinkauf ohne Fahrzeug zu erledigen weiß, dass es unmöglich ist, diesen alleine und nur mit Bus oder Bahn zu bewältigen.


    Folge 4) Die Umweltbelastung steigt
    Muss man, statt 2 Kilometer zum nächsten Laden, jetzt 10 Kilometer "ins Grüne" fahren, erhöht sich automatisch auch die Umweltbelastung.


    Folge 5) Der Lieferverkehr steigt
    Kann man seine Einkäufe, mangels vorhandener Parkplätze, nicht mehr mit dem eigenem Fahrzeug erledigen, muss man sich eben alles liefern lassen.
    "Das klappt heute nicht mehr. Der LKW ist gerade mit einem Brühwürfel unterwegs" ist eigentlich nur ein Witz, wird dann jedoch zur Realität.
    Die Lieferungen erfolgen aus Zentrallagern und jedes schickt seine Lieferung einzeln ab. Selbst wenn alles gleichzeitig ankommt, hat jede Lieferung jedoch vorher einen eigenen Weg einzeln zurücklegen müssen.


    Es sollte bekannt sein, dass für LKW andere Abgaswerte gelten als für PKW um als "sauber" zu gelten. Damit einhergehend steigt also auch wieder die Umweltbelastung


    Folge 6) Fahrgäste können ihr eigentliches Ziel nicht mehr erreichen
    Hierbei denke ich jetzt einmal an die vielen alten Menschen, die sich zum Arzt begeben müssen und normalerweise mit dem eigenen Fahrzeug dorthin fahren. Gehbehinderten und Gebrechlichen ist eine Fahrt mit ÖPVN nicht zumutbar.


    Diese Menschen müssen dann extra einen Parkplatz außerhalb suchen und dann wieder mit einem Taxi in die Innenstadt fahren. Das Taxi verursacht automatisch die doppelte Umweltverschmutzung als wenn der Gebrechliche selbst gefahren wäre. Es muss ja erst einmal nach außerhalb fahren, dann wieder zurück und dann noch zweimal den gleichen Weg machen, um den Fahrgast wieder dort abzusetzen, wie er sein Auto stehen hat.
    Es gibt leider keine Taxi-Linien, die immer wieder automatisch zu solchen Parkplätzen fahren und damit die zusätzlichen Wege einsparen würden.


    Parkplatzverringerung ist also nicht nur völlig unsozial gegenüber allen, die auf ein Fahrzeug angewiesen sind, sondern erzeugt auch zusätzliche Umweltbelastungen.


    Folge 7) Innenstädte sind nicht mehr lebenswert
    Bis auf Kultur und Amüsement wird sich irgendwann kaum noch etwas in den Innenstädten finden. Alles sonst Wichtige verlagert sich nach außerhalb. Die Stadtflucht wird dann beginnen, wenn man sich woanders besser, schneller und einfacher versorgen kann.


    Wenn die Städte immer weniger Bewohner haben, werden sie zwar sauberer aber gleichzeitig fehlt den Kommunen auch das Geld für den Nahverkehr. Er muss eingeschränkt oder erheblich verteuert werden. Wieder ein weiterer Grund, nicht mehr in der Stadt leben zu wollen.


    Wo endet das dann irgendwann ?
    Auf der "grünen Wiese" werden die Orte immer größer werden. Sie werden zu immer größeren Städten, die dann wieder das gleiche Problem haben.


    Für die Verödung von Innenstädten braucht es nicht einmal besonders lange. Mir sind Städte bekannt, in denen es schon nach nur 10 Jahren dazu geführt hat, dass man in den Innenstädten nur noch das Allernötigste bekommt.


    Die Verringerung von Parkflächen kann also durchaus der Anfang der großen Probleme werden. Am Ende werden sie nur in andere Regionen verlagert.


    Nun mag man gerne auf Elektrofahrzeuge verweisen und dass die ja in 10 Jahren endlich auch alltagstauglich sind. Einerseits brauchen die aber auch Parkflächen und andererseits muss auch irgendwo der Strom für sie produziert werden. Umweltfreundlich oder wenigstes umweltneutral werden sie jedoch nie wirklich sein.