Paketdienste wollen extra Gebühr, damit man sein Paket auch geliefert bekommt

  • Das Schöne beim Online-Shopping ist, dass man von zu Hause bestellt und die Ware auch dorthin geliefert bekommt. Der bestellte "Brühwürfel" wird dann direkt von einem Paketdienst bis zur Haustür gebracht.


    Der Paketdienst Hermes hat angekündigt, dass er ab 2019 eine extra Gebühr für die Hauszustellung verlangen wird. Gerade der Paketdienst, bei dem man eine Zustellung irgendwo in der Nachbarschaft ausdrücklich ablehnen muss, verlangt also für die Zustellung eine gesonderte Gebühr.
    Zahlt man die nicht, muss man sich sein Paket selbst bei der Zustellbasis abholen. Weiter wird das Paket dann nämlich nicht mehr befördert.


    In manchen Städten hat jeder Paketdienst eine eigene Zustellbasis. Manche Paketdienste verosrgen aber selbst Ballungsräume nur aus einer einzigen Zustellbasis heraus, die sich zudem noch außerhalb der Städte befindet.
    Hat man das Glück, eine Zustellbasis in der eigenen Stadt zu haben, fallen also nur die Zusatzkosten an, um dorthin und zurück zu fahren. Schon diese Kosten sind durchweg höher als die Zusatzgebühren für die Hauszustellung.


    Ist es eine regionale Basis, muss man so weit fahren, dass das Online-Shopping überhaupt keinen Sinn mehr ergibt. Man fährt weiter als zu einem entsprechenden Ladengeschäft im hat dadurch höhere Kosten als im normalen Laden. Zusätzlich muss man auch noch warten bis das Paket abgechickt wurde und angekommen ist.
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    Paketdienste, die eine extra Gebühr verlangen, wissen das und setzen darauf, dass der Empfänger deshalb die zusätzliche Gebühr trotzdem beauftragen/akzeptieren wird.


    Hermes argumentiert damit, dass die Kosten für die "letzten 50 Meter" zu hoch wären und auch dass man kaum Fahrer findet.


    In Zukunft kann es also durchaus zu folgender skurrilen Situation kommen:
    Der Nachbar im selben Haus bekommt sein Paket zugestellt und du darfst dein Paket selbst abholen.
    Für den Paketdienst ist es "viel zu teuer", dass dein Paket auch mitgenommen wird. Lieber lässt er den Fahrer mit halb leerem Wagen durch die Gegend fahren.Das ist schließlich billiger.. oder was ?
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    Wer sich als Absender auf diese Art von einem Paketdienst erpressen lassen will, soll es gerne machen. Es ist schließlich sein Geld. Hat man einen Online-Shop, wird man schnell seine Kunden verlieren oder sich das verlorene Geld auf andere Art wiederholen müssen.


    Was kann man als Verbraucher machen ?


    1) Shops vermeiden, die nur mit Paketdiensten versenden, die eine extra Gebühr verlangen
    Wenn nicht direkt, wirst du diese Zusatzgebühr auf andere Art zahlen müssen


    2) Sammelbestellungen
    Einer bestellt für andere mit. Die Zusatzgebühr teilt man sich dann. Der Paketdienst muss die gleiche Menge an Paketen bringen, bekommt aber am Ende doch nur 1x die Sondergebühr.


    3) Sammelabholung
    Einer holt für alle gemeinsam ab. Das lässt sich relativ leicht organisieren, weil die Pakete ja immer einige Tage gelagert werden.


    4) Direkt zum Ladenlokal bestellen
    Das machen schon viele Handelsketten. Man bestellt im Netz und holt sich die Ware beim nächsten Mal im Laden ab. Dafür zahlt man dann wenigstens auch keine Versandgebühren.


    5) Geht doch einfach mal wieder in einen Laden und nehmt das Teil direkt mit
    Du siehst und bekommst die Ware sofort in die Hand. Der einzige Nachteil ist, dass es eben kein Fernabsatzgeschäft mit Rückgaberecht war.


    Paketdienste, die, durch eine extra Gebühr für eine Hauszustellung, billiger erscheinen wollen als sie in Wirklichkeit sind, sollte man als Verbraucher nicht unterstützen.