Arktische Kälte: Jetzt ist alles anders

  • Über weite Teile der USA ist eine arktische Kältewelle herein gebrochen. Die Menschen dort können sich nicht mehr vorbereiten wie wir es schon vor vielen Jahren einmal beschrieben hatten ( siehe Extreme Kältewelle angesagt - Wie kann man vorbeugen ? )


    Diesel-Maschinen funktionieren draußen nicht mehr

    Unter -30°C hilft selbst Polar-Diesel nicht mehr weiter. Da die meisten LKW mit Diesel fahren, müssen sie den Betrieb einstellen.

    Ein sehr großer Teil des Transportwesens kommt zum Erliegen.


    Auch in Deutschland werden noch viele Züge mit Dieselloks gezogen. Wo es keine Oberleitungen gibt, können die Strecken nun nicht mehr bedient werden.

    Rangierloks fahren überwiegend mit Diesel. Damit endet auch das neue Zusammenstellen von Zügen. Waren können nicht mehr zum Ziel geleitet werden oder müssen per Hand auf andere Waggons umgeladen werden.

    Da man nicht von heute auf morgen die Abläufe komplett neu organisieren kann, es fehlen entsprechende Verladeeinrichtungen an den Verschiebebahnhöfen, kommt auch dieser Teil des Transportwesens zum Erliegen.


    Schiffsdiesel sind Grobmotoriker, aber auch sie versagen bei solchen Temperaturen. Sie könnten theoretisch noch mit Polardiesel laufen, weil sie ja nicht ungeschützt sind. Einerseits verbrauchen Schiffe aber Unmengen an Tonnen (!) von Kraftstoff pro Tag und andererseits Ist die Industrie nicht auf so hohen Bedarf eingestellt. Gleichzeitig stellt sich noch die Frage, wo der Polardiesel herkommen soll, wenn Tankwagen zu Lande nicht mehr fahren. Rohrleitungen werden nicht extra aufgewärmt, sodass auch sie ausfallen, weil der Diesel in ihnen schon geliert.

    Unabhängig von den hohen Kosten und vom Versorgungsengpass, bleibt natürlich noch der Fakt, dass auch fließende Gewässer bei solchen Temperaturen einfrieren. Aktuell frieren sogar die Niagarafälle in Amerika ein.

    Eisbrecher auf Flüssen machen keinen Sinn, wenn der Fluss nur noch aus einer massiven Eisschicht besteht.

    Der dritte Teil des Transportwesens kommt zum Erliegen


    Auch Busse werden überwiegend mit Diesel betrieben. Dadurch kommt jetzt der ÖPNV zum Erliegen.


    Batterien haben kaum noch Kapazität

    Wer bis hier gelesen hat, hat vielleicht daran gedacht, dass er deswegen kein Problem sieht. Schließlich gibt es ja noch Elektrofahrzeuge und Benziner.

    Die Akkus verlieren aber schon in normalen Wintern an Kapazität. Man kann ganz grob von 30-50% ausgehen. Bei arktischen Temperaturen kann man gut und gerne noch einmal die Hälfte abziehen. Aus einer Reichweite von 100 Km werden also magere 25 Km, die das Fahrzeug sich noch fortbewegt.

    PS: Hierzu gibt es aktuell noch keine Erfahrungswerte, da E-Fahrzeuge nicht unter diesen Bedingungen zum Einsatz kommen.


    Auch Benziner sind auf ihre Batterie zum Starten angewiesen und auch während der Fahrt wird der Motor nur durch Strom am Leben gehalten. Das Gemisch muss immer wieder elektrisch gezündet werden. Läuft der Motor aber erst einmal, versorgt ihn die Lichtmaschine mit dem dazu nötigen Strom. Er darf eben nur nicht mehr abgestellt werden, sondern muss 24/7 weiter laufen.

    Benziner sind in arktischen Regionen im Einsatz. Hier liegen also auch Erfahrungswerte vor.


    Die von allen benutzen Mobiltelefone werden auch nicht mehr lange funktionieren. Wenn es das Display überlebt, schafft der Akku nur noch ein paar Minuten statt vielen Stunden. Ein Smartphone kann man nicht mehr mit bloßen Händen bedienen. Nach nur 5 ungeschützten Minuten ist die Hand erfroren. Spezielle Handschuhe bieten nicht viel länger Schutz,das sie nicht für arktische Kälte entwickelt wurden.


    Wir stellen also fest, dass solche extremen Minustemperaturen in Westeuropa zum Totalausfall der gewohnten Infrastrukturen führen würden.

    Das Transportwesen fällt aus und man kommt auch nicht mehr zum Arbeitsplatz. Damit fällt auch ein großer Teil der Herstellungsbetriebe aus. Ohne Materialnachschub kann nichts produziert werden und ohne Personal können die Maschinen nicht gesteuert werden.


    Wer jetzt denkt: "Schön, dann bleibe ich zu Hause im Warmen" , wird sich schnell eines Besseren besinnen wollen. Dazu aber im nächsten Teil