Es begann vor rund 3 Jahren als in Großbritannien darüber abgestimmt wurde, ob GB in der EU bleiben solle oder lieber seine eigenen Wege gehen sollte.
Den Briten wurden "blühende Landschaften" versprochen.
- Die Wirtschaft würde florieren und die Arbeitslosenquote wieder sinken
- Die jährlich eingesparten Milliarden würden in soziale Verbesserungen gesteckt werden können.
- Eigene Einwanderungspolitik würde wieder durchgesetzt werden können.
Roundabout sollte durch die Trennung wieder ein Großbritannien entstehen, das dem Namen United Kingdom Ehre machen würde.
Keine Zwänge von Außen mehr. Endlich wieder ein Land, das man ernst nehmen würde und das ein wichtiges Wort mitzureden hätte. Ein Partner, den man in jeder Hinsicht als wünschenswert betrachten würde.
Es ist sehr gut verständlich, dass viele Briten die Rückkehr zu früherer Größe wünschten. Eine Größe, die sie nur aus Erzählungen und Geschichtsbücher kannten und die sie nun auch selbst erleben wollten.
Den Mahnern und Realisten wurde weniger Glauben geschenkt. Schließlich zeigten sie keine Zukunftsperspektive auf, sondern malten alles nur in düsteren Farben.
Es kam, wie es kommen musste: Mit einer (relativ kleinen) Mehrheit wurde für den Austritt aus der EU gestimmt: Britannien verlässt die EU .. Britain Exit .. Brexit.
So ist es mir wenigstens im Groben im Gedächtnis geblieben.
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Die Briten werden also sehr schnell "um Erbarmen betteln" ... und ... die EU wird nachgeben .
In einigen Jahren wird GB also nicht mehr zur EU gehören - aber - es wird alles wieder so wie heute sein.
Alles anzeigen1) Der Premierminister wir den Austritt nicht beantragen
Der aktuelle Premierminister hat für Oktober seinen Rücktritt bekanntgegeben. Er wird den Austritt vorher nicht beantragen.
Erst einmal wird es also einen Aufschub von 4 Monaten geben , bis überhaupt etwas passiert
2) Der ehemalige Bürgermeister von London VERSPRICHT , dass man trotz Brexit in der EU bleiben wird
Er verspricht den Bürgern, dass man zu viele Sonderrechte aushandeln wird, dass es trotz Austritt nur noch mehr Vorteile als aktuell gibt.
Das ist , gelinde gesagt , nicht nur ein leichtsinniges Versprechen , sondern es grenzt auch noch an Betrug an der Bevölkerung. Es könnte natürlich sein, dass dieser Mann wirklich glaubt , dass die EU nach der GB-Pfeife tanzen wird.
Es ist schon sehr bezeichnend, dass dieser Brexit-Befürworter direkt nach der Veröffentlichung wieder im Untergrund verschwand.
3) Erst nach dem man den §50 beantragt hat, beginnt der Austritt.
Ab diesem Austritt haben alle 2 Jahre Zeit, die Umstände des Austritts zu verhandeln. Man rechnet damit, dass diese sich wohl über 5 Jahre hinziehen werden.
4) Man will ein zweites Referendum nicht eindeutig ablehnen
Jetzt, nachdem man merkt, was der Brexit bewirken wird, macht man schnell einen Rückzieher. "War ja nur eine erste Abstimmung. Vielleicht lassen wir doch noch einmal abstimmen ?"
ABER ....
Während die britischen Politiker alles tun, um den "wirklichen Brexit" hinauszuzögern , ergreift die Wirtschaft schon entsprechende Maßnahmen.
Großkonzerne und Banken stellen bereits jetzt alles um, damit man Produktionen und Arbeitsplätze in die EU auslagert. Es gibt schon Vorbereitungen , den "Bankenplatz London" nach Frankfurt am Main zu verlagern. Allen voran wird die Börse umziehen.
Die Ratingagentur Moodies hat die Wirtschaft und Großbritannien bereits von "zuverlässig" auf "negativ" herabgestuft.
Das britische Pfund ist auf den tiefsten Stand seit 1985 gefallen.
Auch wenn das "Vereinigte Königreich" noch meint, man könne den Brexit vielleicht zurücknehmen .. er vollzieht sich auch schon ohne ihr Zutun.
Die Politiker der EU akzeptieren das Referendum und fordern GB auf, den Austritt unverzüglich zu beantragen.
Man akzeptiert also zähneknirschend die Entscheidung ... und will jetzt sofort Taten sehen
>Ihr wolltet raus ? Ok. dann Tschö mit Ö <
Schottland will in der EU bleiben und bereitet ein eigenes Referendum vor ... um sich von GB loszusagen , damit man weiterhin in der EU bleiben kann.
Das Referendum von 2014 ist gescheitert , weil damit auch der Austritt aus der EU verbunden gewesen wäre. Jetzt hat sich die Lage gewendet.
Spanien beansprucht Gibraltar für sich. Dieser Streit besteht schon seit vielen Jahrzehnten - wurde nur zurückgestellt , weil sich beide in der EU befanden. Da wollte man nicht um so ein Stück Land streiten.
Jetzt kann es also wieder los gehen mit dem alten Streit.
London will zur EU und erhofft sich einen Sonderstatus.
Komisch.... alles was sich Chancen ausrechnet, rennt , rettet und versucht von GB zu flüchten.
In GB beginnt schon der Niedergang .. außer deren Politiker haben es längst alle begriffen , dass es keinen Rückzieher mehr gibt.
Vielleicht kommt nach den Brexit ja noch der Nexit, der Frexit , der Lexit , der Bexit und der Dexit ?
Das wäre denn der komplette Austritt der EU-Gründerländer aus der EU . Und egal was die EU dann beschließen will oder je beschlossen hat - es wäre für die "Exit-Länder" nicht mehr von Belang.
Aus meiner Sicht könnte es durchaus sein, dass Trump die Mehrheit der Wahlmänner bekommt und dadurch zum neuen US-Präsidenten wird.
Dann würde es den US-Bürgern wie den Briten beim Brexit gehen: Eigentlich wollten sie ihn nicht wirklich, sondern nur "aus Protest" dafür stimmen. Jetzt haben sie ihn und müssen die Folgen tragen.
"Dahinten" herrscht die gleiche Stimmung wie in England nach dem Brexit:
Die Wähler wurden belogen und betrogen und haben es erst viel zu spät gemerkt, auf was sie sich eingelassen haben
Großbritannien ? Keine Chance
Viel zu klein, um irgendetwas diktieren zu können. Sie werden einfach von der wirtschaftlichen Macht der USA erdrückt werden. Gleichzeitig gibt es kaum etwas, was von dort aus in nennenswerter Menge/Größe in die USA exportiert wird.
Die USA sind also die Gewinner während GB betteln gehen muss, im seine Produkte dorthin zu exportieren.
GB bereitet sich schon auf den harten Bruch vor.
Krankenhäusern wird empfohlen, sich einen 6-Wochen-Vorrat an wichtigen Medikamenten anzulegen für den Fall, dass die Versorgung aus Europa nicht wie bisher läuft.
Rentner im europäischen Ausland werden darüber informiert, dass es nach einem Brexit problematisch und teuer wird, von dort aus Finanzgeschäfte zu tätigen oder an die Rente zu kommen.
Heute, am 02.April 2019, hätte eigentlich schon alles vorbei sein sollen. Der 29. März 2019 war eigentlich der letzte Tag in der EU gewesen.. oder besser gesagt, hätte es sein sollen.
Die Verhandlungen sind schon länger beendet. Nun fehlt nur noch die Zustimmung der britischen Regierung.
Diese ist sich jedoch nur in folgenden Punkten einig.
- kein Austritt unter den ausgehandelten Bedingungen
Man hat also Verhandler geschickt, die keinerlei Befugnisse gehabt hatten, sondern erst im Nachhinein eine Zustimmung einholen müssen.
- kein Austritt ohne Deal
Gefallen die in den letzten Jahren ausgehandelten Bedingungen nicht, muss erneut von vorne begonnen werden. Dazu gehören jedoch zwei Seiten. Die anderen 27 Mitgliedsstaaten sind nicht bereit, erneut alles von vorne beginnen zu wollen.
- kein neues Referendum
Man will den Willen des Volkes aus dem Jahr 2016 unter allen Umständen durchsetzen. Eine zweite Abstimmung darüber sol es nicht geben.
Das britische Volk soll nur darüber abstimmen können, über das sich seine Politiker nicht einigen können.
Ganz am Anfang hatte man ja damit gerechnet, dass sich der Austritt auch durchaus auf bis zu 5 Jahre hinaus ziehen könnte.
GB erhält einen letzten Aufschub bis zum 10. April 2019.
Stimmt die britische Regierung bis dahin dem Deal zu, kann ein Austritt noch um einige Zeit verschoben werden, damit GB die Gelegenheit erhält alle Vorschriften und Gesetze anzupassen.
Gibt es keine Zustimmung und gibt es kein erneutes Referendum über den Brexit, ist GB nach dem 12. April nicht mehr in der EU.
Dann ist der Brexit vollzogen, auch wenn es die Briten nicht wollen. Sie haben den Brexit beantragt und so wird es dann geschehen.
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Natürlich stellt sich die Frage: Wird es GB absichtlich so schwer gemacht, die EU zu verlassen ?
- Die Grundlagen für einen Austritt waren schon vorher bekannt.
Hier gab es also keinen Überraschungseffekt
- GB versuchte, sich möglichst viele Vorteile zu verschaffen
Das ist völlig legitim. Schließlich wollten beide Seiten ja keinen harten Bruch, sondern weiter zusammen arbeiten.
Verhandlungen sind immer Kompromisse und Einigungen. Hat eine Seite die Grenzen ihres Nachgebens erreicht, enden automatisch die Verhandlungen.
- Es war vorher schon klar, dass es nicht so ausgehen würde, dass GB weiterhin alle Vorteile genießen würde, ohne seinerseits Zugeständnisse machen zu müssen.
Einige Punkte sind bis heute noch nicht abschließend geklärt und müssen, selbst nach einer Annahme des Deals im Nachhinein noch reguliert werden.
Eine Bestätigung des Deals hätte die Chance dazu gegeben.
Egal welches Land aus der EU austreten wollen würde, es würde sich diesen aktuellen Austritt als Beispiel nehmen müssen .... als schlechtes Beispiel, wie man es besser nicht macht.
Als Insel hat es England eigentlich noch leicht. Es gibt keine Versorgungsleitungen und es gibt auch nur eine Grenze zu einem Nachbarland. Deutschland, als Transitland, hätte wohl mit erheblich mehr Schwierigkeiten zu kämpfen.