C02 Abgaben und Kompensation

  • Aktuell gibt es viele Forderungen und Diskussionen darüber, die CO2-Belastung zu senken oder nach dem Verursacherprinzip zu bepreisen.


    Für extrem Energieaufwändige Konzerne gibt es schon lange die Möglichkeit, über Zertifikate zu hohen CO2 Ausstoß zu kompensieren. Hat man einen Ausstoß, der über den zulässigen Werten liegt, kann man sich eine entsprechende Menge an Zertifikaten kaufen, die diesen Mehrausstoß dann kompensieren.

    Verursacht man weniger CO2, erhält man die entsprechende Menge an Zertifikaten. Diese können dann für den eigenen Konzern genutzt oder verkauft werden.


    Hat ein Konzern ein Kraftwerk, das 1 Mio Tonnen weniger CO2 ausstößt, bekommt er eine entsprechende Menge an Zertifikaten. Hat er ein anderes Kraftwerk, das 1 Mio Tonnen mehr ausstößt, muss er die entsprechende Menge an Zertifikaten kaufen. Weil er die aber schon durch das erste Kraftwerk hat, muss er nichts zahlen, sondern reicht einfach die erhaltenen Zertifikate ein.

    Hier weniger verursacht und dort mehr verursacht, ergibt für den Konzern eine Nullnummer.


    Das gleiche Prinzip wird bei Autokonzernen mit dem Flottenverbrauch genutzt: Man rechnet einfach die Gesamtmenge zusammen und nur wenn die höher als zulässig ist, muss der Konzern etwas zahlen.


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    Wer eine Flugreise unternimmt, kann durch eine Zahlung als CO2-Kompensation, Umweltprojekte unterstützen, die dafür sorgen, dass woanders CO2 eingespart wird.


    Mit dem Geld werden dann zum Beispiel auf Borneo Solaröfen finanziert, damit die Bevölkerung kein Holz mehr zum Kochen verbrennen muss. Oder irgendwo auf der Welt werden Wälder wieder aufgeforstet, die das CO2 später wieder für ihr Wachstum brauchen und es so wieder binden.


    Es gibt viele Umweltprojekte, die CO2-Kompensationen fördern oder verwirklichen. Jedes Umweltprojekt investiert gleichzeitig in verschiedene Projekte.

    Weder die Fluggesellschaft noch der Flugpassagier können darauf einwirken, wie viel Geld in welches Einzelprojekt fließt.


    Es gibt also keine direkte Steuerung, wo das zusätzlich verursachte CO2 wieder kompensiert wird, noch in welchem Maße.


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    Wie man sieht, ist das mit den Emissionszertifikaten nur ein hin und herschieben von Zahlen und Werten.


    Die freiwilligen Kompensationszahlungen für Flugreisende sind eine Good-Will-Aktion, die irgendwo auf der Welt irgendwelche Projekte fördern, die irgendwie irgendwelche Mengen an CO2 kopmensieren, indem dort dann weniger CO2 als zuvor verursacht wird.


    Beide Systeme sorgen jedoch nicht dafür, dass weniger CO2 verursacht wird, sondern nur, dass der Wert nicht weiter steigt.