Akkus von E-Autos für stabiles Stromnetz schadet den Akkus

  • Eine Idee, wie man das Stromnetz gleichmäßig auslasten und Spitzenwerte kompensieren kann, ist folgende:

    Die Akkus von E-Autos werden ins Stromnetz mit eingebunden. Wir mehr Strom benötigt, als aktuell zur Verfügung steht, wird er aus den Akkus von E-Autos zur Verfügung gestellt. Wird dann wieder mehr produziert, werden die Akkus damit wieder geladen.


    Das klingt natürlich positiv, ist es jedoch nicht, weil dabei zwei Probleme nicht berücksichtigt wurden.

    1) Akkus enthalten Gleichstrom. Das Stromnetz liefert jedoch Wechselstrom.

    Der Strom kann also nicht direkt ins Netz eingespeist werden, sondern muss zuvor transformiert werden. Solche Konverter müssen also in jedem Haus oder jedem E-Auto verbaut werden.


    2) Die Akkus sind dafür überhaupt nicht geeignet.

    Li-Ionen Akkus können 500-800 Mal vollständig geladen werden, bevor sie an Kapazität verlieren. Um die Haltbarkeit der Akkus vorherzusagen, geht man davon aus, dass man einen Akku 1x die Woche komplett ladet. Damit erreicht man dann rechnerisch eine Haltbarkeit von 7-10 Jahren.


    Vergessen wir einmal, dass 1x die Woche Laden höchstens für Kurzstreckenfahrer ausreichen würde. Wer im Durchschnitt nur 100-200 Kilometer pro Woche zurücklegt, sollte sich kein Auto kaufen. Die durchschnittliche Fahrleistung pro Jahr beträgt 15.000 Kilometer. Bei 200 Kilometern Reichweite wären das 75 vollständige Ladevorgänge pro Jahr. Alle 5 Tage fällt eine komplette Akkuladung an.


    Jedes Entladen und wieder neu laden, um das Stromnetz zu stabilisieren, kostet den Akku also eine volle Woche "Lebenszeit". Aktuell wird mindestens ein Preis von 20.000 Euro für einen E-Auto-Akku veranschlagt. Bei 7 Jahren Haltbarkeit kostet jede Woche also fast 55 Euro. Der Akku verliert also mit jeder kompletten Ladung gleichzeitig 55 Euro an Wert.


    Wie oft wird ein E-Auto wohl als Stromnetz-Stabilisierer herhalten müssen ?

    Das kann keiner vorhersagen.

    2016 gab es 148.000 Ausfälle im Niederspannungsbereich und 24.000 im Mittelspannungsbereich. Der Niederspannungsbereich ist der, den wir als "Strom aus der Steckdose" kennen.


    Wenn es nur 1x im Jahr wäre, würde sich der Aufwand für die Anschlüsse, Umrüstungen und Regeltechnik nicht lohnen... oder doch ?

    In Deutschland gibt es aktuell rund 47 Millionen PKW. Wenn wirklich alle rein elektrisch wären, würde ein einmaliger "Puffervorgang" also einen Schaden von 2,585 Billionen Euro verursachen. Diesen Schaden würden jedoch nicht die Energieversorger tragen, sondern er würde zu Lasten der Auto-Besitzer gehen.

    Der Wertverlust der Akkus muss jedoch nicht ersetzt werden und die Energieerzeuger müssen auch keinen extra Strom einkaufen.


    Noch sind es einfach nur Überlegungen, da es nicht genügend E-Autos gibt um das Stromnetz auf diese Art stabilisieren zu können. Wenn es aber soweit ist, sollte man sein E-Auto besser vom Stromnetz trennen, sobald es voll geladen ist.