Vertragslaufzeiten: Was ändert sich für Altverträge, wenn ein neues Gesetz kommt ?

  • Aktuell sind Bestrebungen im Gange, die Laufzeit für Langzeitverträge, mit immer wiederkehrender Leistung, auf höchstens ein Jahr zu begrenzen.


    Manchmal hat man sich ja schon geärgert, wenn man ein 2-Jahres-Abo abgeschlossen hat und nach einiger Zeit merkt, dass man das Abo nicht mehr nutzen wird oder es die gleiche Leistung erheblich günstiger bekommen könnte.

    Pech gehabt. Vertrag ist Vertrag und den muss man dann eben weiterhin erfüllen.


    Wenn ein neues Gesetz die Laufzeit solcher Verträge begrenzt, was ist dann mit meinen Verträgen, die ich erst vor kurzem abgeschlossen habe ?

    Bei allen neuen Gesetzen gilt immer noch das Bestandsrecht. Das heißt, dass auch Altverträge weiterhin unter den abgeschlossenen Bedingungen laufen. Sie haben eben weiterhin Bestand.


    Wer aktuell mit dem Gedanken spielt, eine neuen Handyvertrag, Abo oder Fitnessclub-Vertrag abzuschließen, sollte entweder noch einige Monate warten, ob es ab 2020 ein neues Gesetz dazu gibt - oder gleich eine kürzere (aber nicht so preiswerte) Vertragslaufzeit wählen.


    Wird es sich eigentlich auf kostenlose Geräte bei einem Handyvertrag auswirken ?

    Als es mit den Handys begann, konnte sich eigentlich keiner ein Handy leisten. Damals gab es Handys auch schon für "1 Mark" mit einer Vertragslaufzeit von nur 1 Jahr. Nicht lange danach, wurden die Laufzeiten auf 2 Jahre erhöht.


    Als dann die Smartphones kamen, gab es keine für 1 Euro. Hunderte von Euros musst dazu gezahlt werden. "Smartphones und Handys für 1 Euro wird es nicht mehr geben. Die Geräte sind zu teuer" so lautete damals die Begründung und Prognose. Heute bekommt. man die Geräte aber doch schon lange wieder für 1 Euro.


    Aufgrund dieser Erfahrung kann man prognostizieren, dass es nach einiger Zeit wahrscheinlich doch wieder Geräte fast kostenlos dazu geben wird. Es wird eben nur ein paar Jahre dauern.


    Wie komme ich auf diese Prognose ?

    1) Unsubventioniert kann sich doch kaum jemand ein Spitzenklasse-Smartphone leisten.

    Wer legt denn schon rund 1.000 Euro für ein Smartphone hin, das nach nur 2 Jahren völlig veraltet ist und nur noch einen Bruchteil des Kaufpreises als Wert hat ?


    2) Ohne Unterstützung der Netzbetreiber bricht der Absatzmarkt für Mobile Devices ein.

    Das iPhone hat nur so große Verbreitung gefunden, weil man das Gerät eben nicht einzeln kaufen konnte, sondern nur in Verbindung mit einem Vertrag der Telekom bekam.

    Im neue Geräte möglichst massiv in den Markt zu drängen, werden die Hersteller ihre Geräte eben in großen Bundles an die Netzbetreiber geben. Schon amortisieren sich die Kosten auch nach einer viel kürzeren Laufzeit.

    Alternativ werden die (kurzen) Laufzeitverträge dann eben mehr kosten. Das war aber sowohl am Anfang als auch später beim iPhone auch schon so und hat keinen geschreckt, der unbedingt ein neues Handy möglichst günstig haben wollte.