E-Scooter: Alternative zu Bus, Bahn, Taxi


  • E-Scooter können in größeren Städten als alternatives Fortbewegungsmittel dienen. Dort wo es Verleiher für sie gibt, findet man sie überall in den Straßen. Leider sind sie nur selten so ordentlich wie im Bild oben abgestellt. Häufiger sieht man sie in desolatem Zustand irgendwo an der Ecke stehen.


    Wer jetzt denkt, man könne sie sich einfach nehmen und losfahren, der sitzt einem Irrtum auf.

    Man muss sich faktisch zuerst irgendwo registrieren und seine persönlichen Daten hinterlegen. Um dann das Gefährt benutzen zu können, braucht man ein Smartphone mit aktiver Internetverbindung.


    QR-Code scannen und los geht die Fahrt.


    Wie man sehr gut sehen kann, haben manche E-Scooter keinerlei Anzeigen. Man sieht also nicht, wie schnell man fährt oder wie voll der Akku ist.

    Damit der E-Scooter möglichst lange durchhält, verringern viele ihr Tempo mit abnehmenden Akku-Ladezustand. Je weniger Strom zur Verfügung steht, desto langsamer fahren sie.


    Abgerechnet wird immer nach Nutzungszeit. Egal, wie schnell oder langsam man fahren kann und/oder wie viel Strecke man in dieser Zeit zurücklegen kann.


    Ein weiteres Problem ist aktuell noch, dass die Verleiher keine einheitlichen Tarife haben. In manchen Städten sind die Mietgebühren so hoch, dass man für weniger Geld sogar ein Elektroauto ausliehen kann.

  • E-Scooter sollten eigentlich ein Verkehrsmittel für den "letzten Kilometer" sein. 

    Wer sich normalerweise ein Taxi ruft oder in den eigenen Wagen steigt, soll mit dem E-Scooter bequem das nächste öffentliche Verkehrsmittel erreichen.

    Studien und Erfahrungswerte aus anderen Ländern, in denen diese Gefährte schon länger im Einsatz sind, haben ergeben, dass die E-Scooter genau NICHT zu diesem Zweck genutzt werden.


    E-Scooter werden vorrangig dazu genutzt, um sich den Weg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu ersparen. Nur ein ganz geringer Teil der Nutzer lassen dafür ihr eigenes Motorfahrzeug stehen.

    Dadurch sorgen E-Scooter nicht für eine Verkehrsentlastung, sondern nur für noch mehr motorisierten Verkehr.

  • E-Scooter sollten eigentlich zum Umweltschutz beitragen.

    Ökologisch produzierter Strom verursacht keine Umweltbelastungen. 

    Einerseits ist die Stromerzeugung aktuell nirgendwo 100% ökologisch. Das bedeutet, dass jeder E-Scooter automatisch auch die Umwelt zusätzlich belastet.


    Andererseits müssen die E-Scooter auch jeden Tag wieder geladen werden, damit sie am nächsten Tag nutzbar sind. Die Fahrzeuge müssen zu diesem Zweck zu Ladestationen gebracht werden. Dieses geschieht überwiegend durch Transportfahrzeuge mit Verbrennungsmotor.

    Die marginalen Einspar-Effekte von E-Scootern werden durch die Transportfahrzeuge zum großen Teil wieder aufgefressen.


    Die Verleiher selbst ordnen die Nutzungszeit eines E-Scooters im Bereich von 1-3 Monaten ein.

    Danach muss er entsorgt und ersetzt werden. In dieser kurzen Zeit kann kein Fahrzeug die bei der Produktion entstehenden Umweltbelastungen wieder ausgleichen. Nicht einmal ein Fahrrad würde in so kurzer Zeit umweltneutral werden können.


    Fachleute gehen bei einem privat gekauften E-Scooter von einer Nutzungszeit von rund 1 Jahr aus.

    Danach müssen so viele Teile getauscht werden, dass sich eine Reparatur nicht mehr lohnt. Da es einzelne Bauteile nicht im Handel zu kaufen gibt, sorgt faktisch jeder größere Defekt für einen wirtschaftlichen Totalschaden.

    Schon ein defekter Akku kann damit zur Unbrauchbarkeit führen.

    E-Scooter sind nicht dafür geeignet, ohne Motor fahren zu können. Man kann also nicht einfach alles ausbauen und den E-Scooter als normalen Tretroller nutzen.


    Insgesamt ist der Nutzen für die Umwelt als aktuell noch sehr fraglich. Die Haltbarkeit ist nicht lang genug, um die Umweltbelastungen bei der Produktion auszugleichen und die Art des Aufladens muss auch erst noch erheblich verbessert werden.